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Zwirnspindel

„Die Zwirnspindel der siebenbürgischen Landleute ist überall dort in Anwendung, wo das Spinnrad, das sonst zum Zwirnen verwendet wird, fehlt. Sie besteht bis auf den eisernen Haken aus Holz und wird etwas abweichend von der Drahtspindel gehandhabt. Mit dieser werden in der Regel lange Fäden zusammengedreht, die auf Knäuel gewickelt in Gefäßen liegen, welche auf dem Fußboden aufgestellt sind (Abb. 99). Diese Gefäße enthalten zumeist neben den Knäueln auch Wasser, da nasses Garn sich besser und gleichmäßiger zusammendrehen lässt. Die Garne laufen durch den Ring eines in der Zimmerdecke steckenden Hakennagels zur Spindel (Abb. 99), die durch Reibung zwischen den beiden Handflächen in Rotation gebracht wird. Manchmal fehlt der Hakennagel an der Stubendecke, dann hält die ausgestreckte linke Hand die Garne fest, während die rechte die Spindel am rechten Oberschenkel drillt, der zu diesem Zwecke etwas gehoben wird.“

Siebenbürgen, Zwirnspindeln


Aus: Mauritius von Kimakowicz-Winnicki, Spinn- und Webewerkzeuge: Entwicklung und Anwendung in vorgeschichtlicher Zeit Europas. Mannus-Bibliothek 2, Verlag Curt Kabitzsch (Leipzig 1. Aufl. 1910 / 2. unver. Aufl. 1930), 60-62.


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