Über das Forschungsprojekt PLiM


Political Literacy in der Migrationsgesellschaft (PLiM)

Eine ethnografische Studie politischer Praxis in Schulen der Cities Berlin, Wien und Zürich

Im Rahmen des internationalen Forschungsprojekts Political Literacy in der Migrationsgesellschaft (PLiM) werden Formen politischer Artikulation von SchülerInnen der 8. bzw. 9. Schulstufe an 12 ausgewählten Schulen der Cities Berlin, Wien und Zürich mithilfe eines breit angelegten ethnographischen Zugangs erforscht.

Das Forschungsdesign fokussiert auf die Analyse von politischen Artikulationen, die in schulischen sozialen Alltagspraxen Soziale eingelagert sind. Die Untersuchung politischer Artikulation von SchülerInnen ist so angelegt, dass Formen demokratischer Bildung, ihre sozialen und schulkulturellen (Ermöglichungs-)Bedingungen und Effekte empirisch und konzeptuell bestimmt und theoretisch konturiert werden. Vor diesem Hintergrund stellt Political Literacy eine kontextrelationale politische Artikulationspraxis dar und wird als Lesevermögen des eigenen sozialen und politischen Kontextes verstanden. Der Fokus liegt, der unter anderem von migrationsgesellschaftlichen Dynamiken geprägt ist.

In der Beobachtung wurden Alltagsinteraktionen, diskursive Praxen und Selbstdarstellungspraktien von SchülerInnen ermittelt. Das ethnographische Material (Dokumente, Artefaktensammlung, Beobachtungsprotokolle sowie Interviews und Gruppendiskussionen) werden mit Hilfe von methodischen Instrumenten aus der Grounded Theory Methodology (GTM) mehrperspektivisch untersucht. Im Mittelpunkt steht die subjekt- und diskurstheoretisch interessierte Analyse von sozialen Praxen, die Hinweise auf unterschiedliche Formen der Political Literacy liefern können.

Mittels der komplementären In-Beziehung-Setzung von Schulen aus drei Global Cities und der Integration unterschiedlicher Forschungsstrategien (ethnographische Praxeologie, Kodierung nach der GTM, Diskursanalyse) und -methoden arbeitet das Projekt mit einem innovativen Forschungsdesign, das bereits in der Anlage versucht, sowohl methodologische Nationalismen als auch mikrokontextuelle und technologische Reduktionismen von Literacy/Bildung reflexiv zu überwinden.

 

Ziel des Projektes ist es, einen empirisch begründeten Beitrag zu einer kontextrelationalen Theoretisierung des Literacy-Begriffes zu leisten.

Einige Forschungsfragen:

  • Welche unterschiedlichen Formen politischer Artikulation finden in Schulen der Migrationsgesellschaft statt und welche (strukturellen, sozialen und pädagogischen) Bedingungen liegen diesen Artikulationen zugrunde?
  • Wie zeigt sich „das Politische“ in der Schule der Migrationsgesellschaft in den drei untersuchten Global Cities?
  • Welches Verhältnis besteht zwischen der sozio-ökonomischen Situiertheit und der Zusammensetzung der SchülerInnenschaft im Hinblick auf migrationsgesellschaftliche Verhältnisse und ihre Thematisierung in der Schule?
  • Welche Effekte haben „Diversitätsprogrammatiken“ auf den unterschiedlichen AkteurInnen-Ebenen?
  • Welche materiellen, diskursiven und pädagogischen Rahmenbedingungen in von Migration geprägten Gesellschaften fördern eine gelingende politische Literalität?
  • Welche Praxen ermöglichen einen Raum, in dem SchülerInnen über ihre oft inferiorisierenden Erfahrungen der Differenzierung sprechen können?

 

 

 

 

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