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„Entschuldigung, hätten Sie Zeit für ein kurzes Gespräch?“ – SchülerInnen interviewen Menschen in Tirol

Im Verlauf der Projekttage bekamen drei der beteiligen Schulklassen die Aufgabe, zu bestimmten Orten beziehungsweise zum Stadtteil eine qualitative Befragung durchzuführen.

Innerhalb der vergangenen Projekttage haben sich die SchülerInnen der UNESCO NMS Gabelsberger und der NMS Vorderes Stubai intensiver mit den Forschungsthematiken wie etwa Migration, Mobilität, Biografie und Familienleben auseinandergesetzt. Hierbei haben die SchülerInnen auch selbst als ForscherInnen agiert, indem sie an unterschiedlichen Standorten kurze Interviews mit PassantInnen geführt haben, um nach Spuren von Migration und Mobilität in lokalen Kontexten zu suchen.

Bei der Durchführung der Interviews übernahmen die SchülerInnen die Interviewvorbereitung, indem sie in Kleingruppen einen Fragebogen erstellten, sich mit der Funktionsweise des Diktiergerätes vertraut machten und in Begleitung einer Projektmitarbeiterin PassantenInnen befragten.

Die SchülerInnen der UNESCO NMS Gabelsberger interviewten einerseits PassantenInnen in dem naheliegenden Einkaufszentrum, andererseits Personen im angrenzenden Stadtteil Pradl. Die SchülerInnen der NMS Vorderes Stubai wiederum führten ihre Interviews in Fulpmes durch. Im Folgenden werden nun einige interessante Passagen aus den gewonnenen und transkribierten Interviews dargestellt.

 

Eine Schülerin befragt ein Paar, welches ihren Urlaub in Fulpmes verbringt und in Deutschland lebt:

Schülerin A: Kennen Sie sich in Fulpmes aus?

Gesprächspartnerin: Nein, wir sind Gäste hier. Wir sind den zweiten Tag erst hier.

Schülerin: Woher kommen Sie?

Gesprächspartnerin: Deutschland, aus Nordrhein-Westfalen. Wir machen Urlaub hier.

Schülerin: Sind Sie schon mal umgezogen?

Gesprächspartnerin: Umgezogen, ja in meinen Leben ja. Klar.

Schülerin: Und wohin?

Gesprächspartnerin: Von dem Ort, wo meine Eltern gelebt haben in das Haus - wo ich jetzt mit meinen Kinder lebe, mit meinem Mann jetzt wohne.

Schülerin: Wie war das für Sie?

Gesprächspartnerin: Der Umzug?

Schülerin: Ja.

Gesprächspartnerin: Es ist immer verbunden mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Man verlässt das Alte und man freut sich auf´s Neue. Das gehört auch zum Leben dazu.

 

Ein Schüler befragt eine Frau, die in Innsbruck aufgewachsen ist:

Schüler B: Sind Sie schon mal umgezogen?

Gesprächspartnerin: Natürlich.

Schüler: Wohin?

Gesprächspartnerin: Von Innsbruck nach Innsbruck.

 

 

Ein Schüler befragt einen Mann, der in Innsbruck geboren ist, jedoch gerne irgendwo hinziehen möchte, würde wo das Klima stabiler und freundlicher ist:

Schüler C: Gibt es einen Ort, der Ihnen besonders wichtig ist?

Gesprächspartner: Hier in Innsbruck?

Schüler: Nein. Auf der ganzen Welt, also irgendein Ort.

Gesprächspartner: Ja, die Universität zum Beispiel.

Schüler: Können Sie kurz erklären warum?

Gesprächspartner: Weil ich finde, dass man ein Leben lang studieren soll, aus diesem Grund bin ich wieder Student geworden, nachdem ich Lehrer war. Ich war Lehrer im Gymnasium und nach meiner Frühpensionierung  habe ich ein Studium fortgesetzt und habe den Abschluss jetzt schon gemacht und studiere weiter.

 

Ein Schüler befragt eine Frau, die in den Niederlanden aufgewachsen ist, aber seit acht Jahren in Tirol lebt:

Schüler D: Gibt es einen Ort, der Ihnen besonders wichtig ist?

Gesprächspartnerin: Wie meinst du?

Schüler: Zum Beispiel auf der Welt, wo es für Sie am schönsten ist?

Gesprächspartnerin: Also schon dort, wo die Familie ist. Es gibt schon viele schöne Orte auch in Tirol oder weltweit, aber das Wichtigste ist, dass man die richtigen Leute bei sich hat, dann ist es eigentlich überall schön.

 

Eine Schülerin befragt eine Frau aus der Schweiz, die in Fulpmes Urlaub macht:

Schülerin E: Haben Sie Familienangehörige, die woanders wohnen? Wenn ja, wo?

Gesprächspartnerin: Ja, wir haben Familienangehörige. Die einen wohnen in Süditalien und die anderen in Texas.

 

 

 

 

 

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