Respecter les cultures ou libérer l'individu ?
Stéphanie Hennette-Vauchez (Université Paris Nanterre) und Vincent Valentin (Sciences Po Rennes)
Vortrag/Diskussion im Rahmen der Veranstaltungsreihe Staat · Religion · Gesellschaft der Länderzentren der Universität Innsbruck
Mo, 06.12.2021, 18:00 Uhr (MESZ/UTC+2), online
Moderation: Anton Pelinka (Universität Innsbruck)
Sprache: Französisch/Deutsch (Verdolmetschung durch Studierende des Instituts für Translationswissenschaft unter der Leitung von Dr. Sabine Hofer-Picout)
Veranstalter: Frankreich-Schwerpunkt in Kooperation mit dem Institut français d’Autriche/der französischen Botschaft in Österreich
Ort: Online (Zoom-Link: https://zoom.us/j/93139292812?pwd=SHMvbUY0Wmd6K2loSFJoYmpFZWdaZz09, Kenncode: Innsbruck)
In Frankreich, wie auch anderswo, führt die religiöse Diversifizierung der Gesellschaft zu Spannungen und Ängsten. Der rechtliche und politische Rahmen des Laizismus, der auf eine lange Geschichte zurückblicken kann, wurde seit Ende der 1980er in der öffentlichen Debatte massiv mobilisiert. Die Bedeutung, die ihr beigemessen wird, ändert sich beträchtlich; insbesondere wird das frühere Gebot der religiösen Neutralität der öffentlichen Hand heute in immer mehr Konstellationen durch ein Neutralitätsgebot für Privatpersonen ergänzt. Dabei werfen politische Ziele, die als Kampf gegen "Kommunitarismus" oder "Separatismus" formuliert werden, wichtige rechtliche und politische Fragen auf.
Stéphanie Hennette-Vauchez und Vincent Valentin versuchen die wichtigsten Momente und Merkmale des Bedeutungswandels des Säkularismus in der politischen und juristischen Debatte der letzten vierzig Jahre in Erinnerung zu rufen, bevor sie einige Überlegungen zum Verhältnis zwischen individueller Freiheit und Religionsfreiheit anstellen.
Vortragende
Stéphanie Hennette-Vauchez ist Professorin für öffentliches Recht an der Universität Paris Ouest Nanterre La Défense seit 2010; Direktorin des CREDOF (Centre de recherches et d'études sur les droits fondamentaux – Forschungszentrum für Grundrechte) seit 2015; Spezialistin u.a. für Bioethikrecht, Human – kritische Theorie, Nicht-Diskriminierung und Säkularismus und Religionsfreiheit.
Vincent Valentin ist Professor für öffentliches Recht an der Sciences Po Rennes und renommierter Spezialist für Säkularismus in zeitgenössischen Demokratien und für liberales Denken; Autor zahlreicher Werke über Neoliberalismus, die libertäre Bewegung, politische Philosophie und die rechtliche Definition des Säkularismus.
Mitdiskutierende
Kristina Stöckl ist Professorin und Institutsleiterin des Instituts für Soziologie der Universität Innsbruck. Sie forscht im Bereich Religionssoziologie und politische Soziologie zu Fragen von Wissens- und Wertordnungen, Pluralismus und Konflikten. Sie interessiert sich für transnationale Dynamiken bei der Politisierung von Menschenrechten. Ihr Spezialgebiet ist die Russische Orthodoxie und Religion und Politik in Russland.
Wolfgang Palaver ist Professor für Christliche Gesellschaftslehre an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck und leitete von 2006 bis 2012 die Arbeitsgemeinschaft "Religion – Politik – Gewalt" der Österreichischen Forschungsgemeinschaft. Er forscht im Bereich von Gewalt und Religion sowie zu Fragen von Demokratie, Populismus und Nationalismus.
Grußworte
durch den französischen Botschafter in Österreich S.E. Univ.-Prof. Dr. Gilles Pécout