Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät
seit 2021
Katholisch-Theologische Fakultät
Welches sind die besonderen Stärken Ihrer Fakultät?
Eine der wesentlichen Stärken der Katholisch-Theologischen Fakultät ist zweifellos die inhaltliche Breite ihrer Fächer, die den Blick auf das Gesamtgefüge der Realität, in der wir leben, öffnet. Das schlägt sich in der Vielfalt der Forschungsperspektiven nieder, aber auch in den Studienrichtungen. Diese zeichnen sich durch eine große innere Buntheit aus. Für den Blick von außen mag das nicht so leicht erkennbar sein. Dennoch erwerben unsere AbsolventInnen nicht nur Kompetenzen in Auseinandersetzung mit der Tradition und ihren Quellen, sondern lernen unter anderem philologische, historische, psychologische, pädagogische, soziologische, ethische, juridische Denkweisen kennen. All das kann in den Grundstudien nur in erster Annäherung geschehen, lässt sich aber im PhD- und Doktoratsstudiengang vertiefen. Damit kann ich eine zweite Stärke meiner Fakultät nennen: die sehr hohe Zahl an internationalen Doktoratsstudierenden, für die sehr bald ein zweites DoktorandInnenkolleg die Möglichkeit zu intensiverer Zusammenarbeit bieten wird.
Welche Schwerpunkte wollen Sie in den kommenden Jahren an Ihrer Fakultät setzen?
Eine der Stärken unserer Fakultät ist in gewisser Weise zugleich auch eine Schwäche: ihre größenmäßige Überschaubarkeit. Gesamtgesellschaftliche Trends und Stimmungen können wir kaum beeinflussen, dennoch gilt es die Attraktivität unserer Studien intensiv zu bewerben, um die Studierendenzahlen zu steigern. Im Bereich der Forschung ist mir die Pflege und Erweiterung interdisziplinärer Kooperationen ein besonderes Anliegen. Insbesondere sollten wir unsere Kompetenzen stärker in den so bedeutenden Nachhaltigkeitsdiskurs einbringen. Hier ist eine Reflexion weltanschaulicher Hintergründe wichtig, aber es bedarf gerade im Hinblick auf Handlungsmotivation und Verhaltensmodifikation auch religiöser Impulse.
Wo soll Ihre Fakultät in vier Jahren stehen?
Hoffentlich noch immer am Karl Rahner-Platz. Doch Spaß beiseite: Ich gehe davon aus, dass Theologie und Philosophie sich weiterhin und verstärkt als zukunftsfähige und gesellschaftsrelevante Wissenschaften bewähren können. Da es gesamtgesellschaftlich in den kommenden Jahrzehnten sehr stark um Themen des Lebensstils und damit im weitesten Sinn des Wortes auch der Spiritualität gehen wird, sollten sich Gesellschaft und Universität auch in Zukunft Wissenschaften leisten, die zwar nichts zum technischen Fortschritt und zum wirtschaftlichen Wachstum beitragen, wohl aber relevant sind im Hinblick auf ein gutes Leben für alle. Wir sind uns der Verantwortung bewusst, die daraus erwächst, und werden uns daher an der Fakultät weiterhin bemühen qualitativ hochwertige Forschung zu betreiben und diese noch besser sichtbar zu machen.