Fakultät für Architektur

Mag. Katharina Weinberger

eLearning-Interviews

(Beginn 1.1.2011 Projektende 1.1.2012)

Abschlussbericht
 

Projektziel

Im Rahmen des eLearning-Projekts „Podcast 5“ erhielt der Lehrstuhl für Architekturtheorie die Möglichkeit, nicht nur sämtliche Beiträge der Ringvorlesung der Architekturfakultät als Filmmaterial zu dokumentieren, sondern die international renommierten Vortragenden (u.a. Lars Lerup und Eyal Weizman) zu Interviews einzuladen. Diese wurden dann als Video-Podcast auf iTunesU und der lehrstuhleigenen Website publiziert und den StudentInnen kostenlos zur Verfügung gestellt. Nicht zuletzt aufgrund der inhaltlichen Vertiefung und der professionellen Umsetzung (Christian Rapp, Christoph Planer und Markus Rampl) erfreuen sich die Interviews einer überaus großen Beliebtheit, was sich nicht nur in den überdurchschnittlich hohen Download-Zahlen verschiedenster Nutzergruppen zeigt, sondern sich vor allem in Vorlesungen und Seminaren sowie Entwurfs- und Masterarbeiten bestätigt und zugleich offensichtlich werden lässt, dass vor allem die Studierenden maßgeblich davon profitieren. Mit einer Gesamtlänge von über 300 Min. – jederzeit und überall kostenlos abrufbar – lieferte das Konzept der „Red Corner Talks“ somit sowohl einen wesentlichen Beitrag zum eLearning Projekt „Podcast 5“ als auch zum Schwerpunkt „eLearning“ an der Fakultät für Architektur.


Um das Projekt weiter zu betreiben und zu entwickeln, wird hiermit um ein eigenständiges eLearning-Projekt angesucht. In diesem Sinne sollen zwei maßgebliche Zielkriterien herausgestellt werden: Einerseits verlangt das geänderte Bachelor- und Master-Curriculum des Studiengangs Architektur an der Universität Innsbruck aufgrund der quantitativen Ausweitung des Lehrangebots ein ebenso ausgeweitetes Lehrmaterial sowie eine vereinfachte Zugänglichkeit und Umsetzung. Dies bedeutet, dass über die Konzeption von Interviews als digitales Lehrmaterial die Möglichkeit eröffnet wird, neben Vorlesungen und Seminaren eine weitere und in diesem Zusammenhang höchst sinnvolle Vertiefungsebene zu implementieren und dem neuen Bachelor- und Masterstudiengang vor allem auch qualitativ gerecht zu werden. Nicht unwesentlich ist hierin, dass aufgrund der geleisteten Vorarbeit während des Projekts „Podcast 5“ ein technisch optimierter und effizienter Workflow die praktische Bezugsebene des Projekts bildet. So sind beispielsweise alle technischen Geräte und sämtliche Bearbeitungsprozesse aufeinander abgestimmt. Andererseits konnten die gewonnenen Erfahrungen und Lehrmaterialien auch an andere Lehrstühle weitergegeben werden, sodass die Interviews der Ringvorlesung der Fakultät nicht nur intern eine „übergreifende“ Wirkung erzielte, sondern in erster Linie die Studierenden davon profitierten. Angesichts der sich aufdrängenden Problematik hinsichtlich infrastruktureller Veränderungen der Fakultät (z.B. Entwicklungsplan der Fakultät, anstehende Umbaumaßnahmen der Fakultät, etc.) stellt dies kein unwesentliches Argument dar; hier bietet ein qualitätvolles eLearning-Material in Form von Interviews maßgeblich die Möglichkeit, innovative Lehrmethoden im Sinne der StudentInnen nachhaltig umzusetzen. Wurden Produktion und Umsetzung der Interviews bisher und zum größten Teil aus dem lehrstuhleigenen Budget finanziert, gilt es nun mit einem eigenständigen eLearning-Projekt weitere Impulse zu setzen und die bisherigen, für alle Beteiligten höchst zufriedenstellenden Ergebnisse weiter zu verdichten. Was dies konkret bedeutet, sollen die nun folgenden Punkte erläutern:

Erstens sollen 2011 aufbauend auf den bisherigen „Red Corner Talks“ weitere 12 Interviews produziert und veröffentlich werden. Dies soll im Rahmen der Vorlesungen „Architekturtheorie 1“, „Architekturtheorie 2“, „Architekturtheorie M“ und „Cultural Studies“ sowie in Zusammenarbeit mit anderen Lehrstühlen der Fakultät geschehen. Damit ist gesichert, dass auf der einen Seite die Interviews ausschließlich zum Zwecke der Lehre erstellt und umgesetzt werden, während auf der anderen Seite ein breites studentisches Zielpublikum angesprochen wird. Zweitens sollen die technischen Produktionsverfahren in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Neue Medien und Lerntechnologien weiter optimiert werden; wurden bisher bis zu vier Kameras und ausschließlich Einzelmikrophone eingesetzt, so ist nun angedacht, die Interviews technisch weiter zu vereinfachen. Dies soll die Produktion erleichtern, ohne jedoch die professionelle Qualität maßgeblich zu beeinträchtigen. Zugleich und nicht unwesentlich, soll die Spiellänge der Interviews für das hier beantragte eLearning-Projekt wesentlich verkürzt werden – nicht nur um die hier erläuterten Produktionsprozesse weiter zu optimieren, sondern auch, um die Verfügbarkeit und die Handhabung (Stichwort „User-Accessability“) auf iTunesU und der lehrstuhleigenen Website sowie auf YouTube weiter zu verbessern. Drittens ist zentral für die hier beantragten „eLearning Interviews“, dass die hierin erstellten eLearning-Materialien einen wesentlichen Beitrag zur Nachhaltigkeit der Lehre darstellen, indem die Interviews nicht nur über ein einziges Semester verwendet werden, sondern über längere Zeitabschnitte in der Lehre eingesetzt werden können. Gleichzeitig können die Interviews in bereits bestehende Themenfelder, Seminare und Vorlesungen eingebettet werden und tragen damit unmittelbar zur Synergie und Vertiefung gewisser Lehrziele bei. Wie bereits oben beschrieben, werden folglich nicht nur infrastrukturelle Ressourcen (Räumlichkeiten, technische Einrichtugen, etc.) geschont, sondern ebenso zeitliche und personelle Faktoren begünstigt. Ein weiterer Punkt ist im Aspekt der Archivierung und Datensicherung bezeichnet. Durch die digitale Aufarbeitung der Interviews wird gewährleistet, die exklusiven Inhalte gesichert und effizient über einen langen Zeitraum zur Verfügung zu stellen. Viertens steht auch der didaktische Aspekt im Vordergrund. Dass es sich hierbei um Interviews handelt, ist gerade für den Bereich Architekturtheorie und Architekturforschung von höchster Priorität, da ein innovatives Lehr- und Vermittlungsinstrumentarium für die StudentInnen bereitgestellt wird, das komplexe Inhalte auf diskursiver und letztlich leicht verständlicher Ebene behandelt. Auf diese Weise können die vielfältigen und oftmals verschlungenen Bezüge und Argumentationslinien besser verstanden und vertieft werden. Nicht weiter erläutert aber dennoch erwähnenswert ist, dass mit Prof. Bart Lootsma als Lehrstuhlinhaber eine fachliche Kapazität vorhanden ist, die in besonderer Weise mit wissenschaftlichen Interview-Techniken und deren anschließender Umsetzung als Film- und Videomaterial befasst ist, dafür internationales Renommee genießt. Mit dem an dieser Stelle vorgeschlagenen eLearning-Projekt wird es für die StudentInnen letztlich möglich, komplexe und oftmals textbasierte Bezüge, Diskussionen und Themen sinnvoll zu vertiefen, diese jederzeit abrufen und nachhören zu können. Grundlegend ist eine thematisch angemessene, professionelle Produktion, welche die vielfältigen Lehrinhalte auf einfache und dennoch verständliche Weise transportiert. Beides ist in dem Projekt „eLearning Interviews“ sichergestellt. Im Sinne einer Diskussion der didaktischen Aspekte des Projekts ist ebenso das Kriterium der Prüfungsvorbereitung zu nennen: Aufgrund der überdurchschnittlich hohen Anzahl von Studierenden an der Architekturfakultät kann mit dem Projekt „eLearning Interviews“ ein erweiterter Themen-, Fragen- und Prüfungskatalog erstellt werden, der für die StudentInnen nicht nur verständlich umgesetzt wird, sondern ebenso leicht zugänglich ist und in Prüfungen bzw. in die Prüfungsvorbereitung eingebettet werden kann. Zugleich werden durch die einfache Verfügbarkeit und thematische Zielbestimmtheit berufsbegleitende Studien befördert, ebenso Aufbaustudiengänge im Fachbereich Architektur (seit dem Wintersemester 2010/11 wird dementsprechend ein „Studium Generale“ an der Fakultät angeboten); die Interviews sollen dabei keinesfalls die nach wie vor zentrale Stellung von Vorlesungen, Seminaren, etc. unterminieren, sondern vielmehr eine wirkungsvolle Unterstützung bzw. Ergänzung in der Umsetzung bieten. Fünftens und ebenso zentral für die Konzeption des Projekts „elearning Interviews“ erscheint schlussendlich der Aspekt, auf dem Fachwissen und der infrastrukturellen Ausstattung der Abteilung für Neue Medien und Lerntechnologien aufzubauen und hierin sinnvoll kooperieren zu können. Zu einem großen Teil soll deshalb auf Equipment der Abteilung für Neue Medien und Lerntechnologien zurückgegriffen und nach dem Workflow der Abteilung bzw. deren Vorschlägen gearbeitet werden.

 

Mehrwert

1. Mehrwert durch Alleinstellung, Innovation und Aktualität
Für den akademischen eLearning-Bereich existiert weder im In- noch im Ausland eine vergleichbare Konzeption. Architekturspezifische Interviews finden sich ausschließlich im kommerziellen Bereich wieder und werden im akademischen Umfeld ausschließlich als weniger anspruchsvolle „Mitschnitte“ verwendet, sodass eine zielgerichtete Vermittlung spezifischer Lehrinhalte kaum möglich erscheint, dies wiederum die nur unzureichende Verwendung im akademischen Umfeld begründet. Die Umsetzung qualitätvoller Interviews (deren Werk- und Werknutzungsrechte in diesem Projekt bei der Universität Innsbruck liegen) kann deshalb als wesentlich und innovativ bezeichnet werden, als etwas, was nicht zuletzt für die Außendarstellung der Fakultät im Zuge der europaweiten Harmonisierung der Studiengänge als etwas nicht unwesentliches erscheint (Stichwort „Internationalisierung“ von Forschung und Lehre). Vor allem aber kommt der Aspekt der Aktualität hinzu. Aufgrund der im Vergleich zu anderen Methoden und Annäherungsweisen im Bereich eLearning (z.B. Vorträge, textbasierte Beiträge, etc.) relativ geringen „Vorlaufzeit“ wird gewährleistet, mit den Interviews innerhalb einer technisch optimierten Vorgehensweise aktuelle Lehrinhalte aktuell anbieten und umsetzen zu können. Selbstverständlich beinhaltet dies die Möglichkeit, die erzeugten Lehrinhalte laufend erneuern und erweitern zu können.

2. Mehrwert durch Nachhaltigkeit
Das Projekt widmet sich nicht nur nebenbei dem Thema einer nachhaltigen Lehre, indem die ständige Verfügbarkeit aktueller Themenbeiträge für sämtliche StudentInnen sowie für externe für GasthörerInnen bzw. berufsbegleitende Studiengänge auf einfache Weise ermöglicht wird und über einen längeren Zeitraum „nachhaltig“ zur Verfügung steht, dies ebenso für Vortrags-, Seminar- und Prüfungszwecke. Wie beispielsweise im Projekt „Podcast 5“ gezeigt, können Teile der Interviews wiederum in Vorlesungen und Seminaren verwendet werden, sodass die Interviews eine vielfältige und zugleich nachhaltige Umsetzung erfahren. In dieser Form sind die Interviews organisatorisch und didaktisch unmittelbar in die Lehre des Lehrstuhls für Architekturtheorie eingebettet; ebenso kann – wie dies seit geraumer Zeit am Lehrstuhl es der Fall ist – für Diplom- und Masterarbeiten auf die bisher erstellten eLearning-Interviews zurückgegriffen werden. Für die BetreuerInnen und die Studierenden ein zunehmend wichtig erscheinender Teilaspekt vor dem Hintergrund der derzeitigen Betreuungssituation und der gleichzeitigen Zielsetzung einer nachhaltigen Lehre. Wie bereits an anderer Stelle ausgeführt, ist mit dem Projekt „eLearning Interviews“ zugleich die infrastrukturelle Nachhaltigkeit gesichert, da Räumlichkeiten, Betriebs- und Personalkosten, technische Einrichtungen aber auch der schlichte Papierverbrauch – alles wesentliche Ressourcen des Lehrbetriebs – geschont werden. Dies gilt in gleicher Weise für die Sicherstellung und Archivierung des Interview-Materials.

3. Mehrwert durch effiziente Technologie und Prozesse
Auf der Seite der Produktion kommt ein effizienter und bereits erprobter Workflow zur Anwendung, der es ermöglicht, mit verhältnismäßig geringem Aufwand einen inhaltlichen Mehrwert für die Lehre zu generieren. Zum einen umfasst dies die zukünftige Verwendung von lediglich zwei Kameras und einer zentralen Mikrophonangel, zum anderen betrifft dies die Verkürzung der Interviews auf internetfähige Spielzeiten und einer optimierten Auflösung (ca. 10-12 Min. Laufzeit). Zudem werden bestehende Trailer und Schnitttechniken eingesetzt und müssen nicht neu entwickelt werden. Auf der Seite der Publikation besteht ein technologischer Mehrwert darin, anhand bereits bestehender CMS und eingerichteter Zugänge das Interview-Material zu veröffentlichen, dies sogar teilweise automatisiert. Dazu dienen etablierte Plattformen (iTunesU, YouTube, Architekturtheorie.eu, etc.) und die Verwendung des kostenlosen Server-Angebots des ZID.

4. Mehrwert durch qualitätvolles eLearning-Material und nutzerfreundliche Kontinuität
Durch die professionelle Bearbeitung und Umsetzung der Interviews wird eine wirkungsvolle Vermittlung der Lehrinhalte erzielt. Dies bedeutet, dass die Qualität des eLearning-Materials grundlegend für die Zielgenauigkeit und Verständlichkeit des Lehrmaterials und der komplexen Inhalte ist. Dieses wurde bereits im eLearning-Projekt „Podcast 5“ unter Beweis gestellt und soll für das hier beantragte Projekt „eLearning Interviews“ weitergeführt werden. Damit sind bereits wichtige Vorraussetzungen und Vorgaben gesichert. Desweiteren muss betont werden, dass durch die geleistete Vorarbeit eine geradezu eigenständige Grundlage („Red Corner Talks“) entstanden ist, die unter den Studierenden bekannt und etabliert ist, somit im Sinne der Kontinuität und Qualität der Lehre eine wichtige Rolle spielt. Dies wäre ohne die Fortführung als eigenständiges eLearning-Projekt nicht denkbar; dass hierin die übergeordnete Benutzerfreundlichkeit für die Qualität und Kontinuität (kostenlos, aktuell und ortsunabhängig, zudem technisch unkompliziert) maßgeblich ist, braucht an dieser Stelle nicht weiter ausgeführt zu werden, jedoch nicht ohne die barrierefreie Zugänglichkeit zu den Interviews nicht zu vernachlässigen. Beispielsweise ist die Baufakultätsbibliothek sowie auch Teile der Fakultätsgebäudes noch immer nicht mit einer vollständig barrierefreien, d.h. behindertengerechten Zugänglichkeit versehen. Der Lehrstuhl für Architekturtheorie sieht gerade in dem hier beantragten Projekt „eLearning Interviews“ einen wesentlichen Beitrag, dies nachhaltig zu verbessern und die Zugänglichkeit zu den Lehrinhalten für alle NutzerInnen zu ermöglichen.

5. Mehrwert durch Dokumentation und Standardisierung
Für das Projekt „eLearning Interviews“ ist es wichtig, den gesamten Workflow zu dokumentieren und zum Austausch mit anderen Abteilungen und Lehrstühlen bereit zu halten; gerade deshalb, weil das Projekt in seiner „Pilotfunktion“ der gesamten Universität zugänglich gemacht werden soll und damit einen wesentliche Mehrwert generiert anstatt eingeschränkt und lediglich für einen einzigen Fachbereich zu gelten. Entsprechende Anfragen liegen dem Lehrstuhl bereits vor. Auch die Standardisierung der Produktion und Publikation eines lehrbasierten Interviews stellt einen weiteren Punkt dar, um das Projekt „gesichert“ umzusetzen und technisch weitgehend übertragbar zu machen.

 

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