Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät

Mag. Christine Roner

eLearning-Materialien für die russische Phonetik

(Beginn 1.6.2010 Projektende 15.12.2010)

Abschlussbericht


Projektziel

Ziel des Projekts ist die Erstellung von phonetischen Hör- und Sprech-Übungsmaterialien zum Selbststudium der Studierenden im Rahmen der LV Phonetik/Phonologie sowie in der Sprachausbildung Russisch. Die Materialien werden über den eCampus zur Verfügung gestellt und im Unterricht bzw. unterrichtsbegleitend vom 2.-6. Semester eingesetzt. Die Übungen sind auch geeignet, die Arbeit der Studierenden an ihrer Aussprache längerfristig zu begleiten oder bestimmte Aspekte (nocheinmal) zu vertiefen.

Die zu erstellenden oder zu bearbeitenden eLearning Materialien dienen unterschiedlichen Zwecken, die ich im Folgenden anführen möchte:

LV Phonetik:
Für die LV Phonetik zählen alle erstellten Unterlagen unmittelbar zum Lehrplan der LV: sie stellen die Grundlage des Selbststudiums – in Ergänzung des theoriebasierten Unterrichts dar. Bis 2009 standen für den praktischen Teil noch 3h pro Woche für ein Tutorium mit einer russischen Muttersprachlerin zur Verfügung. 2010 wurde diese Möglichkeit auf 1h pro Woche reduziert, ab 2011 wird es aufgrund der Kürzungen kein Tutorium mehr geben. Da die Studierenden deshalb ihre erarbeiteten Fähigkeiten nicht mehr mit einer Muttersprachlerin einüben und korrigieren können, ist die Verfügbarkeit didaktisch wertvoller, effizient auf die zentralen Lehrninhalte zugeschnittener Hör- und Sprechübungen zum Selbststudium umso wichtiger.


4. Phonetischer Übungskurs Antonova/Rjakina:
Den umfassenden phonetischen Grundkurs (Lautsystem und Intonation) der LV Phonetik/Phonologie stellt jener bereits digitalisierte, jedoch tontechnisch unbearbeitete und von drei unterschiedlichen Sprechern gelesene Kurs von Antonova/Rjakina (1977) dar.
Diese Hör- und Sprechübungen sind in ihrer technischen Qualität mangelhaft (starkes Rauschen, Hintergrundgeräusche, Umblättern von Seiten, Atemgeräusche…).
Inhaltlich und didaktisch ist der Übungskurs dennoch empfehlenswert, wenn auch veraltet. Ein angemessener und umfassender Übungskurs ist kaum (komplett) verfügbar und müsste neu aufgenommen werden.
Der bearbeitete Übungskurs erhöht die Akzeptanz und regelmäßige Anwendung der lehrveranstaltungsbegleitenden phonetischen Übungen.

1. Systematische Übungen zu Schwierigkeiten des Lautsystems:
Die bisher nicht als Audiokurs verfügbaren Übungen dienen zur systematischen Übung und Vertiefung spezieller Eigenheiten und Schwierigkeiten des russischen Lautsystems für deutsche Muttersprachler: Stimmhaftigkeit/Stimmlosigkeit, Palatalität/Nicht-Palatalität, Vokalreduktion, Affrikaten, Zischlaute und Velarlaute werden in eigenen Übungseinheiten zu je ca. 10 min behandelt.

3. und 6. Übungen zum russischen Akzent:
Der russische Wortakzent ist aufgrund seiner Spezifik und Relevanz ein Schwerpunkt der LV Phonetik/Phonologie und wird in der zweiten Hälfte des Semesters (über 4-5 Wochen) behandelt. Bisher gibt es keine verfügbaren digitalisierten Übungen dazu. Der Einsatz der gewählten Übungen unterstützt den Lernprozess, der derzeit auf Basis von Wortlisten zum Auswendiglernen und schriftlichen Übungen stattfindet.


2. und 5. Übungstexte/Diverse Textsorten:
Die Erarbeitung von Texten fördert die artikulatorische Arbeit und hilft, die Einzellaute im Redefluss korrekt und flüssig auszusprechen. Bisher arbeiten wir in der Phonetik v.a. mit ausgewählten Dialogen, Gedichten und Erzählungen. Einerseits würde die tontechnische Überarbeitung von Gedicht und Erzählung den Lernprozess unterstützen, andererseits die Erstellung zusätzlicher relevanter Textsorten (2 wissenschaftliche Texte und 3 Medientexte) Synergien hervorrufen, da phonetische und sprechtechnische Fortschritte zu erwarten sind und außerdem der Zusammenhang von unterschiedlichen Textsorten und ihrem entsprechendem sprachlichen Ausdruck (bei gleichbleibenden artikulatorischen Anforderungen) verständlicher wird. Das Textsortenspektrum soll um Texte aus dem wissenschaftlichen und medialem Umfeld der Studierenden erweitert werden.

7. Phonetischer Übungskurs Zykova/I’linova 2001:
Das Scannen des schriftlichen Teils des aktuellen umfassenden Übungskurs stellt den ersten Schritt in der Erarbeitung und Einführung einer aktuellen Version unseres phonetischen Grundkurses dar. Die Audioübungen dazu sollen in einem Folgeprojekt beantragt werden.

 

Mehrwert

Da bereits im Rahmen der Darstellung von Ziel bzw. Zweck der zu erstellenden/bearbeitenden Materialien (Punkt 3.2) auf den didaktischen Einsatz und damit auch den Nutzen eingegangen wurde, möchte ich hier nur kurz und im Überblick den Mehrwert für die Lehre beschreiben.


3.3.1 Slawistik Studium an der Universität Innsbruck

Die VU Phonetik/Phonologie zielt auf den Erwerb grundlegender Kenntnisse des russischen Lautsystems, der orthoepischer Normen, der Intonation und des Wortakzents, der im Russischen eine besondere Schwierigkeit darstellt. Außerdem soll die Fähigkeit erworben werden unterschiedliche Texte (Alltagsgespräche, einfache lyrische Texte und Erzählungen sowie journalistische oder wissenschaftliche Texte) fließend, korrekt und angemessen in ihrem Ausdruck sprechen zu können.
Die LV beinhaltet einen theoretischen Teil, der im Rahmen der Präsenzstunden stattfindet, und einen praktischen Teil. Dieser besteht einerseits aus dem Selbstudium der Studierenden (Hör- und Sprechübungen der russischen Phonetik sowie der Erstellung eigener Tonaufnahmen (Sprechübungen) im Rahmen von 2,5 h die Woche lt. ECTS-System) und andererseits aus einem kleinen „Tutorium“, in dem die TN der VU Phonetik/ Phonologie jeweils in Sechsergruppen zu 3 h pro Semester, ihre im Selbststudium erworbenen Fertigkeiten von bzw. mit einer russischen Muttersprachlerin (Studentische Mitarbeit in der Lehre) korrigieren und vertiefen können.
Die beantragten Unterlagen stützen den Lernprozess der Studierenden maßgeblich, auch in Anbetracht der Tatsache, dass diese in Zukunft ohne die Unterstützung eines Tutoriums mit Muttersprachlerin auskommen müssen. Die beantragten eLearning-Materialien bilden daher die unmittelbare Grundlage zum Erwerb der erforderlichen Fähigkeiten der Studierenden.

Andere LVs:
Für die anderen fünf, oben (Punkt 2.2) angegebenen Lehrveranstaltungen können die erstellten Materialien spezifisch bzw. „problembezogen“ eingesetzt werden.
Im Sprachunterricht können theoretische Aspekte des Lautsystems, der Orthoepie, der Intonation und des Akzents nur sehr flüchtig behandelt werden. Dennoch zählt neben kommunikativen, grammatischen und lexikalischen Kompetenzen eine korrekte praktische Aussprache zur Fertigkeit „Sprechen“. V.a. die systematischen Übungen zu Schwierigkeiten des Lautsystems (1.), sind für alle angegebenen LVs relevant. Ebenso können die Übungstexte (2. und 5.) auch für unterschiedliche Zwecke des Sprachunterrichts verschiedener Niveaus genutzt werden. Die Erarbeitung derselben Texte aus unterschiedlichen Perspektiven (Lexik, Grammatik, Kommunikation, Phonetik) führt zu didaktischen Synergien.


3.3.2 Slawistik Studium an anderen Universitäten Österreichs

Im Zuge meiner Kontaktaufnahme mit anderen Phonetik/Phonologie-Lehrenden wurde Interesse an verfügbaren eLearning Materialien bekundet, da aktuelle, umfassende aber kompakte Übungskurse an österreichischen Universitäten kaum vorhanden sind. Vgl. FN 1

 

 

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