Fakultät für Bildungswissenschaften

Dr. Bernhard Weiser

Unterrichtsqualität multimedial - interaktiv - innovativ

(Beginn 1.1.2009 Projektende 31.12.2009)

Abschlussbericht
 

Projektziel

Dieses Projekt soll Qualität von schulischem Unterricht anhand von praktischen Beispielen multimedial und interaktiv verfügbar machen, wie es im herkömmlichen Studienbetrieb nicht möglich ist. Der universitären Lehrer/innenbildung wird vielfach Praxisferne vorgeworfen – auch aufgrund der geringen Stundenanzahl für die schulpraktische Ausbildung. Durch das mediale Angebot erhalten die Studierenden eine Vielzahl von Angeboten, Praxis rezeptiv und interaktiv zu erleben (innerhalb und außerhalb von Lehrveranstaltungen).

  • Die zu erstellenden multimedialen Materialien bieten den Studierenden im Sinne des Modelllernens Vorlagen für die Umsetzung eigener Unterrichtsvorstellungen in die unterrichtliche Praxis. Damit wird auch ein Qualitätsstandard im Sinne von good bzw. best practice vorgegeben.
  • Neben der Verwendung im universitären Unterricht als Übungsmaterial zur Unterrichtsanalyse, als Fallmaterial für didaktische und kommunikative Analyse u.a.m. können die Materialien von den Studierenden in der Eigenarbeit (Arbeitsaufträge außerhalb der Unterrichtszeit, Projekt- und Forschungsarbeiten) produktiv verwendet und eigenständig genutzt werden.

Wo setzt das Projekt an, welcher Mehrwert wird erwartet:

  • Als Defizit steht der als zu gering eingeschätzte Praxiskontakt mit Schule und Unterricht während des Studiums im Vordergrund
  • Ein Mehrwert gegenüber herkömmlichen Praxiserfahrungen liegt in der Möglichkeit, über medial aufbereitete Unterrichtssequenzen eine Art „Benchmarking“ für Unterrichtsqualität (Was ist guter Unterricht?) vorzulegen.
  • Die Möglichkeit, Unterrichtsbeispiele über das eigene Fach hinaus medial zu verarbeiten, ermöglicht es, übergreifende Kompetenzen (cross-curricular competencies) zu vermitteln bzw. kennen zu lernen, die in der internationalen Qualitätsdebatte (z.B. PISA) einen hohen Stellenwert einnehmen.

Bibliothek von Unterrichtsszenen: thematisch gruppierte und katalogisierte Kurzvideosequenzen:

Inhalt: In der Lehre sind neben ganzen Unterrichtsstunden kurze Videosequenzen von Schlüsselszenen aus Unterrichtsstunden für die thematische fokussierte Arbeit (Kommunikationsanalysen, Fallbesprechungen, didaktische Spezialthemen) besonders wichtig. In Ermangelung authentischen Materials wurde am ILS u. a. auch mit Unterrichtszenen aus Spielfilmen gearbeitet. Material aus echten Unterrichtsstunden ist jenem von Spielfilmen aufgrund seiner Glaubwürdigkeit vorzuziehen. So bietet sich an, das für Ebene 1 und Ebene 2 aufgenommene Material hier nochmals zu verwerten. Die videografierten Unterrichtsstunden werden dafür zusätzlich zur bisher beschriebenen Aufbereitung auch inhaltlich kategorisiert und in Einzelszenen geschnitten. Es entsteht dadurch wertvolles audiovisuelles didaktisches Material für den universitären Unterricht, für die Arbeit an Fallstudien in Lern- und Prüfungssituationen, als Ausgangsmaterial für Forschungsprojekte von Studierenden. Zu einzelnen wichtigen Themenbereichen werden Bibliotheken mit Einzelsituationen (verschiedene Lehrer und Klassen, unterschiedliche Fächer) aufgebaut.

ThematischeGliederungen können sein:
  • Umgang mit Störungen im Unterricht 
  • Stellen einer Arbeitsaufgabe
  • Aktives Zuhören und Resonanz geben
  • Betreuung von Gruppenarbeiten
  • Reaktion auf inhaltliche Schüleräußerungen
  • Stellen von Fragen
  • Classroommanagement
  •  u.v.m.

Audio-visuelle Methodenbibliothek:

Inhalt: Am Institut für LehrerInnenbildung gehört seit der Einführung des neuen Studienplans das Anlegen und die Weiterentwicklung eines Methodenportfolios zu den Aufgaben jedes Studierenden. Gerade für Lernende mit noch wenig Unterrichtserfahrung bleibt die schriftliche Methodendokumentation oft aber trocken, „theoretisch“ (wie Studierende das manchmal bezeichnen). Aufgrund der fehlenden Praxis ist auch das Antizipationsvermögen für methodische Prozesse noch nicht ausgereift. Praktische Modelle sind für Novizen des Lehrberufs äußerst hilfreich, um eine Unterrichtsmethode in einem jeweils konkreten Kontext zu erleben und damit ihre Wirkungsweise zu verstehen. Mit eine audio-visuellen Methodenbibliothek wird für Studierende und LehrerInnen die Möglichkeit geschaffen, das eigene methodische Spektrum zu erweitern, sich konkrete neue methodische Anregungen zu holen und durch das erlebte erfolgreiche Modell auch den Mut für die eigene Umsetzung zu finden. Die aufgenommenen Unterrichtsstunden werden zusätzlich zur Aufbereitung in Ebene 1-3 auch nach unterrichtsmethodischen Gesichtspunkten analysiert und in Einzelszenen geschnitten. Die ausgewählten Methoden werden dann auch wie üblich verschriftlicht. Es entsteht dadurch eine neuartige Methodenbibliothek, in der sich schriftliche und audio-visuelle Darstellung ergänzen. Projekterweiterung: Um spezielle Methoden im normalen Unterrichtsablauf ohne inhaltlichen Eingriff aufzeichnen zu können, bedarf es einer großen Anzahl von aufgezeichneten Stunden.

 

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