Als die Sonne versank

Kurzgeschichten

Simon Chkheidze


Als die Sonne versank

Mit Zeichnungen von Beka Khoshtaria
Erscheinungsdatum: Februar 2024
Hardcover mit Schutzumschlag, 72 Seiten
Preis: € 17,00
ISBN 978-3-903539-37-2


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Pressestimmen

Simon Chkheidze beweist beim Beschreiben seiner Figuren einen genauen Blick.

Gabriele Wild, Literaturhaus am Inn 

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Die zwölf im schmalen Band vereinten Kurzgeschichten sind fast durchgehend nach dem Prinzip des berühmten Reigens von Schnitzler konstruiert. Ein Buch, das einen Blick durchaus verdient.

P.S. Zeitung Zürich

Die Seltsamkeit haust in diesen unkonventionellen, die Neugier weckenden Texten, die von jähem Verlust, plötzlichem Verschwinden, unergründlicher Sehnsucht und gehörig skurrilen und herzbewegenden Vorfällen zeugen. Beka Khoshtaria hat dazu im Band enthaltene Zeichnungen von poetischer Prägnanz angefertigt, eigenwillig durchdringend, fantastisch-menschlich.

Evelyn Bubich Literaturhaus Wien 

Simon Chkheidze komponiert seine Geschichten minimalistisch und setzt auf die Sprache der Musik, die sein Wirken beeinflusst, indem Klänge in die Satzporen eindringen. Stellenweise gleichen diese Geschichten kleinen Aussparungen in der melodischen Landschaft, worin man den Verlauf der Strecken erahnen kann, wie sonst beim Begutachten einer Modelleisenbahn auf künstlichen Gebirgsstrecken. Untereinander sind die Helden mit ihren Musikstilen und Instrumenten verbunden, ohne dass sie deshalb zu einem Ensemble Aufstellung genommen hätten.

Helmuth Schönauer, Tiroler Gegenwartsliteratur

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Der Erzählband vereint zwölf Miniaturen, die durch ihre Protagonisten miteinander verwoben sind – ein bunter Figurenkosmos von Charakteren, die zwischen Realität und Fiktion changieren und eines gemeinsam haben: Sie leben im Wechselspiel von Realem und Surrealem, von Ernst und Witz, von Tragik und Komik. Sei es Alfred Muskat, ein bescheidener Trompetenspieler, oder sein Musiklehrer, der begnadete Trompeter Thomas Johnson; sei es die taubstumme Ballerina Isidora Sidoroff oder der humorvolle Karikaturen-Zeichner Hubert Hanflied mit seiner bunten Papiergesellschaft. Die Schlussepisode mit Noah vereint alle auf einem Emigrationsschiff, das im März 1921 tatsächlich von der Hafenstadt Batumi über Istanbul nach Paris fuhr, und stellt einen Bezug her zur turbulenten Geschichte Georgiens in den 1920er-Jahren. Eine Brücke wird geschlagen zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit: Nach dem Einmarsch der Roten Armee wurde die Menschewiki-Regierung der unabhängigen Republik Georgien mit Noe Schordania an der Spitze gestürzt und gezwungen zu fliehen. Batumi, die multiethnische Metropole am Schwarzen Meer, und Paris als Herz Europas stehen für die europäischen Bestrebungen der Völker des Kaukasus: für ihre Sehnsucht nach Demokratie, Freiheit und Frieden.

„Der Wunsch zu tanzen begleitete Isidora schon seit Kindestagen. So bat sie ihre Mutter fast jeden Tag darum, Spaghetti zu kochen. Die langen Nudeln drehte sie dann pirouettenartig um ihre Holzgabel, im stummen Takt ihrer Fantasie. Die kleine Isidora erfreute sich an den schwingenden Nudeln so sehr, dass sie vergaß, wofür sie eigentlich gedacht waren. Die gutmütige Mutter schimpfte zwar, konnte es aber nicht übers Herz bringen, ihrer einzigen Tochter etwas vorzuschreiben, geschweige denn zu verbieten. Die tanzenden Spaghetti waren die wenigen Augenblicke wahrer Freude in Isidoras von Gewohnheit und Gewöhnlichkeit geprägter Kindheit.“


Leseprobe

 



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