Abschied von der Serenissima

Roman

Waltraud Mittich


Abschied von der Serenissima

Erscheinungsdatum: Feber 2014
Hardcover mit Schutzumschlag, 224 Seiten
Preis: € 18,90
ISBN 978-3-902866-14-1


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Pressestimmen

Eine souveräne Sprache, ganz unmanieriert, klar, biegsam.

Franz Schuh

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Waltraud Mittichs neues Buch ist ambitioniert, es will alles sein, historischer Roman, Frauenroman, politischer Essay.

Georg Mair, ff

Waltraud Mittichs kluge Erzählvorgabe, die Biographien anhand von Straßen zu erzählen, ermuntert die Leser dazu, den ganzen Kontinent mit einem literarischen Navi auszuloten. Straßen dienen nicht immer der Befreiung, aber ohne sie gäbe es überall nur Talschlüsse.

Helmuth Schönauer, Südtiroler Tageszeitung

So wie das Leben der Protagonistin Autofiktion der Autorin zählt, gehört ihr Leben und ihre Erinnerung zu den Highlights dieses Romans, der ob seiner historischen Grundierung ebenso besticht wie durch seine sprachliche Genauigkeit und Gewandtheit, in der die einzelnen Handlungsebenen auch sprachlich konnotiert sind. Sorgsam und zart mischen sich in die harten Fakten, feine Pastelle psychologischer Zeichnung, welche die Protagonisten aus ihrem Schatten hervortreten lassen ins Licht einer gut strukturierten und sprachlich gekonnt komponierten Prosa.

Ferrucio Delle Cave, Dolomiten

Amputation, Entwurzelung, Sprachlosigkeit, äußere und innere Grenzen, Spurensuche und Identitätsfindung sind Kernthemen, die sich in Waltraud Mittichs ansprechendem Buch kreuzen - ganz so wie das Gewirr der Straßen, auf denen sich seine Akteure bewegen.

Gerhard Mumelter, der Standard

Ein in Form und Inhalt brillanter Roman, in dem die Grenzen der Sehnsucht keine Grenzen setzen können!

Günter Brandorff, ekz

Drei Frauen in der Grenzregion Südtirol: sie werden gesteuert von der Hoffnung und der Sehnsucht nach außen, dem Finden des Glücks, verbunden mit dem Namen der verschwundenen "Serenissima Republik Venedig".

bibliotheken.kivbf.de

Gekonnt und stilistisch abwechslungsreich.

Susanne Barta, Rai

ja, ich liebe das buch, Abschied von der Serenissima liebe ich, auch wenn ich gegen sein ende hin jetzt nicht mit allem einverstanden bin; auch wenn ich mich sträube manchmal und nicht bloß wiederkauend wieder­­fühle oder wiederdenk, sondern, mehrundmehr, wie soll ich’s sagen?, wie im widerstand sozusagen die sätze: widerkau? Doch auch gerade darum, vielleicht, liebe ich, Waltraud, dein buch, wächst’s mir, wuchs mir’s ans herz./ Wie mir – O, wie hab ich gestritten damit! – Rom. Blicke von Rolf Dieter Brinkmann ans herz wuchs im sommer des jahres 1980 mit den olympiasiegen von Sara Simeoni und Pietro Mennea .. und mit der Strage di Bologna: 10.25 uhr, 2. August – –, in jenem langen sommer auf dem Kronplatz auf dem balkon des Brunecker Hauses, immer am späten nach­­mittag und in den weiten abend hinein, als die touristen verschwunden waren und nur noch das glockengeläute der kühe – und hinundwieder der wind – zu hören war

Josef Oberhollenzer

Ein Stück Wirklichkeit, das in dem Sinn literarisch funktioniert, Geschichten, die den Schritt von der Wirklichkeit in die Fiktion problemlos geschafft haben, sind die Frauenbiografien in Waltraud Mittichs neuem Roman Abschied von der Serenissima.

Bernd Schuchter, Literaturhaus Wien

"Abschied von der Serenissima" erinnert an einen Krimi von Donna Leon, ist aber etwas ganz anderes, obwohl auch hier jemand auf Spurensuche ist und Zeugen sucht, um einen Fall aufzuklären: den eigenen. Ein bemerkenswertes Buch.

Robert Weißensteiner, Südtiroler Wirtschaftszeitung

Mittichs Roman macht sichtbar, wie die große Geschichte das Leben der (weiblichen) Figuren entscheidend geprägt hat. Dennoch richtet sich der Blick gerade auch auf den Mut und das Selbstbewusstsein der Figuren: Sie wollen ihre eigenen Wege beschreiten. Die Prosa von Waltraud Mittich ist mutig, ergreift Partei für die am Rande der Geschichte Stehenden und scheut nicht vor Offenlegungen zurück, mögen diese noch so durchdringend sein.

Barbara Siller, Literatur im Lichthof

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In Abschied von der Serenissima verknüpft Waltraud Mittich das Schicksal von Straßen mit dem von handelnden Personen. Das Leben einer alleinerziehenden Mutter in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die Jugend zweier Mädchen, die in der Jahrhundertmitte an der Strada d’Alemagna, der alten Handelsstraße von Augsburg nach Venedig, groß wurden und sich zeitlebens nach der Serenissima sehnten, sowie Alexander Langers fiktives Leben im Südtirol der sechziger bis achtziger Jahre. Alle haben sie das Warten als einen Zustand entdeckt, der alle anderen überlagert, der sie aber auch unsichtbar macht und Träume entstehen lässt. Ein Roman über Wege, Umwege und Traumwege, der zeigt, wie Straßen und Flüsse, Verkehrsverbindungen eben, schicksalhaft für Menschen und Städte wirken.

„Ich war nie an der Ladoga-See. Ich habe Bilder gesehen. Ich werde niemals Besucherin in Nowgorod sein. Denn ich habe den Traum. Traumwege sind Fluchtwege. Wir zerstören sie mit unserer armseligen Fahrerei. Im Zwielicht schimmernde Eisschollen tragen mich nahe heran an die Holzkirche. Ich kann die Dachschindeln beinah berühren. Aber der Wind trägt mich weiter. Es ist der Eiswind meiner Kindheit, jener verschneite Weg, die Umrisse des Südbahnhotels, die weiße Rundung des Lerschach. Der eisige Wind trägt mich in alle Eisstraßen, Beringstraßen, Weiße Meere, Nordmeere und wieder zurück nach Nowgorod. Und erst wenn der letzte Stern ins Eismeer fällt, küsse ich das Kreuz der Holzkirche von Kondopoga.“

Leseprobe


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