Projekte und Forschung

Projektnummer: 15583
Österreich.Nationalbank

Unterstützt durch
Fördergelder des Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank 

Projektleiter:
Mag. Dr. Ulrike Töchterle

Kooperationspartner:
Dr. Heidemarie Hüster-Plogmann, Dr. Matthias Krismer,   Univ.-Prof. Dr. Klaus Oeggl, Univ.-Prof. Dr. Jörg Schibler, Ass.-Prof. Dr. Richard Tessadri, Ao. Univ.-Prof. Dr. Peter Tropper,  Dr. Stefan Anton Schwarz

Das bronzezeitliche Brandopferplatzdeposit in Weer - Stadlerhof (Tirol).
Interdisziplinäre Untersuchungen am Fundmaterial und deren Auswertung

Keramik Weer-Stadlerhof

 

Seit der Entdeckung der Fundstelle Weer-Stadlerhof im Jahr 2004 fanden zwei Grabungskampagnen und naturwissenschaftliche Voruntersuchungen statt, die teils durch den privaten Verein ArchaeoTirol und teils durch den SFB HiMAT (History of Mining Activities in the Tyrol and Adjacent Areas: Impact on Environment and Human Societies, gefördert vom FWF) finanziert wurden. Eine erste Aufarbeitung der Befunde ließ sich 2012 im Rahmen eines Projektes des Tiroler Wissenschaftsfonds (TWF) durchführen. Die Erschließung dieser Fundstelle hat sich aus Forschungen zur Rekonstruktion der Wechselwirkungen zwischen bronzezeitlicher Siedlungsentwicklung und Bergbau im Unterinntal ergeben und bedarf aufgrund der bisherigen hervorragenden Ergebnisse einer zusätzlichen Finanzierung. Nachdem die Funde und ersten Ergebnisse die Fundstelle Weer-Stadlerhof als einen der ältesten Brandopferdeposite im alpinen Raum (1.610-1.250 v. Chr.) auszeichnen, bietet sich eine vielversprechende Fortführung der interdisziplinären Auswertungen als eigenständiges Projekt im Rahmen des Forschungszentrums HiMAT und des Instituts für Archäologien an der Universität Innsbruck an.

Ziel des Projektes ist es neben der Aufarbeitung der zahlreichen Keramikfragmente aus der Deponie naturwissenschaftliche Untersuchungen am Fundmaterial durchzuführen sowie die umfangreichen archäozoologischen Analysen zum Abschluß zu bringen. Neben den bereits begonnenen archäozoologischen und archäobotanischen Untersuchungen (kalzinierte Tierknochen und vegetabile Makroreste als Opfergaben) liefern deren Auswertungen in Kombination mit den typologischen, chorologischen und statistischen Keramikuntersuchungen wertvolle Aussagen zu Opferbrauch und Ritual. Die mineralogisch-petrographischen Analysen an ausgewählten keramischen Dünnschliffproben geben Aufschluss über die Herstellungstechnik und Herkunft (Güteraustausch) der Gefäßfragmente.

Die vorgesehenen fächerübergreifenden Materialstudien und Analysen bieten die Möglichkeit, eine qualitativ optimierte Auswertung durchzuführen und damit einen Einblick in die rituellen Praktiken und Glaubensvorstellungen des bronzezeitlichen Menschen im Unterinntal zu gewinnen.


Kooperationspartner:

Archäozoologie: Dr. Heidemarie Hüster-Plogmann und Univ.-Prof. Dr. Jörg Schibler, Institut für Prähistorische und Naturwissenschaftliche Archäologie (IPNA), Universität Basel, Spalenring 145, CH-4055 Basel.

Mineralogisch - petrographische Untersuchungen: Ao. Univ.-Prof. Dr. Peter Tropper, Ass.-Prof. Dr. Richard Tessadri, Dr. Matthias Krismer, Institut für Mineralogie und Petrographie, Universität Innsbruck, Innrain 52f, A-6020 Innsbruck.

Archäobotanik: Univ.-Prof. Dr. Klaus Oeggl & Dr. Stefan Anton Schwarz, Institut für Botanik, Universität Innsbruck, Sternwartstraße 15, A-6020 Innsbruck


Literatur:

  • U. Töchterle/G. Tomedi, KG Weer, OG Weer, VB Weer. Fundber. Österreichs 44, 2005, 487.
  • G. Tomedi/U. Töchterle/A. Altenburger, Ein neu entdecktes Gräberfeld der Bronzezeit in Weer. ArchaeoTirol Kleine Schriften 5 (Wattens 2006), 65-73.
  • U. Töchterle/M. Klaunzer/M. Staudt/G. Goldenberg/G. Tomedi, KG Weer, OG Weer, PB Schwaz. KG Thaur I, OG Thaur, PB Innsbruck-Land. Fundber. Österreichs 49, 2010 (2011) 441-442.
  • U. Töchterle, Ein Vorbericht zu den laufenden Auswertungen der bronzezeitlichen Brandopferplatzdeponie Weer-Stadlerhof (Tirol). In H. Stadler/S. Leib & Th. Gamon (Hrsg.), Brandopferplätze in den Alpen. Der Scheibenstuhl in Nenzing. Prearchos 3/Nenzing 6 (Innsbruck 2013) 113-122.


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