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Die Arme, von denen einer mit schönen Schnitzereien verziert ist, sind ineinander gesteckt und können auseinander genommen und gedreht werden. Dadurch ist es möglich die Spindel zum Verstauen flach auszulegen. Der Haken verhindert allerdings ein komplettes Zerlegen der Spindel wie es etwa bei türkischen Spindeln möglich ist. Dadurch muss man auch das gesponnene Garn, das während des Spinnens kreuzweise um die Arme gewickelt wird, mühsam wieder abwickeln und kann es nicht einfach als fertiges Knäuel abziehen. Länge der Arme: 14 cm; Länge des eisernen Spindelstabes: 12,5 cm; Gewicht: 134,30 g.

Die Spindel links im Bild kann entweder als Fallspindel benutzt oder ständig zwischen den Fingern gedreht werden. Die rechte Spindel kann sowohl als Auflage- als auch als Fallspindel Verwendung finden. Längen: 42,7 cm und 49,3 cm.

Der Name „Drahtspindel“ bezieht sich auf das Material aus dem die Spindel besteht (Eisen) und nicht auf den damit hergestellten festen Zwirn. (Zur Erklärung und Verwendung dieses Spindeltyps siehe "Drahtspindeln aus Rumänien"). Der einzige Unterschied zwischen dieser Drahtspindel aus Albanien und jenen aus Rumänien besteht darin, dass hier der fertige Zwirn unterhalb des Spinnwirtels auf den Spindelstab gewickelt wird. Länge: 32,5 cm; Wirteldurchmesser: 5,3 cm; Gewicht: 92,10 g. Spätes 19. – frühes 20. Jahrhundert.

Albanischer Spinnrocken (Herkunft vermutlich Mittelalbanien). Länge: 74,5 cm.

Spinnrocken mit geschnitzten Vögel (Turteltauben?). Spätes 19. – frühes 20. Jh. Länge: 77 cm. Seitlich am Stab sind unterhalb des flügelähnlichen Querholzes mit den Vogeldarstellungen die Initialen A.E eingeschnitzt. Oberhalb des Querholzes wurden augenscheinlich die ursprünglichen Buchstaben entfernt und ein wenig weiter den Schaft entlang entweder durch die Zahl „55“ oder die Initialen S.S ersetzt.



Shkodra, Albanien, ca. 1906-1910. Auflagespindel ohne Spinnwirtel, durch permanentes Drehen zwischen den Fingern betätigt.

Frau mit Spinnrocken und Spindel beim Spinnen. Die Bildbeschreibung auf dieser Postkarte lautet „Eine gehende Flachsspinnmaschine“. Ob dies als Kompliment für den Fleiß der Frau oder eher als Beleidigung – sie scheint hier ja nicht als Person sondern als Sache (Maschine) betrachtet zu werden – zu deuten ist?