Insurance Accounting – Learning about IFRS 17

Insurance Accounting – Learning about IFRS 17

Am 4. Dezember 2019 sorgte Dr. Roman Sauer, Group Chief Accountant der Allianz SE, einem der führenden DAX-Unternehmen, im Hörsaal I an der Theologie in einem gefülltem Lehrsaal mit seinem Vortrag zu „Insurance Accounting – Learning about IFRS 17“ für einen gelungenen Abend.

Während den sehr interessant gestalteten eineinhalb Stunden wurde speziell auf den neuen Standard des IASB für Versicherungen, den IFRS 17, eingegangen. Zu Beginn der Veranstaltung erläuterte Herr Dr. Sauer den Status Quo im Bereich der Rechnungslegung der Versicherungsverträge („Insurance Contracts“). Der bisherige Standard IFRS 4, primär als Interimsstandard gedacht, ist seit 2005 in Kraft und führt speziell im Bereich von Versicherungen zu einer undurchsichtigen und nicht einheitlichen Bilanzierung der verschiedenen Instrumente, sodass verschiedene Unternehmen in diesem Bereich unterschiedliche lokale Rechnungslegungsstandards verwenden.

Anschließend erläuterte Herr Dr. Sauer warum es im Bereich der Versicherungen einen speziellen Standard benötigt und zeigte weitere Defizite der aktuellen Standards auf und ging dabei speziell auf die Standards IFRS 9, IFRS 15 und IAS 37 ein. Mit den speziellen Charakteristika der Versicherungsverträge, der Fristenbezogenheit, das Versichern der unsicheren zukünftigen Events und dem kollektiven Business Model von Versicherern wurde die Notwendigkeit des neuen Standards IFRS 17 von Herrn Dr. Sauer hervorgehoben. Die Basis Bestandteile des künftigen Standards wurden anschließend im Detail besprochen.

Gegen Ende der Veranstaltung zeigte Herr Dr. Sauer den ca. 20 Jahre dauernden Prozess der Gestaltung des neuen Standards, welcher mit dem Jahr 2022 voraussichtlich in Kraft treten soll. Anschließend wurde das Implementierungsprojekt der Allianz hinsichtlich IFRS 17 dargestellt. Mit aktuellen Kosten von ca. 200 Millionen Euro hofft das Unternehmen auf eine baldige Einführung des Standards, da jedes weitere Jahr der parallel geführten Testphase nach 2022 Kosten im zweistelligen Millionenbereich verursacht. Mit der Hoffnung auf mehr Transparenz und vergleichbare Zahlen der Versicherer steht die Allianz SE dem neuen Standard positiv gegenüber.

Abschließend entstand eine spannende Diskussion zu dem vorangegangenen Prozess der Standardgestaltung und der Anerkennung (Endorsement) der EU hinsichtlich des neuen Standards des IASB für Versicherungsverträge.

 

 

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