Wie eine Feder leicht

Oswald von Wolkenstein – Lieder und Nachdichtungen. Mit Radierungen von Markus Vallazza

Hans Moser


Wie eine Feder leicht

Erscheinungsdatum: September 2012
Hardcover mit Schutzumschlag, 304 Seiten, inkl. Originaltexten
Preis: € 19,90
ISBN 978-3-902866-05-9


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Pressestimmen

Ein Meilenstein!

Anton Schwob

Moser hat die Gedichte nicht einfach übersetzt, sondern nachgedichtet – häufig geht die Poesie bei einfachen Übersetzungen verloren, Moser hat sie behalten und so auch die Wirkung der Lieder beibehalten.

Max Siller, Wissenswert, Tiroler Tageszeitung

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Die phänomenologische Breite der Sprach- und Klangartistik Wolkensteins zeigte Hans Moser schon 1969 in einem richtungweisenden Aufsatz.

Johannes Spicker, Oswald v. W. Klassiker-Lektüren 10

Hans Moser übt sich in einer Kunst, die in der Romantik selbstverständlich war und im 20. Jahrhundert in Verruf kam: der Nachdichtung mittelalterlicher Texte, d.h. einer Übertragung des Inhalts ins moderne Deutsch bei Beibehaltung von Versmaß, Reim und Strophenbau. Dies ist eine ganz schwierige Angelegenheit: Der „Übersetzer“ muss selbst ein Dichter sein, sonst wirkt das ganze ungewollt komisch. Moser hat sie gemeistert: Die Lieder lassen sich schon auf Anhieb mitsingen, die Sprache orientiert sich am Originalklang, ist dabei aber nicht altertümelnd und zum Glück auch nicht gewollt modern. Was noch wichtiger ist: Die Inhalte bleiben nicht auf der Strecke oder werden gar verfälscht, wie man es aus romantischer Zeit kennt, als nicht selten ästhetische oder moralische Zensur am Original geübt wurde. Hier ist Akribie und Liebe zum Original spürbar!

Lothar Jahn, Minnesang

Ein wunderbares Buch, eine Einsicht vermittelnde und lustvolle Nachdichtung und Beschäftigung!

Armin Gatterer

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Oswald von Wolkenstein (1376–1445) ist einer der bekanntesten und bedeutendsten Dichter des Mittelalters, ein glänzender Unterhalter und polyglotter Weltmann, dessen Lieder bis heute kaum an Frische verloren haben. Nicht nur die abenteuerlichen, politische Ereignisse widerspiegelnden Gedichte mit autobiographischem Hintergrund, die amüsanten, ironischen Liebes- und Antiliebeslieder oder die verspielten Frühlingspastourellen, sogar die geistlich verankerten Gesänge muten in vielem überraschend modern an. Sein poetischer Sprachstil ist spielerisch, oft fragmentarisch und extrem verknappt – ein Telegrammstil, der mehr andeutet als ausführt und primär nach dem Sprachklang organisiert ist. Schon in jungen Jahren wies Hans Moser diese Seite der Lyrik Oswald von Wolkensteins wissenschaftlich nach. Jetzt versucht er, sie ohne vordergründige Aktualisierung im Neuhochdeutschen nachzubilden. Noch nie wurden dem heutigen Leser diese Gedichte in einer so zeitgemäßen und musikalischen Sprache nahe gebracht: spannend, unterhaltsam und berührend, nah und fern zugleich.

"Nicht nur das Land mich reisend fand: ich war zu Gast
auf manchem Schiff, wenn Sturmwind pfiff um Bug und Mast,
hab dort an Bord in Süd und Nord die See durchrast,
das Schwarze Meer zwang mich ein Fass zu schnappen,
als von den Wogen hinabgezogen mein Schiff zerschellt.
Mein Handelsgut lag in der Flut, mein ganzes Geld!
Ich überlebt’, die Ware strebt’ zur Unterwelt,
ich schwamm, bis ich ans Ufer konnte tappen."

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