Don Livio ist zurück! Das unerwartete Ende des umtriebigen Pfarrers von San Vito war für viele in seiner Pfarre so etwas wie ein Erdbeben. Don Livio erwacht im Policlinico Santa Teresa di Avila, neben ihm auf einem Stuhl ein Fremder, der vom Personal offenbar nicht gesehen wird. Don Livio wird im Laufe seiner Rekonvaleszenz viele seiner Ansichten und Zweifel mit Gesuo diskutieren. Der vermeintliche Dialog ist ein Selbstgespräch, in dem aktuelle Themen und Probleme der Welt, der Kirche, der Gesellschaft, der Menschen erörtert werden. Als Don Livio schließlich in einem dunklen Auto des Vatikans das Krankenhaus verlässt, kehrt er in seine Rolle als Pfarrer auf einen der Hügel Roms zurück. Für Überraschungen ist gesorgt. Hans Augustin geht in seinem neuen Roman philosophischen Fragen nach und beantwortet die großen Fragen des Lebens.

„Don Livio stieg in Richtung Gipfel des Monte Elia; die Sonne schien unbarmherzig, es duftete nach den prallen Wiesen der Almen, ein paar Ziegen meckerten dem Pfarrer zu, er zog seine Soutane aus, legte sie zusammen und stellte seine Schuhe daneben, setzte sich und stützte sich mit den Armen rückwärts ab, um in den Himmel sehen zu können, auf dem ein paar Wolken vorbeizogen wie in einer Prozession, er wollte den Boden spüren, in den kniehohen Gräsern verschwinden, einmal nichts hören von der Welt, als er ein etwas älteres Modell eines Lieferwagens bemerkte, zwei Männer aussteigen sah, die sich an seiner Vespa zu schaffen machten; sie schienen sich unbeobachtet, ein Motorrad fuhr vorbei, die beiden taten so, als wären sie zu Fuß nach Rocco San Stefano unterwegs. Don Livio war wie elektrisiert, jemand wollte seiner Vespa, seiner Elisa, an die Wäsche.“

  Leseprobe