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France, spindles 2
Französische Spindelformen. Hölzerne Auflagespindeln ohne Spinnwirtel, von links nach rechts: mit eiserner Spitze mit Kerbe, mit eisernem Gewinde (abnehmbar), mit eisernem Haken (abnehmbar) und zwei Spindeln bei denen das Gewinde ins Holz geschnitzt ist, 19. Jh. Längen von links nach rechts: 28 cm; 27,1 cm; 28,4 cm; 25,6 cm; 25,5 cm.
France, unusual spindle 2
Spindel aus Holz gedrechselt. Länge: 32,5 cm.
France, Aquitaine, spindle
Französische Spindel,vermutlich aus der Region Aquitanien. Aus einem Stück Holz gedrechselt mit Metallhaken (nicht abnehmbar). Frühes 20. Jh. Länge: 29,5 cm.
France, spindle 2
Französische Auflagespindel aus Holz, 19.-20. Jh., Länge: 33 cm.
France, Brie, spindles_2

Sechs aus jeweils einem Stück Holz gedrechselte Spindeln aus der Region Brie. Drei mit aufgesetzter, abnehmbarer Spitze aus Holz (links). Es scheint als sie bei allen Spindeln die ursprüngliche Spitze abgebrochen und bei dreien durch neue Aufsätze ersetzt worden. Längen der Spindeln mit aufgesetzter Spitze: 39,2 cm; 29,3 cm; 28,5 cm. Länge der Spindeln ohne aufgesetzte Spitze: 20,5 cm. 19. Jahrhundert.

France, Brie, spindles_1

Zwei aus jeweils einem Stück Holz gedrechselte Spindeln aus der Region Brie. Die linke Spindel (Länge: 34 cm) ist komplett aus Holz während auf die rechte Spindel eine eiserne Spitze mit Haken aufgesetzt ist und das verdickte untere Ende (der „Wirtel“) mit einem Ring aus Blei schwerer gemacht wurde(Länge mit Haken: 32 cm). 19. Jahrhundert.

France, Brie, spindles_3

Vier aus jeweils einem Stück Holz gedrechselte Spindeln aus der Region Brie mit aufgesetzten, abnehmbaren, eisernen, Spitzen. Längen von links nach rechts: 28,4 cm; 27,7 cm; 28,2 cm; 29 cm. 19. Jahrhundert.

France, Brittany, Roscanvel, woman spinning
Alte Frau beim Spinnen. Spindel mit Spinnwirtel. Roscanvel (Breton. Roskañvel), Dép. Finistère, Bretagne. Heliogravüre 23,5 cm x 16,5 cm, ca. 1927.
France, Bethmale, woman spinning
Frau aus dem Bethmale-Tal beim Spinnen. Ihre Spindel ist mit einem Spinnwirtel ausgestattet. 1908.

France, Bethmale, spindles




Französische Spindeln mit Spinnwirtel aus dem Bethmale-Tal, Dep. Ariège, Zentralpyrenäen. 
Zwei der Spindelstäbe haben Haken am oberen Ende und wurden deshalb als Fallspindeln benutzt. Die zwei Spindelstäbe mit den eingeschnitzten Spiralen können nur als Auflagespindeln genutzt werden. Die Spinnwirtel bestehen aus Fayence, Glas, Keramik und Holz (von links nach rechts). Länge und Spinnwirtel-Durchmesser von links nach rechts: 40 cm / 3,2 cm ; 32 cm / 3,2 cm ; 34 cm / 3,5 cm ; 34 cm / 3,8 cm.

France, Bethmale, distaffs

Spinnrocken aus dem Bethmale-Tal, Dep. Ariège, Zentralpyrenäen. Länge (von links nach rechts): 91 cm und 85 cm.
Literatur: Zu Spindeln mit Spinnwirteln und Spinnrocken aus dem Bethmale-Tal siehe: Musée départemental de l'Ariège (Hrsg./ed.), Bethmale - Collection Jacques Bégouën (Saint-Lizier 1993), 175-185. 

Basque, distaffs

Fein verzierte Spinnrocken aus dem französischen Teil des Baskenlandes (westliche Pyrenäen) oder den Zentralpyrenäen, Frankreich. Links: mit bemalten Schnitzereien, Länge: 91 cm; Rechts: nur feine Schnitzereien, mit drei Messingringen, einer davon verziert. Länge: 76,5 cm.

 

France, Pyrenees, woman spinning

Frau aus dem Ossau-Tal, Département Pyrénées-Atlantiques,  beim Spinnen. Sie benutzt zudem einen Spinnrocken mit einem ringförmigen oberen Ende ähnlich dem hier abgebildeten.

France, distaff with cross
Fein verzierter Spinnrocken mit Kreuz an der Spitze und dem Namen Peraudau eingeschnitzt am unteren Ende. Der französische Familienname Peraudau wird in alten Akten  des 17. und 18. Jhs.  hauptsächlich im Département  Charente-Maritime im Westen Frankreichs an der Atlantikküste angetroffen. Holz und Eisen, 19. Jh. Länge: 101 cm.


 

France, Rhone-Alpes, distaff
Spinnrocken aus der Region Rhône-Alpes, Holz,  20. Jh. Länge: 88,5 cm.


France, Auvergne, distaff
Spinnrocken mit geflochtenem „Käfig“ zur Aufnahme der ungesponnenen Fasern mit zugehöriger, einfacher ,handgeschnitzter Spindel (rechts im Bild). Betrachtet man alte französische Postkarten so fällt auf, dass dieser Typ des Spinnrockens hauptsächlich in der Auvergne vorkommt. Spätes 19. – frühes 20 Jh. Länge des Spinnrockens: 92 cm; Länge der Spindel: 29,5 cm.



France, distaffs with cage
Detailansichten einiger Spinnrocken von alten Postkarten die Spinnerinnen aus der Auvergne zeigen.
France, distaff
Französischer Spinnrocken mit geflochtenen Teilen. 19. Jh. Länge: 96 cm.
France, Savoy, distaff
Spinnrocken aus Savoyen. Holz mit Kerbschnitt, Gravierungen und Zinneinlagen mit den Initialen E.R. Länge: 101 cm. 19. Jh. Savoyen ist eine Kulturregion in der Region Rhône-Alpes, Frankreich. Sie umfasst etwa das Gebiet der Westalpen zwischen dem Genfer See im Norden und Dauphiné im Süden.
France, silk spindle
Kleine, leichte Spindel aus Holz und Bein. Vermutlich zum Spinnen von Seide. Länge: 21,5 cm.
France, unusual spindle
Eher ungewöhnliche Spindel aus Holz mit Metallhaken. Länge: 31,4 cm
Frankreich, Spindelhalter_2

Spindelständer mit drei Spindeln. Holz. Länge: 33,5 cm; Höhe: 29 cm; Breite: 9 cm. Die längste Spindel misst 35 cm .

Auvergne Garnwickler
Alte Garnhaspel, die auch als Spindelständer dient. Auvergne, 19. Jh. Höhe (ohne Spindeln): 46,5 cm; Länge einer Speiche (Gesamtbreite): 57 cm (2x 28,5 cm). Die Längen der Spindeln reichen von 23 cm bis 29,5 cm.

 

France, spindle rack, spinning wheel, woman spinning
Dreieckiger Spindelständer mit französischen Spindeln.
 
France, woman spinning, spindle rack

Die alte französische Postkarte zeigt eine ältere Frau beim Spinnen. Auf dem Tisch neben ihr befindet sich ein dreieckiger Spindelständer mit neunzehn weiteren Spindeln. Oben findet sich ein Gedicht.

Einen solchen dreieckigen Spindelständer finden Sie auch auf der Seite für Italien.


File bonne grand´mère
De ton fuseau, rouet,

A mes noces j´espère, 
Ton lin sera parfait.

Jadis, Madame la Comtesse 
Se rendait souvent à la Messe, 
Ornée de quenouille et fuseau 
Pour montrer labeur et repos. 

Quenouille fluette et menue,
Sois encore la bienvenue
Fuseaux légers tournez toujours,
Il nous manque de beaux atours.

De Duguesclin1 femmes de France,
Vous avez filé la rançon,
Aujourd´hui dans notre souffrance,
Imitez donc cette leçon.               J.C.


1 Bertrand du Guesclin (* um 1320 in Schloss La Motte-Broons bei Dinan; † 13. Juli 1380 vor Châteauneuf-de-Randon/Auvergne) war ein bedeutender bretonischer Heerführer und Connétable von Frankreich.

Die Übersetzung der letzten Strophe des Gedichts lautet:

“Für Du Guesclin, Frauen Frankreichs,
Habt ihr das Lösegeld gesponnen.
Heute, in unserem Leid,                                                     
Wiederholt die Lektion.”            

Es wird erzählt, dass Du Guesclin, als er einst Gefangener des Prinzen von Wales war und er um die Höhe seines Lösegeldes verhandelte, Folgendes gesagt haben soll:
"Herr", sagte er, "Prinz Heinrich möge sich wirklich rühmen, dass er als König von Spanien sterben wird, koste es ihm was es wolle, wenn er mir aber die eine Hälfte meines Lösegelds leihen möge, und der König von Frankreich die andere. Wenn ich aber weder zum einen noch zum anderen um mein Lösegeld gehen kann, werde ich alle Spinnerinnen in Frankreich dazu bringen es zu spinnen, als dass ich noch länger in Ihren Händen bleibe."


Die gesamte Geschichte finden Sie hier :
The Baldwin Project - BERTRAND DU GUESCLIN   

Bildergalerie:

Bretonin beim Spinnen

Aus Frankreich gibt es zahlreiche alte Postkarten aus den verschiedenen Regionen, die Frauen beim Spinnen mit französischen Spindeln zeigen.
Für weitere Bilder besuchen Sie die Bildgalerie.

 

 

 


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