Flohmarktschätze Textilgerätschaften des 18. und 19. Jahrhunderts
ABT
Gehen Sie auch gerne auf Flohmärkte? Da gibt’s immer viel zu sehen. Klar – oft ist das meiste Ramsch – aber manchmal kann man da echte Schätze finden und das auch noch zu günstigen Preisen. Manchmal weil der/die Verkäufer/in selbst nicht so recht weiß was Sie oder Er da eigentlich hat aber viel öfter weil das was da zum Verkauf steht nur schlecht oder gar nicht an den Mann oder die Frau zu bringen ist. Warum? Weil so etwas heutzutage niemand mehr gebrauchen kann. Oder spinnen und weben Sie den Stoff für all Ihre Kleidung noch selbst? Daher findet man hin und wieder richtige Schnäppchen. Alte Gerätschaften die eigentlich würdig sind in einem Heimat- oder Volkskundemuseum ausgestellt zu werden.
Deshalb bietet die ABT Ihnen hier ein kleines virtuelles Museum mit allem was sich sonst auf Flohmärkten oder alten Dachböden versteckt. Preise werden hier aber nicht verraten.
Vorbereitung der Fasern
Handkarden sind meist zwei gleich große Brettchen mit Handgriffen, die an der Innenseite mit vielen kleinen abgewinkelten Häkchen aus Stahl besetzt sind. Dieses Paar Handkarden besteht jedoch aus einem größeren unbeweglichen Unterteil (Länge 108 cm) und einem beweglichen Oberteil mit Griff (Länge 48 cm). Auf dem in der Hand gehaltenen beweglichen Teil ist das Jahr 1839 eingeschnitzt. Karden werden verwendet um zwischen ihnen Wolle so lange zu bürsten, bis die Fasern mehr oder weniger in der gleichen Richtung ausgerichtet sind. Wird diese Wolle anschließend versponnen so erhält man Streichgarn.
Garnherstellung – Spinnerei
In der Spinnerei dient die Haspel dazu, Garn in die Form eines Stranges zu bringen, der durch Waschen, Bleichen, Färben weiterverarbeitet werden kann oder in dieser Form gehandelt wird. Drehhaspeln haben mindestens vier Arme, aber auch fünf- bis achtarmige Exemplare existieren, sehr üblich sind Haspeln mit sechs Armen. Sie können frei stehen oder an einen Tisch angeschraubt werden. Jede Haspel besitzt ein Hilfseinrichtung zum Drehen: einen Drehknauf, eine Kurbel, die in der Nähe der Achse angebracht ist. Die Haspel wird in kreisförmige, vertikale Bewegung versetzt und der Faden über die Querholme auf den Haspelarmen geführt.
Viele Haspeln besitzen darüber hinaus ein Zählwerk, das meist durch hölzerne Zahnräder angetrieben wird. Mit dem Zählwerk, das die Anzahl der Umdrehungen misst, und dem festgesetzten Umfang konnte eine genau definierte Länge Garn gehaspelt werden.
Spinnschachtel (oder: Taiga-Rad / Spinnständer). Länge der Schachtel: 43 cm. Eine Spinnschachtel ist ein Mittelding zwischen einer Handspindel und einem Spinnrad. Sie besteht aus einer Holzkiste mit verlängerten Seitenteilen, in die eine Spindel mit Antriebsrad eingespannt wird. Man betreibt es, indem man das Antriebsrad in der Schachtel mit der Hand oder dem Fuß anschubst und den Faden wie bei einer Auflagespindel beim Spinnen über die Spitze des herausragenden Stabes springen lässt. Hat die Spitze eine aufsteckbare Spule, kann man einfach die Spule abziehen und muss das Garn nicht mühsam von der Spindel abwickeln. Es gibt auch die Theorie, dass diese Spinnschachteln nicht zum Spinnen, sondern lediglich zum Aufwickeln von Fäden auf eine Spule, z.B. für ein Weberschiffchen, dienten.