Projekte und Forschung

Die Textilien aus Schloss Lengberg
März 2010

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Im Zuge umfangreicher Umbaumaßnahmen ab Juli 2008 in Schloss Lengberg bei Nikolsdorf in Osttirol wurden baubegleitende archäologische Beobachtungen und Untersuchungen in mehreren Bereichen des Baukomplexes getätigt. Dabei konnte im Südflügel des Schlosses im südwestlich gelegenen Raum im 2. Obergeschoss eine Gewölbezwickelfüllung lokalisiert und dokumentiert werden. Die Einfüllung bestand aus trockenem Material in unterschiedlichen Schichten, darunter organisches Material wie Äste, Stroh aber auch bearbeitete Hölzer, Leder (vor allem Schuhe) und viele Textilien aus der Zeit des 14. bis 16. Jahrhunderts.

Im Zuge der wissenschaftlichen Aufarbeitung der textilen Funde aus der Gewölbezwickelfüllung wurde eine Kooperation der ABT mit dem Museum und der Textilrestaurierungswerkstätte der Abegg-Stiftung in Riggisberg in der Schweiz initiiert. Im Zuge der Zusammenarbeit fand ein Besuch der Direktorin der Abegg-Stiftung Frau Dr. Regula Schorta Anfang März 2010  in Innsbruck statt. Dabei wurde, zusammen mit Frau Beatrix Nutz von der Arbeitsgruppe Bekleidung und textile Techniken, eine erste Sichtung der Textilfunde von Schloss Lengberg vorgenommen. Die Baugeschichte des Schlosses, die bauhistorische Untersuchung von Martin Mittermaier und Walter Hauser vom Landeskonservatorat Tirol, der archäologische Befund und die bei der Durchsicht festgestellten textilen Herstellungstechniken legen zunächst eine Datierung der Funde in die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts nah.

 

Besuch Regula Schorter
rechts: Frau Dr. Regula Schorta, links: Frau Mag. Beatrix Nutz


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