Vergleichende Literaturwissenschaft und Romani and Traveller Studies: ein gutes Team

Von Roma produzierte Literatur erscheint einerseits in Romanes, einer neuindischen Sprache mit europäischen Einflüssen, die sich in eine Vielzahl von Sprachvarianten unterteilt. Andererseits werden viele Texte von Roma in den europäischen Nationalsprachen publiziert. RezipientInnen stehen also einer Vielfalt von Texten gegenüber,  eine komparatistische Perspektive auf das literarische und künstlerische Schaffen bietet sich an.

Roma verarbeiten in ihren Werken die traumatische Vergangenheit und greifen  aktuelle gesellschaftspolitische Entwicklungen auf, einige setzen sich mit in traditionellen Roma-Communities tabuisierten Themen auseinander, z.B. der Stellung der Frau innerhalb der Gruppen. Ein enger Bezug zur mündlichen Erzähltradition, die unter Roma hohes Ansehen genießt, ist für zahlreiche Werke charakteristisch.

SchriftstellerInnen und KünstlerInnen unter den Roma sowie unter den Jenischen ergreifen das Wort: Auf literarischer, künstlerischer und gesellschaftspolitischer Ebene, viele von ihnen in der Absicht, Einfluss auf die äußerst schwierige Lage zu nehmen, in der sich Mitglieder ihrer Communities befinden. Die Kunstschaffenden nutzen das performative Potential von Literatur und Kunst.

 

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