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Die Lange Nacht der Forschung

Das Sparkling Science Projekt "Gesichter der Migration. Jugendliche aus Tirol erforschen gemeinsam ihre familiale Migrationsgeschichte" war mit einer Mitmach-Station bei der Langen Nacht der Forschung an der Universität Innsbruck vertreten. Gemeinsam mit den zahlreichen BesucherInnen gingen wir der Frage nach: "Wie vielfältig ist Tirol?".

Am 13. April 2018 war es endlich soweit: Die Lange Nacht der Forschung stand vor der Tür!

Wir, das Projektteam von „Gesichter der Migration“ hatten uns schon länger auf die Lange Nacht der Forschung, dem „größten Forschungs-Event Österreichs“, gefreut und darauf vorbereitet.

Die Lange Nacht der Forschung fand zeitgleich in 9 Bundesländern und an 265 Standorten statt. Vom späten Nachmittag bis nachts um 23:00 Uhr waren die Universitäten und Fachhochschulen für Interessierte aller Altersgruppen geöffnet. Hier konnten sich die BesucherInnen nicht nur über aktuelle Forschungsprojekte informieren, sondern wurden auch zum Mitmachen animiert. Auch wir waren mit einer Mitmach-Station zu unserem Projekt „Gesichter der Migration“ in der Aula der Hauptuni in Innsbruck anzutreffen. Unsere Mitmach-Station richtete sich vor allem an Kinder und Jugendliche, wurde aber auch von Erwachsenen zahlreich besucht.

Mit 228.000 BesucherInnen erreichte die diesjährige Forschungsnacht österreichweit die bislang höchsten Besucherzahlen. Auch wir haben uns sehr darüber gefreut, dass viele Interessierte, Familien, SchülerInnen und Gruppen zu uns kamen, um sich über das Projekt „Gesichter der Migration“ zu informieren und die von uns mitgebrachten „Biografieprotokolle“ mit Eifer und Begeisterung ausfüllten.

Die Mitmach-Station „Gesichter der Migration: Wie vielfältig ist Tirol?“

Ein wesentliches Ziel der teilnehmenden Forschungseinrichtungen ist es, der Bevölkerung Auszüge aus der aktuellen Forschung zu präsentieren und auf Innovationen und Neuheiten in den einzelnen Forschungsgebieten hinzuweisen. Dabei spielen Vernetzungsbestrebungen und die Möglichkeit zur Kommunikation der einzelnen AkteurInnen, unter Berücksichtigung der BürgerInnenbeteiligung, eine wesentliche Rolle.

Uns war es besonders wichtig, den BesucherInnen einen Einblick in unser Forschungsprojekt und in die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen der beiden Partnerschulen, der UNESCO NMS Gabelsberger und der NMS Vorderes Stubai, zu geben. Mit der Projektpräsentation sollte der Dialog zwischen SchülerInnen, WissenschaftlerInnen und der Bevölkerung ermöglicht werden. Wie die Arbeit mit den SchülerInnen im wöchentlich stattfindenden Projektunterricht abläuft und welche Themen wir bereits gemeinsam bearbeitet haben, wurde exemplarisch anhand von Fotos und Auszügen aus den Projektheften gezeigt. Neben den ausgestellten Klassenfotos und mehreren Schnappschüssen, konnten sich die BesucherInnen eine detaillierte PowerPoint-Präsentation mit Fotos und Unterrichtsmaterialien aus dem Projektunterricht anschauen oder sich am Computer durch die einzelnen Artikel des Webblogs klicken. Bei einem Sprachenquiz konnten die TeilnehmerInnen zudem versuchen, unterschiedliche Sprachen den jeweiligen Begrüßungsformeln zuzuordnen.

 

Biografieprotokolle

Die meisten der Kinder und Jugendlichen, die uns besuchten, waren jedoch damit beschäftigt, ihr eigenes Biografieprotokoll zu zeichnen. Das Biografieprotokoll wurde in Anlehnung an die Künstlerin Morgan O´Hara konzipiert und dient dazu, die persönliche Lebensgeschichte anhand verschiedener Symbole, Zeichnungen, Punkte, Linien oder Begriffe darzustellen und zu visualisieren. Menschen sind in ihrem Alltag auf unterschiedliche Art und Weise mobil und in familiäre, lokale, regionale und transnationale Netzwerke eingebunden. Sie haben häufig Bezüge zu Familienmitgliedern, FreundInnen oder Bekannten, die an anderen Orten, in anderen Städten oder Ländern leben. Die Lebenspraktiken der jungen Menschen und Familien sind also nicht nur an einen Ort gebunden, sondern können sehr heterogen und vielseitig sein. Die Einzigartigkeit der eigenen Lebensgeschichte, aber auch alltägliche Wege, persönliche Geschichten und Erlebnisse oder die Verbindung zu wichtigen Bezugspersonen und Orten, stehen im Mittelpunkt eines Biografieprotokolls.

Das Biografieprotokoll ist Teil eines Folders, der speziell für die Lange Nacht der Forschung entwickelt wurde. Im Folder wurden die „bewegten“ Biografien von Amina, einer Schülerin aus der NMS in Pradl und Dominc, einem Schüler aus der NMS in Fulpmes, abgedruckt. Amina und Dominic zeigen anhand ihrer Erzählungen, wie vielfältig und spannend die Lebensgeschichten junger Menschen in Tirol sein können. Neben diesen beiden Biografien und einer Projektbeschreibung, finden sich im Folder eine Anleitung zur Erstellung des Biografieprotokolls und ein Fragenkatalog. Der Fragenkatalog soll dabei helfen, Auszüge aus der Biografie und alltägliche, sowie besondere Mobilitätsbewegungen zu malen. Einige dieser Fragen lauten wie folgt: Wie hältst Du Kontakt zu Familienangehörigen? An welchen Orten hast Du schon mal gelebt? Welche Sprachen sprichst Du, wann, wo und mit wem? Wo gehst Du am liebsten essen und was bestellst Du dir? Wo sind Deine (Groß-)Eltern aufgewachsen?

Wie die jungen Menschen ihre eigene Biografie abbildeten, war ihnen selbst und ihrer Kreativität überlassen.

Die fertigen Biografieprotokolle sind allesamt kleine Meisterwerke geworden und wurden teilweise sehr detailliert und liebevoll gestaltet. Sie spiegeln einerseits die Besonderheiten und Einzigartigkeit der Lebensgeschichten und Lebenswelten der Jugendlichen wider und sind andrerseits ein Ausdruck dafür, dass Mobilität und Migration in allen (Familien-)Biografien eine Rolle spielen.

 

 

 

Impressionen von unserem Stand bei der Langen Nacht der Forschung 2018.   

 

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