Christoph-Probst-Lecture 2021
Foto: Weisse Rose Institut, München

 

Christoph Probst Lecture 2021

Spielarten des „sanften“ Autoritarismus: Wie Demokratien demokratisch ausgehöhlt werden

Referentin: Prof. Dr. Shalini Randeria, Institut für die Wissenschaften vom Menschen IWM, Wien

Mittwoch, 03. März 2021

18:00 Uhr

ONLINE-Veranstaltung

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Shalini Randeria Portrait
Portraitfoto: IWM / Klaus-Ranger

Prof. Dr. Shalini Randeria

Shalini Randeria ist Rektorin des Instituts für die Wissenschaften vom Menschen IWM, Wien, und Professorin für Sozialanthropologie am Graduate Institute of International and Development Studies IHEID, Genf, wo sie das Albert Hirschman Centre on Democracy leitet. Sie ist darüber hinaus Inhaberin des Excellence Chair an der Universität Bremen und Distinguished Fellow an der Munk School of Global Affairs and Public Policy der University of Toronto. Themen ihrer Forschung sind die Widersprüchlichkeiten der Globalisierung, Wandel von Staatlichkeit und Entrechtung sowie die vielen Gesichter der Moderne.

Sie hat u.a. folgende Bände herausgegeben: (mit Peter Engelmann) Kapitalismus im 21. Jahrhundert, Wien 2021; (mit Björn Wittrock) Social Science at the Crossroads. Leiden, Boston 2019; (mit Ludger Hagedorn und Katharina Hasewend) Wenn Demokratien demokratisch untergehen, Wien 2019.

 

Mit der 2020 etablierten Christoph Probst Lecture will die Universität Innsbruck alljährlich an ihren kurzzeitigen Medizin-Studenten Christoph Probst erinnern. Er wurde in Innsbruck festgenommen und am 22. Februar 1943 in München-Stadelheim als Mitglied der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ gemeinsam mit den Geschwistern Scholl durch das NS-Regime hingerichtet. Das Ziel der Christoph Probst Lecture ist es, im Rahmen von Vorträgen renommierter Fachleute, die Ideale der „Weißen Rose“ – Freiheit, Demokratie und Zivilcourage – zu reflektieren und weiterzutragen.



Begrüßung

Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Tilmann Märk
Rektor der Universität Innsbruck


Moderation

Univ.-Prof. Mag. Dr. Dirk Rupnow
Dekan der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Innsbruck

 

Abstract

Im Mittelpunkt des Vortrags steht der widersprüchlich anmutende Begriff des „sanften“ Autoritarismus (soft authoritarianism). Er bezieht sich auf Demokratien, die in vielen Teilen der Welt von zunehmend autoritären Praktiken gekennzeichnet sind. Gegenwärtig werden liberale Werte wie Institutionen mit formalen, rechtstaatlichen Mitteln von durch Wahlen legitimierten Politikern unterminiert, die somit die Grundlagen von Demokratie von innen aushöhlen. Anhand von Beispielen wie voter suppression und gerrymandering in den USA, autocratic legalism in Polen und Ungarn sowie Angriffen auf die Pressefreiheit, auf zivilgesellschaftliche Organisationen oder die Universitätsautonomie in der Türkei, wird im Vortrag hinter die „sanften“ Züge dieser neuen Ausprägung von Autoritarismus geblickt. Ferner wirft der Vortrag die dringliche Frage nach den Möglichkeiten sowie Grenzen zivilgesellschaftlichen Widerstands gegen diesen weichgezeichneten Autoritarismus auf.

 

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