Universität Innsbruck

Überblick

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PONTES X: Die antike Literatur und die Wissenschaftliche Revolution

 

Die zehnte PONTES-Tagung ist der Rezeption der antiken Literatur in den Naturwissenschaften der frühen Neuzeit gewidmet. Im Zeitalter der Wissenschaftlichen Revolution bildete sich die moderne Naturwissenschaft im Medium einer Literatur heraus, die hauptsächlich auf Latein verfasst war und (direkt oder über die arabische Tradition) auf antike Klassiker wie Hippokrates, Euklid oder Lukrez als Quellen und Vorbilder rekurrierte. Diese Wissenschaftsliteratur zeichnete sich durch eine formale Vielfalt aus, die in enger Wechselwirkung mit der inhaltlichen Entwicklung der Naturwissenschaften stand. Antike Gattungen wie Monographie, Brief, Dialog, Aphorismus oder Lehrgedicht gestatteten die attraktive und übersichtliche Präsentation neuer Erkenntnisse über die Natur und beschleunigten so den wissenschaftlichen Fortschritt. Zugleich veränderten neue Inhalte sowie das Medium des Buchdrucks überkommene Genera und Ausdrucksmittel tiefgreifend. Es entstanden neue Genres wie Experimentalbericht, Dissertation oder Zeitschriftenaufsatz, neue Darstellungsweisen von der standardisierten botanischen Beschreibung bis zur ramistischen Taxonomie sowie eine Fülle neuer Fachsprachen. PONTES X wird der Rezeption und Weiterentwicklung der antiken Wissenschaftsliteratur von der Erfindung des Buchdrucks bis zum frühen 19. Jahrhundert nachspüren. Das Erkenntnisinteresse wird sich dabei nicht auf die Inhalte an sich, sondern auf die Formen, in die diese Inhalte gegossen wurden, und auf die Interaktion zwischen Form, Inhalt und Kontext richten.

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PONTES X: Ancient Literature and the Scientific Revolution

 

PONTES X is dedicated to the reception of ancient literature in the natural sciences of the early modern period. In the age of the Scientific Revolution, the modern sciences emerged in the medium of a literature that was written primarily in Latin and drew, directly or via the Arab Tradition, on ancient classics like Hippocrates, Euclid, or Lucretius as sources or models. This early modern scientific literature was characterised by its variety of literary forms, which was interacting closely with the development of content in the natural sciences. Ancient genres like monograph, letter, dialogue, aphorism or didactic epic allowed for the attractive and clear presentation of new discoveries about nature, and thus accelerated scientific progress. At the same time, new contents and the new medium of print fundamentally changed traditional literary genres and means of expression. New genres like the experiment report, dissertation or journal paper developed as well as new forms of presentation from standardised botanical description to Ramist taxonomy and a great number of new terminologies. PONTES X will investigate the reception and the development of ancient scientific literature from the invention of print until the early nineteenth century. The epistemological interest is not concerned with the contents of scientific literature as such, but with the literary forms, in which these contents were presented, and with the interaction between form, content, and context.

Programme

 

Organisation

Univ.-Prof. Mag. Dr. Martin Korenjak
e-mail: martin.korenjak@uibk.ac.at

Mag. Irina Tautschnig
e-mail: irina.tautschnig@uibk.ac.at

 

Tagungsort

Palais Claudiana
Herzog-Friedrich-Straße 3
A-6020 Innsbruck

 

Stream

Alle Vorträge werden auch online über Zoom gestreamt.

Zugang unter folgendem Link: https://us02web.zoom.us/j/83086631682?pwd=N3l6cGZyRGxDd21LNnZ4UEZKbFJZZz09

 

 

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