Rechtspopulismus: Umbrüche in der Arbeitsgesellschaft und ihre politische Verarbeitung

An den Rändern der Arbeitsgesellschaft breiten sich prekäre Lebenslagen aus. Mit zunehmender Arbeitslosigkeit, Flexibilisierung der Arbeit und gestiegenen gesundheitlichen Belastungen dringt die Verunsicherung aber auch in die gesellschaftliche Mitte vor. Die Versprechungen der Leistungsgesellschaft werden immer seltener eingelöst. Entsprechend häufen sich Unrechtsempfinden und Frustrationen, die als politische Subjektivität bevorzugt vom Rechtspopulismus adressiert werden. Dieser stellt Schablonen für die Deutung der eigenen Lebenssituation wie der gesellschaftlichen Bedingungen bereit und lenkt den Unmut in nationalistische und xenophobe Bahnen. Grundlagen dafür sind aber nicht nur die in der neuen Arbeitswelt verbreitet verletzten materiellen Interessen. Vielfach geht es auch um den Wandel symbolischer Ordnungen, die als Verlust von Anerkennung und gesteigerte Missachtung erfahren werden.

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