o. Univ.-Prof. Dr. Paul Naredi-Rainer

Institut für Kunstgeschichte  

Paul Naredi-Rainer

Geboren 1950 in Knittelfeld/Steiermark; humanistisches Gymnasium der Benediktiner in Seckau; Studium der Kunstgeschichte, Musikwissenschaft, Archäologie und Philosophie an den Universitäten Graz und Bonn; 1975 Promotion zum Dr. phil. an der Universität Graz mit einer Dissertation über Musikalische Proportionen, Zahlenästhetik und Zahlensymbolik im architektonischen Werk L. B. Albertis; 1976 bis 1988 Leiter des Rheinischen Bildarchivs (Museen der Stadt Köln); 1982 Habilitation für allgemeine Kunstgeschichte an der Universität Graz mit dem zeitgleich erschienenen Buch Architektur und Harmonie. Zahl, Maß und Proportion in der abendländischen Baukunst; 1985/86 Lehrstuhlvertretung an der Universität zu Köln; seit 1988 bis 2018  o. Univ.-Prof. am Institut für Kunstgeschichte der Universität Innsbruck; Institutsleiter von 1988 bis 2016; 1989 Ruf auf eine C4-Professur an der TU Berlin (abgelehnt); 2007 Tiroler Landespreis für Wissenschaft; seit Okt. 2018 emeritiert.

Paul Naredi-Rainer gilt als international renommierter Wissenschaftler mit Schwerpunkt in der kunstgeschichtlichen Erforschung der Architektur, den materiellen wie geistesgeschichtlichen Prinzipien ihrer Harmonie und ihrer Funktion und Beschaffenheit als Bedeutungsträger. Er hat während seiner an unserer Universität ausgeübten Professur 7 Bücher als Autor, 8 Bücher als Herausgeber, sowie u.a. über 70 Aufsätze in Zeitschriften und Sammelbänden und über 30 Lexikonartikel publiziert. Neben dem quantitativen ist das noch schwerer wiegende qualitative Gewicht zu betonen. Es drückt sich nicht nur in den zahlreichen exzellenten Rezensionen seiner Monographien aus, sondern auch in deren hohen Auflagen und Erscheinungen in mehreren Sprachen. Bereits in Architektur und Harmonie zeigt sich Naredi-Rainer‘s Fähigkeit, Detailzusammenhänge souverän in einen über Jahrtausende gespannten Bogen einzuweben und im Kontext des großen Ganzen begreifbar zu machen. Auch das 1994 erschienene Buch Salomos Tempel und das Abendland. Monumentale Folgen historischer Irrtümer profitiert nachhaltig von diesem Können. Dass klarer analytischer Zugriff und lexikalischer Anspruch nicht zur trockenen Faktographie geraten müssen, stellt sein 2004 publizierter Entwurfsatlas Museumsbau unter Beweis, der das Zusammenspiel von funktionalen und ästhetischen Kategorien sensibel darlegt. Nicht unerwähnt dürfen die Werke bleiben, die Paul Naredi-Rainer als Herausgeber maßgeblich gestaltete: die zweibändige Kunst in Tirol oder die 2010 erschienenen Hauptwerke der Kunstgeschichtsschreibung.

International ist Paul Naredi-Rainer‘s Präsenz mit über 75 gelisteten Vorträgen, in denen er nicht nur der Scientific Community der Kunstgeschichte, sondern auch fächerübergreifenden renommierten Kulturinstitutionen und Wissenschaftsträgern, aber auch der breiteren Öffentlichkeit Einblick in seine Forschung ermöglichte. Von 1988 bis 2016 war Paul Naredi-Rainer Leiter des Instituts für Kunstgeschichte in Innsbruck. Seinen Ruf als Universitätslehrer, der durch didaktische Sorgfalt, Forschungskohärenz und die besondere Wertlegung auf Methodenstringenz ganze Generationen von KunsthistorikerInnen unserer Universität prägte, bezeugen die knapp 160 Diplom- und Masterarbeiten und 44 Dissertationen, die bisher bei ihm abgeschlossen wurden. Neben der Präsenz in der universitären Selbstverwaltung traten zahlreiche gutachterliche Tätigkeiten im Rahmen der diversen facheinschlägigen Forschungsinstitutionen und Kommissionen. Darüber hinaus beteiligte er sich am FSP Kulturelle Begegnungen - Kulturelle Konflikte. Höhepunkte der Würdigung seines Schaffens stellen der Wissenschaftspreis des Landes Tirol (2007) und die 2010 zu seinen Ehren herausgegebene, mit zahlreichen Beiträgen seiner internationalen Kollegenschaft versehene  Festschrift De re artificiosa dar.

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