7. Inns­bru­cker Gen­der Lec­ture mit Michaela Ral­ser (19. Jän­ner 2010)

Die Klage des Subjekts - Michaela Ralser, Institut für Erziehungswissenschaft, Universität Innsbruck
Kommentar: Maria Heidegger, Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie, Universität Innsbruck
Moderation: Maria Wolf, Institut für Erziehungswissenschaft, Universität Innsbruck

Die großen Nervenkrankheiten um 1900 – die Hysterien, Neurasthenien und Traumatischen Neurosen – sind epidemischer Gestalt und periodischen Auftretens. Als sogenannte „Transient Mental Illnesses“ (Ian Hacking) kommt ihnen an der Wende vom 19. ins 20. Jahrhundert mehrfach strategische Bedeutung zu. Sie erlangen in kurzer Zeit eine Publizität, die es rechtfertigt, sie – in einem modernen Sinn – als erste mediale Krankheiten der Geschichte zu bezeichnen. Wie keine anderen bestimmen sie die zeitgenössische Diskussion zur Ordnung der Geschlechter und Geschlechterbeziehungen, intervenieren in die „Krisendebatte der Moderne“ und flankieren die Auseinandersetzungen um die „soziale Frage“: Mit nachhaltiger Wirkung.

Vortrag nachhören

Kurzbiographie:

Ao. Univ.-Prof. Dr. Michaela Ralser, Institut für Erziehungswissenschaften

Schwerpunkte: Kritische Geschlechterforschung, Wissenschaftsgeschichte des bio-sozio-medizinischen Feldes & Subjektbildung, ethnischen Zugehörigkeiten und sozialstrukturelle Gliederung

Arbeiten zuletzt: „Das Subjekt der Normalität. Wissensproduktion und Wissenskommunikation am Beispiel der Psychiatrie als Gesellschaftswissenschaft um 1900“ (Habilitation, erscheint im Wilhelm Fink Verlag)


Archiv der Innsbrucker Gender Lectures

Die Innsbrucker Gender Lectures gibt es bereits seit 2009 und davon wurden die meisten aufgezeichnet. Im Archiv können sie nachgehört werden.

Kassette
Nach oben scrollen