11. Inns­bru­cker Gen­der Lec­ture mit Eli­sa­beth Holz­leit­h­ner (15. Juni 2010)

Neuro-Gender: eine Auseinandersetzung mit Geschlecht in der modernen Neurokultur - Sigrid Schmitz, Universität Wien
Kommentar: Heike Raab, Institut für Erziehungswissenschaft, Universität Innsbruck
Moderation: Kordula Schnegg, Institut für Alte Geschichte und Altorientalistik, Universität Innsbruck

Unter dem Stichwort „Neuro-X“ vollzieht sich aktuell eine enge Verflechtung zwischen der modernen Hirnforschung und verschiedensten Wissenschafts-disziplinen. Im Zuge dieser Amalgamierung von Biologie, Technik und Sozialität wird der Mensch festgelegt auf sein Gehirn und das cerebrale Subjekt wird mehr und mehr zur zentralen Kategorie, wenn es um Definitionen des Selbst, um gesellschaftliche Prozesse oder um ein zukünftiges Menschenbild geht.
Im Rahmen der boomenden Neurokulturen werden konkrete Geschlechter-zuschreibungen (erneut) mit den Theorien und Anwendungen zum cerebralen Subjekt verbunden und – tiefer noch – Geschlechterideologien diesen Konzepten zugrunde gelegt. Dabei geht es auch um das Spannungsfeld eines determinierten und gleichzeitig modulierbaren Gehirns, seine Nutzung und Anpassung im Rahmen gesellschaftlicher Optimierungsdiskurse und um die Ausbildung von Normierungsstrategien. Entlang dieser Analysen führt der Vortrag in aktuelle Ansätze der Gender and Science & Technology Studies ein.

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Kurzbiographie:

Prof. Dr. Sigrid Schmitz, geb 1961, ist Biologin und Wissenschaftsforscherin, derzeit Professorin für Gender Studies an der Fakultät für Sozialwissenschaften und wissenschaftliche Leiterin des Referats Genderforschung an der Universität Wien.

Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Gender, Hirnforschung und Neurotechnologien; transdisziplinäre Körperdiskurse und Embodying; Gender und e-learning; feministische Epistemologien.

Aktuelle Publikation zum Thema:

  • SCHMITZ, SIGRID (2010): Gehirnoptimierung – (k)ein geschlechtsloses Feld? In: Ernst, Waltraud (Hg.): Ethik – Geschlecht – Medizin. Körpergeschicheten in politischer Reflexion. Internationale Frauen- und Genderforschung in Niedersachsen. Teilband 6. Hamburg: LIT Verlag, Reihe „Focus Gender“, Band 14, 111-130.

Archiv der Innsbrucker Gender Lectures

Die Innsbrucker Gender Lectures gibt es bereits seit 2009 und davon wurden die meisten aufgezeichnet. Im Archiv können sie nachgehört werden.

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