o. Univ.-Prof. Dr. Roland Psenner

Institut für Ökologie  

Roland Psenner

Als gebürtigen Bozner zog es Roland Psenner an die Universität Innsbruck, um dort im Jahre 1976 seine Ausbildung in den Studien Biochemie, Mikrobiologie und Limnologie mit dem Doktorat abzuschließen. Bevor er 1990 im Fach Limnologie habilitierte, war er in Mondsee am damals noch der Österreichischen Akademie zugehörigen Institut für Limnologie als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Bereits damals hat er einige Studierende aus Innsbruck nach Mondsee zu verschiedenen Kursen gebracht, um ihnen die komplexe Materie der Limnochemie oder auch der mikrobiellen Nahrungsnetze zu lehren. Einige dieser Studierenden wurden daraufhin zu langjährigen Weggefährten von Roland Psenner. Er gestaltete in dieser Anfangsphase die Limnologie etwas abseits der klassischen Herangehensweise, indem er auch den kleinsten aquatischen Organismen tragende Rollen zusprach und deren Relevanz hervorstrich. Er legte somit den Grundstein der aquatischen Mikrobiologie in Innsbruck.

Roland Psenner hat nicht nur wegen seiner Leidenschaft zum Bergsteigen immer eine Vision zum Lebensraum Alpen – sein holistisches Bild abseits der reinen Fachinteressen ist immer noch ansteckend auf seine frühere Arbeitsgruppe und geht auch über die Grenzen hinaus: So war er von 2000-2002 Präsident der Internationalen Kommission für Wissenschaftliche Forschung in den Alpen (ISCAR). Er erkannte auch bald, dass Alpenforschung interdisziplinär funktionieren muss und gründete 2010 den Forschungsschwerpunkt "Alpiner Raum-Mensch & Umwelt" an der Universität Innsbruck, welcher zweifellos ein Aushängeschild für die LFU und auch Anziehungspunkt für Studierende und Bewerber aus dem Ausland ist.

Alpenforschung ist auch unweigerlich mit dem Klimawandel verbunden, was Roland Psenner den Vorsitz des Nationalkomitees „Global Change“ der Österreichischen Akademie der Wissenschaften einbrachte. Seit dem Jahr 2015 ist er Präsident der EURAC in Bozen.

An der Universität Innsbruck machte sich Psenner als Studiendekan (2001-2004) verdient, in der Periode von 2012-2016 war er im Team von Rektor Märk als Vizerektor für Lehre tätig, um auch hier neue Konzepte zu etablieren.

Sein Ruf geht weit über die Grenzen hinaus, auch, dass sich seine Interessen nicht nur auf den wissenschaftlichen Betrieb beschränken, denn seit vielen Jahren ist Roland Psenner auch Beiratsmitglied nicht nur an verschiedenen Universitäten in Deutschland, der Schweiz und Italien, sondern auch in Museen. Wissenschaft darf auch mit Kunst verknüpft werden – und so bleibt er seinem Credo auch immer treu, immer über den sprichwörtlichen Tellerrand hinauszusehen, auch von anderen zu lernen, offen zu sein für Neues. Dafür spricht auch seine große Auszeichnung, das „Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst erster Klasse“.

Diese Offenheit hat er auch immer an seine Mitarbeiter weitergegeben, die Neugierde auf andersdenkende Konzepte, die Notwendigkeit der Vernetzung, den Mut zu Visionen, auch wenn sie anfangs unpopulär wirken mögen. Und so erfüllt es sein ursprüngliches Team auch immer noch mit Stolz, wenn sie im Ausland berichten, bei Roland Psenner gelernt haben zu dürfen.

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