Univ.-Prof. Dr. Michael Oberguggenberger

Arbeitsbereich für Technische Mathematik  

Univ.-Prof. Dr. Michael Oberguggenberger

Michael Oberguggenberger wurde 1953 in Innsbruck geboren und studierte an der Universität Innsbruck Mathematik. Nach der Promotion an der Duke University hatte Michael Oberguggenberger bis zur Verleihung der Lehrbefugnis (Habilitationsschrift „Untersuchung zu topologischen und algebraischen Strukturen von Distributionsräumen mit Anwendungen auf nichtlineare partielle Differentialgleichungen“) im Jahr 1986 die Stelle eines Assistenzprofessors am Institut für Technische Mathematik, Geometrie und Bauinformatik der Universität Innsbruck inne. Im Jahr 2007 wurde er zum Universitätsprofessor für Numerik und Bauinformatik an dem aus diesem Institut hervorgegangenen Arbeitsbereich für Technische Mathematik berufen.

Das wissenschaftliche Werk von Michael Oberguggenberger umfasst herausragende Beiträge zur Funktionalanalysis und zur funktionalanalytischen Behandlung partieller Differentialgleichungen, wobei seine Leistung insbesondere in der Analyse linearer und nichtlinearer partieller Differentialgleichungen mit irregulären Koeffizienten, der Ausbreitung von Singularitäten und der Multiplikation von verallgemeinerten Funktionen bestand. In diesem Zusammenhang ist die Gründung der Forschungsgruppe DIANA (Differential Algebras and Nonlinear Analysis) zu nennen, an der Michael Oberguggenberger maßgeblich beteiligt war, sowie die Gründung der International Association for Generalized Functions im Jahr 2012, deren Vorsitzender er war.

Michael Oberguggenberger ist nicht nur ein ausgezeichneter Mathematiker, sondern er versteht es auch, in idealer Weise Grundlagenforschung in der Mathematik mit angewandter Forschung in den Ingenieurwissenschaften zu verbinden. Als Forscher und Lehrender an einer technischen Fakultät verfasste er umfassende wissenschaftliche Beiträge zu verallgemeinerten stochastischen und probabilistischen Methoden in den Ingenieurwissenschaften, zum Beispiel bei der mathematischen Modellierung von Unsicherheiten im Bauwesen, wie etwa in der Ablaufplanung von Bauprojekten. Das Ziel dieser Arbeiten war und ist für Michael Oberguggenberger insbesondere auch eine Bewusstseinsbildung unter den Ingenieuren, dass sich die Methoden zur Modellierung von Unsicherheit und Risiko nicht auf die Wahrscheinlichkeitstheorie beschränken dürfen.

Dieses breite Spektrum an wissenschaftlichen Interessen von Herrn Prof. Oberguggenberger, die er stets mit großem Einsatz an den wissenschaftlichen Nachwuchs und die Studierenden weitergab, findet seinen Niederschlag in einer umfassenden Publikations- und Vortragstätigkeit. Erwähnt seien hier der Kürze halber nur die Autorenschaft an bislang sechs Fachbüchern und 83 Publikationen in referierten, internationalen Fachzeitschriften.

Seine hohe wissenschaftliche Reputation ist durch zahlreiche Gastprofessuren ersichtlich, wie zum Beispiel an der Universität Novi Sad, an der École Normale Supérieure de Lyon oder an der Kyoto Sangyo University, weiters durch Leitungsfunktionen in wissenschaftlichen Gesellschaften, als Vizepräsident und zuletzt Präsident der Österreichischen Mathematischen Gesellschaft sowie durch die Verleihung von Preisen und insbesondere der Ehrendoktorwürde durch die Universität Novi Sad.

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