Ulrike Tappeiner

Institut für Ökologie

Als gebürtige Südtirolerin zog es Ulrike Tappeiner an die Universität Innsbruck, wo sie 1985 ihr Studium der Biologie und Informatik summa cum laude abschloss. Anschließend arbeitete sie als Assistentin am Institut für Botanik und vertiefte ihre Forschungen zum Mikroklima und zum CO₂-Gaswechsel von Gebirgsökosystemen in den Alpen und im Kaukasus. 1996 habilitierte sie sich im Fach Ökologie und wurde zur Außerordentlichen Universitätsprofessorin ernannt. 2005 lehnte sie einen Ruf auf den C4-Lehrstuhl für Ökosystemforschung an der Universität Münster ab und folgte stattdessen dem Ruf an die Universität Innsbruck auf die Professur für Ökosystemforschung und Landschaftsökologie – ein Bekenntnis zur Innsbrucker Biologie, der sie auch nach ihrer Pensionierung verbunden bleibt.

In nahezu vier Jahrzehnten am Institut für Ökologie – das sie von seiner Gründung 2006 bis 2012 leitete – prägte Ulrike Tappeiner Forschung und Lehre in entscheidendem Maße und trug wesentlich zur Profilbildung des Instituts bei.

Bereits 2005 entwickelte sie das Konzept für das Forschungszentrum „Ökologie des Alpinen Raumes“ an der Fakultät für Biologie, dessen Leitung sie bis zu ihrem Ruhestand innehatte. Von der Institutsleitung wechselte sie im April 2012 in das Amt der Dekanin der Fakultät für Biologie, das sie bis April 2018 ausübte. Zudem war sie 20 Jahre Mitglied des Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen.

Die Eindrücke ihrer Forschungsaufenthalte in den Alpen, Pyrenäen und im Kaukasus beeinflussten nachhaltig die Schwerpunktsetzung ihrer wissenschaftlichen Arbeit. Sie veröffentlichte wegweisende Beiträge zu den Auswirkungen von Landnutzungs- und Klimawandel auf Ökosysteme und Landschaften im Gebirge und setzte dabei konsequent auf inter- und transdisziplinäre Ansätze zur Untersuchung sozial-ökologischer Systeme. Darüber hinaus initiierte sie bedeutende Projekte wie das Biodiversitätsmonitoring Südtirol. Ein besonderes Anliegen war ihr stets die langfristige sozial-ökologische Forschung (LTSER): Von 2010 bis 2025 leitete sie die LTSER-Plattform „Tyrolean Alps“, die in das globale LTER-Netzwerk (ILTER) eingebunden ist, und gründete 2014 die LTSER-Plattform Matsch/Mazia in Südtirol als italienischen Standort dieses internationalen Netzwerks.

Für ihr herausragendes wissenschaftliches Werk wurde Ulrike Tappeiner vielfach ausgezeichnet: 2010 mit dem Calouste Gulbenkian International Prize in der Kategorie „Humanity’s Relationship with Nature and Respect for Biodiversity“ gemeinsam mit ihrem Team an Eurac Research, 2014 mit dem Tiroler Verdienstkreuz, 2019 mit dem „Wissenschaftspreis für außergewöhnliche Forschungsleistung“ der Stiftung Südtiroler Sparkasse und 2020 mit dem „Research Award Südtirol/Alto Adige“.

Ihr wissenschaftlicher Ruf reicht weit über die Landesgrenzen hinaus. Parallel zu ihrer Tätigkeit an der Universität Innsbruck baute sie ab 1995 das Institut für Alpine Umwelt an Eurac Research in Bozen auf, das sie weiterhin leitet. Von Februar 2018 bis Februar 2026 wirkte sie zudem als Präsidentin der Freien Universität Bozen.

Ulrike Tappeiner
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