Markus Neuwirth

Institut für Kunstgeschichte

1960 in Innsbruck geboren kam Markus Neuwirth sehr früh mit bildender Kunst in Berührung. Erstens über die Eltern, die sehr begeistert Architekturexkursionen in ganz Europa durchführten. Zweitens über die Tante Gundl Hradil, die neben Literatur wie etwa die Bücher von Thomas Bernhard und Peter Handke auch die Kunstbücher im prominenten Residenzverlag in Salzburg lektorierte. Ihr Gatte der Maler und Graphiker Rudolph Hradil lud gerne ins Atelier ein. Der Nachlass von beiden kam 2024 ans Salzburgmuseum.

Das Studium der Kunstgeschichte, Psychologie und Philosophie schloss Neuwirth 1987 mit einer Dissertation über den Maler, Polyhistor und Kunsthistoriker Paul von Rittinger (1879–1953) in Innsbruck ab. Dessen Teilnachlass, ein monumentaler universalhistorischer Bilderatlas, befindet sich an der Universität Innsbruck. Originale Druckgraphiken aus diesem kostbaren Fundus wurden immer wieder für internationale Ausstellungen verliehen. Für Studien im Bereich Klassizismus in Weimar erhielt Neuwirth von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ein Stipendium für einen längeren Aufenthalt.

Zusehends gerieten interkulturelle Phänomene in den Fokus der Interessen. Ein wichtiger Teil sind Publikationen zum Japonismus und 1990 die Mitarbeit an der Ausstellung „Verborgene Impressionen/ Hidden Impressions. Japonismus in Wien 1870-1930“ im MAK Museum für Angewandte Kunst in Wien. 1990/1991 erhielt Neuwirth die interimistische Leitung der Abteilung für Ostasien und Islam des MAK als Kollege Johannes Wieninger für ein Jahr nach Japan ging.

Ein nächster Schritt war die Konzentration auf hybride Kunstwerke des 16. und 17. Jahrhunderts in der portugiesischen und spanischen weltweiten Expansion, die Einzug in die Kunst- und Wunderkammern wie etwa Schloss Ambras fanden. Portugiesische Institutionen unterstützten die Forschungen tatkräftig und ermöglichten längere Aufenthalte. In der Summe waren es etwas mehr als 5 Jahre. 1996/97 Instituto Camões Lissabon, 1998 Stipendiat Biblioteca Nacional Lissabon und Comissão Nacional para as comemorações dos descobrimentos portugueses. Aus den Forschungen erwuchs unter anderem das Buch „Barock. Kunstgeschichte eines Wortes“.

Seit 2000 Professor an der Universität Innsbruck; lehrte er auch an den Universitäten Leiden, Wien, Notre-Dame (USA). 2002 war er Koordinator des Japanschwerpunktes Tirol 2002. Weitere Auslandaufenthalte waren ein Forschungsjahr 2003/2004 in Portugal, Gastprofessuren an der Universität Leiden (NL) 2007 und 2017, Gastdozentur an der Universität Augsburg 2021.

Markus Neuwirth
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