Diethard Sanders

Institut für Geologie

Diethard Sanders studierte ab 1983 als Werkstudent Geologie an der Universität Innsbruck und schloss seine Diplomarbeit 1988 zum Thema chemische Veränderungen in Kalkgesteinen in Begleitung von Blei-Zink Sulfidlagerstätten in den Nördlichen Kalkalpen ab. Das im Zuge dieser Arbeit geweckte Interesse an der Sedimentologie von Kalkgesteinen sollte mit einer Dissertation an der Eidgenössisch Technischen Hochschule in Zürich fortgesetzt werden.

Das Thema der Dissertation war die Entschlüsselung der Entwicklung einer grossen fossilen Kalkplattform in den Apenninen vermittels sogenannter Ablagerungsgeometrien. Diese Disziplin steckte in den späten 1980ern noch in den Kinderschuhen, war aber von großem Interesse sowohl für die akademische Forschung als auch für die Exploration auf Kohlenwasserstoffe.

Nach der Dissertation kehrte Diethard Sanders an die Universität Innsbruck zurück, wo er 1994 die Lehrtätigkeit aufnahm und die venia docendi im September 2000 erhielt. Die Zeit seit 1994 war für ihn gekennzeichnet von einer schrittweisen Diversifikation der Forschungsrichtungen, wobei neben meinem angestammten Fachgebiet Sedimentologie von Kalken und Paläoökologie von Riffen die Sedimentologie und Altersdatierung bestimmter Ablagerungen aus dem Eiszeitalter, die Altersdatierung von Bergstürzen sowie die Erkennung fossiler Bergstürze, Aspekte der morphologischen Landschafts-Entwicklung, die Mineralabscheidungen an Quellen sowie mikrobielle Kalkbildung hinzutraten. Diese Themen wurden im Rahmen verschiedener, zum Teil vom FWF, zum Teil von anderen Geldgebern wie etwa dem FFG finanzierten Projekte behandelt, und gaben Stoff für Abschlussarbeiten vom Bakkalaureat bis zur Doktorarbeit sowie post-doc Projekte.

Von 2013 bis 2021 fungierte er als Leiter des Instituts für Geologie. Dieser Zeitabschnitt fiel mit einer beachtlichen Umgestaltung des Instituts zusammen, von Neubesetzungen wichtiger Stellen bis zur Bereinigung und Neukatalogisierung der umfangreichen paläontologischen Sammlung sowie der Planung und Gestaltung eines grossen Mehrzweck-Schauraumes, der sowohl für öffentliche Führungen als auch für Lehrzwecke verwendbar sein sollte.

Nach der Übergabe der Institutsleitung an seinen Amts-Nachfolger hatte Diethard Sanders die letzten Jahre wieder mehr Zeit, sich der geologischen Forschung zu widmen – ein Vorhaben, das er auch im Ruhestand fortsetzen werde, denn das Feuer brennt noch immer.

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