Bücherpatenschaft

Förderkreis 1669 der LFU unterstützt Aktion "Buchpatenschaft" der ULB Tirol

Im Rahmen einer Festveranstaltung des Förderkreises 1669 der Universität Innsbruck wurden wertvolle Objekte aus den Historischen Sammlungen der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol präsentiert, die dank Buchpatenschaften über den Förderkreis 1669 fachgerecht restauriert werden konnten.

Ziel dieser Initiative ist es, die hausintern laufend vorangetriebenen und mit sehr hohem Kostenaufwand für die Bibliothek verbundenen Maßnahmen für den Erhalt und den konservatorischen Schutz ihres wertvollen schriftlichen Kulturerbes in geeigneter Weise zu ergänzen.

In Form einer Anschubfinanzierung wurde diese Initiative durch den Förderkreis 1669 der Universität Innsbruck großzügig unterstützt. So konnten dank dieser finanziellen Zuwendung 2021 und 2022 dringend erforderliche Restaurierungs- und Konservierungsmaßnahmen bei vier wertvollen Sammlungsobjekten aus den historischen Beständen der ULB Tirol (3 Handschriften, 1 Frühdruck) der ULB Tirol umgesetzt werden.

Die Ergebnisse der Restaurierung  wurden im Rahmen der Jubiläumsfeier des Förderkreises vorgestellt und stellvertretend für den Förderkreis deren Koordinatorin, Frau Mag. Ulrike Rubner, eine Patenschaftsurkunde überreicht. Fachkundige Erläuterungen zu den aufwändigen Restaurierungs- und Konservierungsmaßnahmen bei den einzelnen Objekten wurden durch die mit den Arbeiten betraute Innsbrucker Buchrestauratorin Judith Emprechtinger geboten.

Ergänzend zu den getroffenen Restaurierungs- und Konservierungsmaßnahmen wurden die vier nachstehenden Patenschaftsobjekte auch digitalisiert. Die Digitalisate sind kostenfrei über das Portal ULB : Digital der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol zugänglich.

Informationen zur Aktion „Buchpatenschaft“ der ULB Tirol finden sich hier!

Die Sammlungsobjekte im Detail:

Cod. 32
Die illuminierte Pergamenthandschrift mit Briefen des hl. Hieronymus entstand im 15. Jh. in Italien oder Südtirol und stand zuletzt im Besitz des Kartäuserklosters Allerengelberg in Schnals. Im Zuge der Klosteraufhebungen unter Joseph II. gelangte die Handschrift Ende des 18. Jh. an die damalige Bibliotheca publica Oenipontana, die heutige Universitäts- und Landesbibliothek Tirol.

Die mit Buchmalerei kunstvoll ausgestattete Handschrift besitzt einen zeitgenössischen Einband aus rotem Samt über Holzdeckeln sowie einen punzierten Goldschnitt. 

Cod. 1042

Der 1604/05 entstandene großformatige Codex enthält über 50 ganzseitige, sorgfältig mit Feder gezeichnete und kolorierte Ansichten und Grundrisse von Festungen und Städten in deutschen Ländern und in den Niederlanden. Die Handschrift, deren Entstehungsort unbekannt ist, ist mit einem barocken Pergamenteinband mit Blinddruck und Silberprägung versehen.

Cod. 1159
Die 1482 in Tirol entstandene kleinformatige Pergamenthandschrift, ein Gebetbuch, ist mit reichem Initalschmuck und Miniaturen in Deckfarbenmalerei mit Blattgold ausgestattet. Die Handschrift stand ursprünglich vermutlich im Besitz eines Südtiroler Frauenklosters (möglicherweise Dominikanerinnen in Maria Steinach b. Meran), lässt sich später im Staatsgymnasium in Bozen nachweisen ehe sie im 19. Jahrhundert durch Ankauf aus Privatbesitz an die ULB Tirol gelangte.

108 E 8

Das Werk „Peregrinatio in terram sanctam“, welches erstmals 1486 erschien und hier in der von Peter Drach in Speyer besorgten Ausgabe von 1502 vorliegt, gilt als eines der ältesten im Druck erschienenen Reisebücher. Es dokumentiert die Pilgerfahrt des Mainzer Domherrn Bernhard von Breydenbach ins Heilige Land, in dessen Begleitung sich auch der aus Utrecht stammende Maler Erhard Reuwich befand. Seinen besonderen Wert und Reiz erfährt das Werk nicht zuletzt durch die zahleichen, auf Reuwich zurückgehenden Holzschnittillustrationen, insbesondere die wirklichkeitstreu ausgeführten großformatigen und aufklappbaren Stadtansichten.

Letztbesitzer des Buches war das zu Ende des 18. Jh. aufgehobene Tertiarschwesternkloster Thalbach in Bregenz.

 

    Nach oben scrollen