Doktoratskolleg ENTANGLED ANTIQUITIES
Global Dynamics and Local Forces (1500 BC – 1500 AD)


  Offizielle Website des DK Entangled Antiquities

 

Grafik_Entangled Antiquities

Faculty-Mitglieder » 

Zielsetzung » 

Größerer Forschungszusammenhang: Mit dem Eintritt ins Globale Zeitalter rücken auch in den Altertumswissenschaften global anmutende Lebenswelten immer stärker in den Vordergrund der Forschung. Im Fokus stehen megaräumliche Konnektivität und hohe Mobilität, die antike Lebensräume (von 1500 v. Chr. bis 1500 n. Chr.) über weite geographische Distanzen miteinander verflochten – zuweilen von China bis nach Spanien. Um solche „Entangled Antiquities“ erforschen zu können, ist eine geographisch lückenlose Untersuchung dieser antiken Megaräume Afro-Eurasiens erforderlich. Allerdings steht einem solchen Unterfangen die traditionelle Akademisierung der Altertumswissenschaften in eine Reihe historischer, philologischer und archäologischer Fächer entgegen. Bis heute fragmentiert diese Fächervielfalt das Studium Antiker Welten in (weitgehend) abgegrenzte Räume von ‚Hochkulturen‘. Als Folge bleiben Ideologeme wie der ‚Kampf der Kulturen‘ und die Vorstellung von ‚eisernen Vorhängen‘ zwischen Ost und West sowie zwischen Süd und Nord weiterhin virulent.

Ziele und Hypothesen: Solche kulturalistischen und geopolitischen Prämissen eines eurozentristischen Geschichts- und Gegenwartverständnisses gilt es in ihrer historischen Glaubwürdigkeit zu hinterfragen und zugunsten einer künftig austarierten Weltordnung zu durchbrechen. Zu diesem Zweck sollen im DK „Entangled Antiquities“ geographisch und kulturell weit voneinander entfernte Räume Afro-Eurasiens untersucht werden, die zwar je eigenen Kulturräumen angehören, die aber zugleich durch transkontinentale Verflechtungen oder gar imperiale Großraumgebilde in gemeinsame kosmopolitische Ordnungen protoglobaler Interaktionswelten eingebunden waren.

Grafik_Interdisziplinarität im DK


Methodischer Ansatz:
Diesen transkontinentalen Verflechtungen und Formen von Imperien-Bildungen wird dabei nicht allein aus der Topdown-Sicht von transregional operierenden Akteur*innen und Aktant*innen nachgegangen. Genauso soll die Aneignung, Transformation und Abstoßung kosmopolitischer Güter und Errungenschaften in lokalen Siedlungsgemeinschaften erforscht werden. Schon in der Antike verlautbarte Globalisierungsversprechen – wie Urbanität und Modernität – können so bottom-up, also aus der Geschichte eines Ortes heraus, und aus ihren jeweiligen lokalen Reaktionsräumen nachverfolgt werden. Zugleich macht dieser Blick auf das Lokale auch auf vorglobale Settings und Lokalismen aufmerksam, die in Reaktion auf Globalisierung und Modernisierung zu scheinbar altherkömmlichen Traditionen ‚festgefroren‘ werden, wodurch De-Lokalisierung, also eine Entkoppelung vom Leben der Ahnen und Vorfahren verhindert werden soll.

Innovativer Aspekt: Gerade diese Fokussierung auf das Lokale, die sich als eine Untersuchung protoglobaler Phasen Afro-Eurasiens ‚von unten‘ versteht, bildet die besonders zukunftsträchtige Perspektive des DK „Entangled Antiquities“, weil sie in der gegenwärtigen Forschung, gerahmt von heutigen Globalisierungstheoremen, stark unterbelichtet bleibt. Dabei zeigen sich v.a. auch die lokalen Widerstände und transformatorischen Reaktionen auf transregionale Globalisierungsprozesse, die schon in den antiken Welten Afro-Eurasiens eine besondere Rolle spielten und in unserer unmittelbaren Gegenwart durch das Revival der Nationalstaaten – eingebettet in einen dynamischen globalhistorischen Rahmen – eine spezifische Wirkung entfalten.

Mehrwert des DKs: Das ‚Zentrum für Alte Kulturen‘ bildet als Host des DKs mit seiner Fächervielfalt und deren Verschränkung zu transdisziplinären Zugängen und Methoden eine ideale Basis zur Erforschung von „Entangled Antiquities“. Mit dem darauf aufbauenden methoden- und theorienreflexiven genauso wie forschungspraxisbezogenen Programm versucht das DK, den modernen Anforderungen an eine zukunftsweisende, qualitativ hochwertige, transdisziplinäre und gegenwartsbezogene Ausbildung von Doktorand*innen gerecht werden.

Statuten und Konzept

  Statuten und Konzept des DKs zum Download als pdf [284 KB] 

  Statuten und Konzept des DKs als Fließtext zum Ausklappen

 Teil 1: Forschungsperspektiven/-inhalte, Mehrwert, Struktur » 

Forschungsperspektiven und -inhalte des DKs

Neue Perspektiven auf Alte Welten

Die Erforschung der Alten Welt (4. Jahrtausend v. Chr. bis 1. Jahrtausend n. Chr.) ist auf eine Vielzahl an altertumswissenschaftlichen Disziplinen verteilt, die im 19. Jahrhundert bei der Begründung der modernen Universität herausgebildet und kanonisiert worden sind. Dies hatte noch über das ganze nachfolgende 20. Jahrhundert die disziplinäre und nationalräumliche Fragmentierung megaräumlicher Ausdehnungen antiker Lebenswelten zur Folge, deren Provider sich bildende Hegemonialmächte oder Imperien und deren Wohlfahrtsversprechen eines Lebens in moderner Urbanität waren. Die vielen Arten, Formen und Wechselwirkungen von Verflechtungen, die aus solchen Konfigurationen globaler Welten resultierten, sind erst zu Beginn des 21. Jahrhunderts unter dem Vorzeichen einer immer schnelleren Globalisierung zum zentralen Forschungsgegenstand geworden, der die Disziplinierung der Altertumswissenschaften in einen philologischen, historischen und archäologischen Fächerkanon durchbricht und die ‚eisernen Vorhänge‘ zwischen Ost und West sowie zwischen Süd und Nord lüftet.

Mit der beginnenden dritten Dekade dieses Paradigmenwechsels von Zivilisation begründenden Hochkulturen und deren Diffusion zu „global antiquities“ sind insbesondere die Konnektivitäten in den Vordergrund der Forschung gerückt, die anhand von megaräumlichen Netzwerken sozialer Akteur*innen sowie kultureller Aktanten (Texte und Objekte) untersucht und rekonstruiert werden – gerahmt von Modellen heutiger Globalisierungsdebatten und -theorien. Bezeichnenderweise bleibt in diesen Debatten und Theorien nach wie vor das Lokale als ein Locus eigener Attraktivität, als ein Kraftort des Traditionellen und als Verankerung der Authentizität ethnizistischer oder nationalistischer Bewegungen untererforscht und in seiner dynamischen Flexibilität und Reaktionsfähigkeit auf das Globale untertheoretisiert. Zwar wird seit Martin Robertsons „Glocality“ immer wieder auch nach den „local reactions and responses“ gefragt; jedoch werden damit in erster Linie hybride Neuschöpfungen untersucht, die sich aus dem Lokalen wie aus dem Globalen speisen und gewissermaßen als neue Hybride auf einem „middle ground“ ausgehandelt werden. Das Lokale als eine das Globale überformende Macht, die sogar die Fremdheit des Globalen zu ‚domestizieren‘ vermag, bleibt unterbelichtet, wenn nicht gar außerhalb des Blickfeldes. Doch gerade die Frage nach diesem Lokalen – als mentaler genauso wie physischer Raum lokaler Gruppen-, Identitäts- und Macht-Bildung, ausgelöst durch und in Wechselwirkung mit globalen Ausdehnungs- und Beschleunigungsprozessen – soll die zukunftsträchtige Forschungsperspektive des DK „Entangled Antiquities“ bilden.

Das Globale durch das Lokale betrachten

Entangled Antiquities stellt nicht nur einen ‚turn to the local‘ dar. Genauso verbindet es diesen local turn mit der Frage nach Konfigurationen von Gruppen, Identitäten und Macht, die in antiken Welten globale Ausdehnungen erfahren haben. Diese verkörpern neue Werte- und Sozialordnungen, die traditionelle Gesellschaftsstrukturen auszuhebeln drohen. Dieses Paradoxon muss lokal ausbalanciert sowie zugunsten eines Sozialfriedens zwischen neuen Machthabern und alten Autoritäten, zwischen urbaner Modernität und rustikaler Traditionalität, zwischen Hierarchisierung und Heterarchisierung austariert werden. Gelingt dies nicht, dann droht in lokalen Gruppen Zwist, Aufruhr und soziale Umwälzung. Gelingt es jedoch auf eine besonders attraktive Weise, dann ergibt sich daraus eine Art Wohlfahrtsversprechen, das nicht nur lokale Einwohner*innen, sondern in immer größerer Reichweite auch nicht-lokale Resident*innen in seiner Sogwirkung gefangen nimmt. Lokal zu untersuchen, wie diese Sogwirkung zu einer imperialen Machtentfaltung und globaler Ausdehnung von Imperien führen kann, ist folglich ein genauso zentraler Forschungsgegenstand des DKs.

Von besonderem Interesse ist in der Hinsicht etwa der alte Cato im republikanischen Rom. Letzteres versuchte seine zunehmend megaräumlichen Herrschaftsansprüche über die westliche Mittelmeerwelt durch kulturelle Urbanitäts- und Modernisierungsversprechen nach dem Vorbild hellenistischer Herrscher ostmediterraner oder gar nahöstlicher Prägung zu legitimieren. Dem setzt Cato der Ältere eine Rückbesinnung auf den mos maiorum entgegen. Erst durch diese Durchsetzung des ‚erfundenen‘ Traditionellen konstituiert sich in Wechselwirkung mit dem Globalen der hellenistischen Koine das Römer-Sein, das später in der Kaiserzeit als Zivilisierungsmission und Einschwörungsformel auf eine pax romana ausgegeben wird. 

Das Globale durch das Lokale betrachtet heißt aber genauso den Blick von Schwellensituationen zwischen Traditionalität und moderner Urbanität in den Zentren von „global antiquities“ auch auf ländliche Regionen zu lenken, die an der Schwelle zwischen (hegemonialer oder imperialer) Urbanität und bäuerlicher Subsistenz stehen. Es geht im DK also vor allem auch um die Erforschung antiker Schwellenländer, insbesondere ihrer Verflechtungen mit „global antiquities“ gleichermaßen wie mit lokalen Traditionalismen. In ihnen sind schriftliche Überlieferungsformen eher schwach ausgeprägt. Deshalb stehen bei solchen antiken Schwellenländern primär die Auswirkungen dieses Paradoxons zwischen moderner Urbanität und Traditionalität auf ihr Material Embodiment im Fokus, also die kulturellen Ausprägungsformen in der materiellen Bewältigung des Alltäglichen ebenso wie des Außeralltäglichen. In den heute oftmals noch stark überbauten Zentren von „global antiquities“ stehen die lokalen Diskurse über das Globale und seine allenfalls imperiale Entfaltung im Vordergrund, wie sie in der epigraphischen und literarischen Hinterlassenschaft noch eingeschrieben sind.

Globale Verflechtungen: Transkontinentales durch viel-örtliche Lokalitäten erforschen

Um dem DK eine zukunftsträchtige Perspektive als Langzeitvorhaben zu geben, wird der Untersuchungsraum ganz bewusst möglich weit angelegt. So fragt das DK im Gegensatz zu gegenwertigen Trends in der Forschung gerade nicht nach megaräumlichen Konnektivitäten, die auf global anmutenden Netzwerken basieren und entlang derer sozialen Verbindungslinien operieren. Dies würde nämlich das geographisch lückenlose Studium von Megaräumen (Mittelmeerraum, Mitteleuropa, Vorderasien, Zentralasien, etc.) zur Voraussetzung haben. Eine solche Prämisse kann wohl kaum im Rahmen eines DK gewährleistet werden. Deshalb liegt der Fokus des DKs auf geographisch und kulturell weit entfernten Lokalitäten, die aber durch ihre Verflechtung mit gemeinsamen „global antiquities“ miteinander zumindest in einer indirekten Weise verbunden sind. Es sind folglich solche transkontinentalen Verflechtungen, die im DK möglichst viel-örtlich untersucht werden sollen. Gerade im Vergleich ihrer unterschiedlichen lokalen Ausprägungsformen soll das sie gemeinsam Verflechtende systematischer aufgedeckt werden können als in bisherigen Studien. Denn es sind mit den archäologischen Grabungen des Forschungszentrums „Ancient Worlds Studies and Archaeologies“ (FZ AWOSA) bereits jetzt geographisch und zeitlich weit auseinanderliegende Fallbeispiele (Tirol, Kärnten, Portugal, Süditalien, Sizilien, Rumänien, Armenien, Irak, Georgien) gegeben, bei denen gemeinsame Figurationen transkontinentaler kultureller Verflechtungen nicht durch direkten Kontakt oder durch irgendeine Form sozialer Konnektivität entstanden sein konnten. Das Ziel des DK ist daher eine soziale Anthropologie zu den hintergründigen Mechanismen zu entwickeln, die schon in der fernen Vergangenheit transkontinentale Verflechtungen ermöglicht haben. Sich megaräumlich ausdehnende hegemoniale Konstellationen und Dynamiken, die aufgrund ihrer Urbanitäts- und Modernisierungsversprechen global attraktiv sind, spielen dabei eine zentrale Rolle. Ohne ihre lokale Einbettung drohen sie jedoch Einheimische zu de-lokalisieren bzw. vom Leben der Ahnen und Vorfahren zu entkoppeln. Das kann nicht nur das Gefühl seelischer Entwurzelung, sondern auch Ressentiments gegen die neuen Machthaber hervorrufen. Letztere, die trotz ihrer Strategie der Modernisierung und Urbanisierung sich zugleich auch zu Advokaten lokaler Traditionen aufspielen – sind allerdings oftmals eingemeindet auf (kultische) Schauplätze, über die die neuen Machthaber die bestimmenden Herren sind.

Es sind diese Thesen, die sich aus bisherigen Studien am FZ AWOSA ergeben haben, die durch neue viel-örtliche Untersuchungen überprüft und weiterentwickelt werden sollen. Es soll damit eine solide Grundlage geschaffen werden, auf der hintergründige Mechanismen zu transkontinentalen Entanglements, die „global antiquities“ hervorgebracht haben, erforscht, typologisiert und in ihrer Wechselwirkung mit Phasen imperialer Ausdehnungen theoretisiert werden können. Dazu ist ein möglichst weit gesteckter Untersuchungsrahmen vom Indus bis Gibraltar und von den Alpen bis zur Sahelzone unabdingbar. Auch auf der zeitlichen Achse ist eine Erstreckung vom 6. Jh. v. Chr. bis ins 6. Jh. n. Chr. ganz im Sinne des gesteckten Ziels des DKs, da es verschiedene historische Figurationen von „global antiquities“ in ihren transkontinentalen Entanglements in Gestalt des Achaimenidenreiches, der hellenistischen Koine der Nachfolger Alexanders, des Imperium Romanum sowie des Parther- und Sasanidenreiches in einen diachronen Vergleich sozialanthropologischer Bedingtheiten bringt.

Mehrwert des DKs

Das Doktoratskolleg „Entangled Antiquities“ hat seinen zentralen Standort im Zentrum für Alte Kulturen (Atrium) der Universität Innsbruck und ist aufs Engste mit dem Forschungszentrum „Ancient Worlds Studies and Archaeologies“ (AWOSA) verbunden. Dieser Verbund und die in ihm angesiedelte Fächervielfalt generieren im Rahmen des DKs eine bisher nicht erreichte Verschränkung der damit einhergehenden transdisziplinären Methoden und Zugänge, die das zeiten- und kulturenübergreifende Studium von „global antiquities“ und ihrer Verflechtungen zur Voraussetzung hat. Auf eine innovative Art und Weise werden zugleich die unterschiedlichen disziplinären Curricula und Ausbildungsaktivitäten am Zentrum für Alte Kulturen durch das DK gebündelt, fokussiert und somit ein inter- und transdisziplinärer Mehrwert forciert.

Insgesamt schafft das im Rahmen des DKs anvisierte methoden- und theorienreflexive genauso wie forschungspraxisbezogene Programm ideale Voraussetzungen, um den modernen Anforderungen an eine breite, qualitativ hochwertige und transdisziplinäre Ausbildung von Doktorand*innen gerecht zu werden, wie es für eine zukunftsweisende und weltweit vernetzte Erforschung von „global antiquities“ im Bereich der Altertumswissenschaften unabdingbar ist. Dazu gehört:

  • Den Studierenden im DK „Entangled Antiquities“ wird ein strukturierter und transdisziplinärer Zugang zu den unterschiedlichen Methoden der an der UIBK versammelten altertumswissenschaftlichen und historischen Disziplinen geboten.
  • Umfassendes Coaching und Diskussion mit engagierten Wissenschaftler*innen des Zentrums für Alte Kulturen und Mitgliedern benachbarter Fakultäten.
  • Verschränkung zwischen Forschung und angebotenen begleitenden Vorträgen und Konferenzen am Zentrum für Alte Kulturen der UIBK.
  • Umfangreiche Unterstützung für die Teilnahme von Studierenden an nationalen und internationalen Workshops und Meetings im Rahmen des FZ AWOSA.
  • Strukturierte Einbindung der Studierenden in die internationale Forschung am FZ AWOSA.

Struktur des DKs

In der folgenden Tabelle sind die Gremien und deren Zuständigkeiten aufgelistet.


Gremium

Zuständigkeit


Sprecher*in und Stv. Sprecher*in
(werden aus den Reihen der Faculty für jeweils 3 Jahre gewählt; eine Wiederwahl ist zulässig)

  • Leitung des DKs und Vertretung nach außen
  • Planung des Semesterablaufs
  • Einberufung von Sitzungen und Versammlungen
  • Finanzadministration
  • Vorschlag zur Anrechnung von PhD-LVen anderer Universitäten im Bereich der Ancient Worlds Studies and Archaeologies an den*die zuständige*n Studiendekan*in


Faculty
bestehend aus den am DK teilnehmenden Wissenschaftler*innen (universitätsinterne und assoziierte) und dem*der Sprecher*in der Doktorand*innen sowie dessen*deren Stellvertretung (tagt mindestens einmal im Jahr, vorzugsweise im Rahmen einer Klausurtagung, aber auch über Online-Konferenz möglich)

 

  • Erlass und Änderungen der DK-Statuten und des DK-Programms
  • Aufnahme neuer Doktorand*innen
  • Aufnahme neuer Faculty-Mitglieder
  • Aufnahme von neuen Mitgliedern in den wissenschaftlichen Beirat
  • Ausschluss von Faculty-Mitgliedern
  • Ausschluss von Doktorand*innen
  • Nominierung Sprecher*in und Stv. Sprecher*in des DKs nach entsprechender Wahl (der*die Sprecher*in hat in einem aktiven Dienstverhältnis zur UIBK zu stehen)
  • Einsatz finanzieller Mittel
  • Zuständigkeiten der Faculty-Mitglieder: (Erst- oder Zweit-)Betreuung und/oder Begleitung und Beratung von Dissertationen, Mitwirkung an den Aktivitäten des DKs (DK-Seminare, DK-Klausuren, Summer- und Winterschools) sowie regelmäßige Teilnahme an den Sitzungen der Faculty


Sprecher*in der Doktorand*innen und Stellvertretung
(werden aus den Reihen der Doktorand*innen für jeweils ein Jahr nominiert; eine Wiedernominierung ist zulässig)

  • Leitung der Doktorand*innen-Versammlung
  • Einberufung der Doktorand*innen-Versammlung
  • Vertretung der Doktorand*innen
  • Feedback und Vorschläge an die Faculty
  • Mitsprache und Mitentscheidung in der Faculty bei deren Sitzungen


Doktorand*innen-Versammlung
bestehend aus den am DK teilnehmenden Doktorand*innen (trifft sich einmal im Jahr, vorzugsweise im Rahmen einer Klausurtagung, aber auch über Online-Konferenz möglich)

  • Erarbeitung von Vorschlägen für Jahresprogramme und Aktivitäten im Rahmen des DKs
  • Erarbeitung von Feedback an die Faculty
  • Vorschläge für Gastvorträge, Workshops sowie Summer- und Winterschools
  • Nominierung des*der Doktorand*innen-Sprecher*in und der Stellvertretung


Mitglieder-Versammlung
bestehend aus den Faculty-Mitgliedern und den Doktorand*innen (trifft sich einmal im Jahr, vorzugsweise im Rahmen der Klausurtagung)

  • Änderungen in den Zielsetzungen des DKs
  • Beratung über Durchführung der Tätigkeiten im DK


Assoziierte Mitglieder
(sind universitätsinterne und universitätsexterne Postdocs mit einschlägiger Qualifikation; sie sind in der Faculty zwar nicht stimmberechtigt, haben aber Anhörungsrecht)

  • Vorschläge für Jahresprogramme und Aktivitäten im Rahmen des DKs
  • Beratung zur Weiterentwicklung des DKs
  • Erarbeitung von Feedback and die Faculty


Internationaler wissenschaftlicher Beirat
(universitätsexterne Wissenschaftler*innen)

  • Prüfung und Beratung zur Weiterentwicklung des DKs
  • Unterstützung bei der internationalen Vernetzung


Beirat der Study of Global Antiquity
(bestehend aus zwei Mitgliedern der Faculty und zwei Doktorand*innen, die dafür von der Faculty bzw. der Doktorand*innen-Versammlung nominiert werden). Das FZ AWOSA ist Kooperationspartner des Instituts für Study of Global Antiquity der University of California, Los Angeles (UCLA)

  • Beratung über den Austausch von Doktorand*innen und Faculty-Mitgliedern zwischen der UIBK und UCLA
  • Assessment von neuen möglichen internationalen Partnern

In allen Gremien des DKs werden Entscheidungen mit Mehrheitsbeschluss getroffen, bei dem mindestens 2/3 der Mitglieder-Stimmen vertreten sind oder auch im Wege eines Umlaufbeschlusses abgegeben werden. Eine Stimmübertragung ist möglich, eine Person darf in einer Sitzung jedoch maximal zwei Stimmen repräsentieren.

 Teil 2: Aufnahme/Ausschluss, Regularien, Programm, Klausurtagungen, Pre-Reviewing etc. » 

Aufnahme von Faculty-Mitgliedern in das DK

Wissenschaftler*innen, die zur Betreuung von Dissertationen befugt sind, können jederzeit ein formloses Ansuchen an den*die Sprecher*in stellen, über das in der Faculty entschieden wird.

Ausscheiden von Faculty-Mitgliedern aus dem DK

Das scheidende Faculty-Mitglied hat sein Ausscheiden dem*der Sprecher*in ehestmöglich bekanntzugeben. In der Folge muss die Betreuung von Doktorand*innen des ausscheidenden Mitglieds von anderen Faculty-Mitgliedern übernommen werden, sollten diese im DK verbleiben. Erfolgt das Ausscheiden durch Verlassen der UIBK, kann die Faculty den Status eines assoziierten Mitgliedes verleihen. Bei ausscheidenden assoziierten Mitgliedern sind verbleibende Doktorand*innen weiterhin auch von zumindest einem weiteren Faculty-Mitglied zu betreuen.

Ausschluss von Faculty-Mitgliedern oder DK-Doktorand*innen

Die Faculty kann unter Einhaltung einer 30-tägigen Frist den Ausschluss aussprechen, wenn ein Faculty-Mitglied oder ein*e Doktorand*in:

  • mehrmals oder schwerwiegend gegen die Bestimmungen der Statuten verstößt
    oder
  • trotz Mahnung und angemessener Nachfristsetzung seinen*ihren Aufgaben und Verpflichtungen im Rahmen des DKs nicht nachkommt.

Auswahlprozedere für Doktorand*innen

  • Ausschreibung des DKs.
  • Schriftliche Bewerbung an Sprecher*in des DK mit Motivationsschreiben, Dissertationsprojektskizze und ggf. einem Empfehlungsschreiben oder einem Gutachten zur Diplom-/Masterarbeit.
  • Auswahl durch die Faculty-Mitglieder (Mehrheitsbeschluss) nach folgenden Kriterien: Qualität und Potential des Dissertationsprojekts, Exzellenz (MA-/Diplomarbeit), Vernetzung/Sichtbarkeit (z.B. Teilnahme an Konferenzen, Publikationen, eventuell Auslandserfahrungen).
  • Erstbetreuung von zumindest einem betreuungsberechtigten Faculty-Mitglied; Ausnahmen bedürfen einer Begründung und eines Mehrheitsbeschlusses durch die Faculty, eine Zweitbetreuung durch ein betreuungsberechtigtes Faculty-Mitglied muss dabei aber sichergestellt werden.

Regularien

  • Aufnahme in das DK (vgl. Pkt. 3 und 4).
  • Inskription in ein PhD- oder Doktoratsstudium der UIBK, spätestens binnen 30 Tagen nach Aufnahme in das DK.
  • Zumindest ein*e Betreuer*in der Dissertation muss Mitglied der Faculty sein; die Dissertation kann aber auch von zwei Mitgliedern der Faculty betreut werden.
  • Anwesenheit der Doktorand*innen bei Lehrveranstaltungen, Workshops und Gastvorträgen des DKs.
  • Mindestens ein Gutachten der Dissertation muss von einem Mitglied der Faculty erstellt werden.
  • Anwesenheit der Faculty und der Doktorand*innen bei den jährlichen Klausurtagungen des DKs.
  • Begleitung der Doktorand*innen durch das interdisziplinäre Team der Faculty.
  • Die Zugehörigkeit eines*einer Doktorand*in zum DK endet auf eigenen Wunsch nach Mitteilung an den*die Sprecher*in oder automatisch nach seinem*ihrem erfolgreichen Abschluss aller im jeweiligen Curriculum des Doktoratsstudiums festgelegten Verpflichtungen oder bei Exmatrikulation.

DK-Programm

  • Alljährliche Berichtspflicht (max. 10 Seiten) über den Fortschritt der Dissertation an die Betreuer*innen durch den*die Doktorand*in.
  • Alljährlicher Vortrag über spezifische Aspekte und Themen aus dem Dissertationsprojekt im Rahmen der Klausurtagung des DKs mit anschließender schriftlicher Stellungnahme (max. 5 Seiten) zum Feedback der Kollegiat*innen, Faculty-Mitglieder und externen Expert*innen.
  • Die Doktorand*innen des DKs haben für den Studienabschluss das Studienprogramm des von ihnen inskribierten PhD- oder Doktoratsstudiums erfolgreich abzuschließen.
  • Für den Erhalt einer formellen Teilnahmebestätigung am DK sind zudem folgende DK-spezifische Lehrveranstaltungen zu absolvieren:

       Jahr 1

  • Kolloquium DK „Entangled Antiquities“ I (Methoden und Theorien der Globalisierungs-/Lokalisierungs-Forschung sowie der kulturellen Kontakte).
  • Kolloquium DK „Entangled Antiquities“ II (findet im Rahmen der Klausurtagung statt).

       Jahr 2

  • Kolloquium DK „Entangled Antiquities“ III (Schreibwerkstatt: Diskussion und Kommentierung abzugebender Essays im Rahmen des Dissertationsprojektes zur Verschriftlichung als einzelnes Kapitel oder als Artikel).
  • Kolloquium DK „Entangled Antiquities“ IV (findet im Rahmen der Klausurtagung statt).

       Jahr 3

  • Kolloquium DK „Entangled Antiquities“ V (Summer- oder Winterschool).
  • Kolloquium DK „Entangled Antiquities“ VI (findet im Rahmen der Klausurtagung statt).


Der*Die Sprecher*in des DKs bemüht sich um die Anrechnung der oben genannten Lehrveranstaltungen durch die beiden Studiendekan*innen der philosophisch-historischen und philologisch-kulturwissenschaftlichen Fakultät für das jeweilige Doktoratsstudium (vgl. Anhang 2).

Ebenso wird der*die Sprecher*in des DKs einschlägige Lehrveranstaltungen mit Schwerpunktsetzung in DK-spezifischen Disziplinen aus dem PhD-Programm einer anderen Universität dem*der jeweils zuständigen Studiendekan*in zur Anrechnung anstelle eines Kolloquiums des DKs vorschlagen.

Klausurtagungen

Alljährlich wird eine mehrtägige Klausurtagung durchgeführt. Sie dient u.a. der Präsentation und Diskussion der Fortschritte und Probleme der DK-Dissertationsprojekte von DK-Doktorand*innen und dem interdisziplinären Austausch unter Mitwirkung aller beteiligten Faculty-Mitglieder und der assoziierten Mitglieder sowie von Gastwissenschaftler*innen, u.a. des internationalen wissenschaftlichen Beirats, die zu den Klausurtagungen eingeladen werden können.

Pre-Reviewing

Essays der Doktorand*innen, die nach der Schreibwerkstatt (Kolloquium III) zu hervorragenden wissenschaftlichen Papers überarbeitet wurden, können der Faculty nach Beratung im Rahmen der Doktorand*innen-Versammlung zur Publikation in einem internationalen Journal vorgeschlagen werden. Zu diesen vorgeschlagenen Papers werden von zwei Faculty-Mitgliedern, die nicht Betreuer*in des*der jeweiligen Paper-Autor*in sind, Reviews verfasst. Diese Reviews werden schließlich in einem Pre-Reviewing unter Teilnahme des*der Autor*in, Betreuer*in und Reviewer*in diskutiert. Ziel ist ein frühzeitiges Vertraut-Machen mit Review-Verfahren internationaler Journals und eine zeitnahe Publikation von peer-reviewten Beiträgen der Doktorand*innen in hochkarätigen Zeitschriften.

Teilnahmebestätigung

Für die Teilnahme am DK erhalten die Doktorand*innen von dem*der Sprecher*in eine formelle Teilnahmebestätigung, welche die Teilnahme sowie die im Rahmen des DKs erbrachten Leistungen bescheinigt. Im Falle der Auflösung/Beendigung des DKs wird den bereits im DK aufgenommenen Doktorand*innen die Möglichkeit eingeräumt, eine Teilnahmebestätigung über die bis dahin erbrachten Leistungen im DK zu erhalten.

 

Drei-Jahresprogramm – Transdisziplinäre und gegenwartsbezogene Ausbildung

  Das 3-Jahresprogramm des DKs zum Download als pdf [104 KB]

Nach oben scrollen