Die Geehrten der Universität Innsbruck von 1938 bis 1945

Ingo Findenegg | Georg Graber | Martin Hell | Karl Theodor HoenigerKarl HofenederKarl Innerebner | Eduard Kriechbaum | Karl Krüse | Hubert Lanzinger | Ignaz Mader | Franz Martin | Karl Möser (Moeser) | Viktor Paschinger | Friedrich Prenn | Erich Seefeldner | Alwin Seifert | Robert Ritter von Srbik | Georg Strele | Karl Toldt | Josef Weingartner | Martin Wutte | Ignaz Zibermayr | Kunibert Zimmeter

Ingo Findenegg, geboren am 29.1.1896 in Villach, gestorben am 18.2.1974, war Limnologe und erhielt „in Anerkennung seiner Verdienste um die Erforschung der Alpenseen, besonders jener Kärntens, die Würde eines Ehrenmitgliedes“. Von 1927 bis 1957 war er Lehrer am Bundesrealgymnasium Klagenfurt. 1951 erfolgte die Ernennung zum Korrespondenten bei der Zentralanstalt für Meteorologie in Wien. 1953 erhielt er die Einar-Naumann-Gedächtnis-Medaille in Cambridge. 1955 habilitierte er sich an der Universität Graz und wurde zum Honorarprofessor für Zoologie bestellt. 1957 ernannte ihn die Österreichische Akademie der Wissenschaften zum Direktor der Biologischen Station in Lunz, an der er bis zu seiner Emeritierung 1967 tätig war. Er war auch Schriftleiter von Carinthia II, die Zeitschrift des naturwissenschaftlichen Vereins Kärntens von 1937-1956.

Quellen
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrungskartei.
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrenmitglieder vor 1945.

Literatur
Hans Sampl, Curriculum vitae, in: Carinthia II / Sonderheft 31 (1971): Naturwissenschaftliche Beiträge zur Heimatkunde Kärntens.
Festschrift zum 75 Geburtstag von Hon.-Prof. Dr. Ingo Findenegg. Hydrobiologische Beiträge aus dem Ostalpenraum, 7-8.


Georg Graber, geboren 15.4.1882 in Kärnten, gestorben am 27.8.1957, war Lehrer, Altphilologe, Volkskundler und Erzählforscher. „In Anerkennung seiner Verdienste um die Kärtner Volkskunde und Geschichtsforschung“ erhielt er die Ehrenmitgliedschaft der Universität Innsbruck. 1940 bis 1945 leitete er die Abteilung „Kultur und Gemeinschaftspflege“ in der Landeshauptmannschaft und Reichsstatthalterei Kärnten. 1945 kehrte er in den Schuldienst zurück. 1949 erschien die dritte, überarbeitete Auflage seines Buches „Volksleben in Kärnten“, in dessen Einleitung er das Kärtner Volkstum in Verbindung mit der „Blut und Rasse“-Ideologie setzt.

Quellen
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrungskartei.
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrenmitglieder vor 1945.

Literatur
Martin Fritzl, „…für Volk und Reich und deutsche Kultur“. Die „Kärntner Wissenschaft“ im Dienste des Nationalismus, Klagenfurt 1992, 166-168.

 

Martin Hell, geboren am 6.4.1885 in Liefering, gestorben am 29.1.1975, war Ingenieur und Prähistoriker. Er bekam die Ehrenmitgliedschaft der Universität Innsbruck für seine Verdienste um die „Salzburger Vorgeschichtsforschung“. Er war Mitglied des Antisemitenbundes, ab 1933 bei der Vaterländischen Front und nach dem „Anschluss“ Parteianwärter bei der NSDAP, jedoch wurde sein Aufnahmsgesuch abgelehnt. Nach 1945 wurde er aufgrund seiner Nähe zum Nationalsozialismus aus dem öffentlichen Dienst entlassen.

Quellen
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrungskartei.

Literatur
Peter Danner, Martin Hell, in: Anschluss, Krieg & Trümmer. Salzburg und sein Museum im Nationalsozialismus (= Jahresschrift des Salzburg Museum 60), Salzburg 2018, 179-190.

 

Karl Theodor Hoeniger, geboren am 21.10.1881 in Wien, gestorben am 29.8.1970, war Südtiroler Autor und Kulturhistoriker. Er bekam die Ehrenmitgliedschaft der Universität Innsbruck für seine Verdienste um die „Geschichtliche und kunstgeschichtliche Erforschung Südtirols“. Im Zweiten Weltkrieg wirkte er an der Südtiroler Kulturkommission des SS-Ahnenerbes in der Arbeitsgruppe „Germanische Weltanschauung und Sinnbilder“ mit. 1951 übersandte ihm der Akademischen Senat der Universität Innsbruck ein Glückwunschschreiben zum 70. Geburtstag.

Quellen
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrungskartei.
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrenbürger A – Z nach 1945.

Literatur
Michael H. Kater, Das „Ahnenerbe" der SS 1935-1945. Ein Beitrag zur Kulturpolitik des Dritten Reiches (= Studien zur Zeitgeschichte 6), München 42006, 159-170.

 

Karl Hofeneder, geboren 2.2.1878 in Wien, gestorben am 25.11.1951, studierte in Innsbruck Naturwissenschaften und war bis zu seiner Pensionierung 1942 Professor an der Innsbrucker Lehrerbildungsanstalt. Er bekam die Ehrenmitgliedschaft der Universität Innsbruck für seine „Strepsipteren (Flachflügler/Insekten) Forschung“.

Quellen
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrungskartei.

 

Karl Innerebner, geboren am 6.4.1870 in Bozen, gestorben am 5.9.1970, war Bauingenieur und Bauunternehmer, der als Bauleiter u.a. bei der Hungerburgbahn und der Stubaitalbahn mitwirkte. Er erhielt die Ehrenmitgliedschaft der Universität Innsbruck als „Freund und Förderer der Universität um die Tiroler Heimatkunde“. Er studierte an der Technischen Hochschule in Graz und war Mitglied der Raeto-Germania, einer schlagenden Burschenschaft. Er wurde wegen seines Mitwirkens an Studentenprotesten nach einem Disziplinarverfahren 1893 von der Universität Graz ausgeschlossen. Innerebner wechselte an die Technische Universität München und schloss dort sein Studium als Bauingenieur ab. Nach ersten Berufserfahrungen kam er in die Firma von Josef Riehl, in der er als Bauleiter an mehreren Großprojekten mitarbeitete (u.a. der Mittelwaldbahn). Nach dem Tod von Riehl 1917 übernahm er die Firma zusammen mit August Mayer. In der Zwischenkriegszeit übernahm die Firma unter dem neuen Namen „Bauunternehmen Innerebner und Mayer“ zahlreiche Projekte in Westösterreich und in Wien. In der Zeit des Zweiten Weltkriegs wie auch nach 1945 wurde „I&M“ mit zahlreichen Projekten beauftragt. Innerebner war Mitglied und viele Jahre in leitenden Positionen in der Handelskammer, beim Industriellenverband, der Ingenieurskammer und im Ingenieurverein für Tirol und Vorarlberg.

Quellen
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrungskartei.

Literatur
Georg Innerebner, Oberbaurat Dr. Ing. Karl Innerebner, in: Die Innerebner. Ein altes Sarner Geschlecht (= Schlern-Schriften 276), Innsbruck 1952, 89-95.
Robert Neuner, Zur Erinnerung an Josef Riehl und Karl Innerebner, Rum 1985.

 

Eduard Kriechbaum, geboren am 18.4.1887 in Braunau am Inn, gestorben am 31.8.1958, war Heimatforscher, Geograph, Gemeindearzt in Braunau. Er wurde an der Universität Innsbruck 1911 zum Dr. med. und 1921 zum Dr. phil. promoviert. „In Anerkennung seiner Verdienste um die alpenländische Heimatkunde“ ernannt ihn die Universität Innsbruck zum Ehrenmitglied. Er war mit Hans Kinzl, Professor für Geographie und später Rektor der Universität Innsbruck (1958/59), gut befreundet, der ihn auch 1943 als Ehrenmitglied vorschlug. Nach dem „Anschluss“ 1938 wurde er Leiter des Referates für Kunst, Wissenschaft und Fremdenverkehr, Ratsherr und Gauheimatpfleger in Braunau. Nach 1945 wurde Kriechbaum wieder in den Ausschuss des Heimatvereines gewählt und praktizierte nebenbei als Arzt, um seine Pension aufzubessern.

Quellen
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrungskartei.
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrenmitglieder vor 1945.

Literatur
Aldemar Schiffkorn, Eduard Kriechbaum als Volkskundler, Diss. phil. Innsbruck 1978.

 

Karl Krüse, geboren am 4.10.1877 in Absam, gestorben am 27.1.1962, bekam „in Anerkennung seiner Verdienste um die Erforschung der Radioaktivität der Quellen Tirols“ die Ehrenmitgliedschaft der Universität Innsbruck verliehen.

Quellen
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrungskartei.
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrenmitglieder vor 1945.

 

Hubert Lanzinger, geboren am 9.10.1880 in Innsbruck, gestorben am 8.11.1950, war Maler. Nach der Matura in Innsbruck 1901 ging er nach Wien an die Akademie der bildenden Künste, die er 1908 abschloss. Bis zum Ersten Weltkrieg stellte er mehrere seiner Werke aus (u.a. in der Wiener Secession) und befreundete sich mit Albin Egger-Lienz. Auf Grund eines Untauglichkeitsbescheids musste er im Ersten Weltkrieg nicht einrücken, meldete sich jedoch freiwillig zum Landsturm und diente kurz in Trient. Gegen Ende des Krieges war er als Kriegsmaler in Galizien und Montenegro tätig. Aus wirtschaftlichen Gründen zog er nach Kriegsende wieder zurück nach Tirol und 1922 weiter nach Südtirol. Sein finanzielles Auskommen sicherte er sich durch Portraitmalerei. 1933 nahm er sich ein Wohnatelier in München und malte das Hitler-Portrait „Der Bannerträger“, welches für großes Aufsehen in der Öffentlichkeit sorgte. Adolf Hitler nahm das Bild 1935 entgegen. Lanzinger bekam daraufhin den Auftrag für die Gestaltung einer Propagandapostkarte für den Reichsparteitag in Nürnberg. Seit Mitte der 1930er Jahre war er illegales und ab 1.5.1938 dann ordentliches NSDAP-Mitglied. Das Gemälde „Der Bannerträger“ bot die Grundlage für das 1938 in der Aula der Universität Innsbruck angebrachte Hitler-Mosaik. Im Folgejahr wurde er mit der Ehrenmitgliedschaft der Universität Innsbruck ausgezeichnet. 1941 übersiedelte er nach Innsbruck und fertigte mehrere Porträts an, u.a. von Harold Steinacker. Durch Bombenangriffe auf Innsbruck und München wurden seine beiden Ateliers zerstört. 1945 kehrte er nach Südtirol zurück, wo er 1950 an den Folgen eines Schlaganfalls starb.

Quellen
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrungskartei.

Literatur
Carl Kraus, Hubert Lanzinger (= Monographien Südtiroler Künstler 27), Bozen 2000.

 

Ignaz Mader, geboren am 7.7.1866, gestorben am 2.3.1953, befasste sich mit den Ortsnamen und der Siedlungsgeschichte in Südtirol. Er bekam die Ehrenmitgliedschaft der Universität Innsbruck „in Anerkennung der Verdienste, die er sich als Tiroler Heimatforscher erworben hat“.

Quellen
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrungskartei.
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrenmitglieder vor 1945.

 

Franz Martin, geboren am 22.9.1882 in Salzburg, gestorben am 5.12.1950, war ab 1905 im Landesarchiv Salzburg angestellt. Von 1921 bis 1938 und ab 1945 Vorstand der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde und von 1938 bis 1945 Leiter des Reichsgauarchives in Salzburg. Von 1945 bis 1950 blieb er im Amt des Leiters des Landesarchives. Er bekam die Ehrenmitgliedschaft der Universität Innsbruck „in Anerkennung seiner Verdienste um die Salzburger Geschichtsforschung und Landeskunde“.

Quellen
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrungskartei.
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrenmitglieder vor 1945.

Literatur
Hans Wagner, Martin Franz, in: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950, Bd. 6, Wien 1975, 113-114.
Hubert Stock, „... nach Vorschlägen der Vaterländischen Front“. Die Umsetzung des christlichen Ständestaates auf Landesebene, am Beispiel Salzburg (Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek), Wien-Köln-Weimar 2010, 112.

 

Karl Möser (Moeser), geboren 1877, gestorben am 15.7.1963, wurde Ehrenmitglied der Universität Innsbruck „in Anerkennung seiner Verdienste um die Tiroler Geschichtsforschung“. Er war Staatsarchivar und Fachdirektor der Kunstsektion des Ferdinandeums.

Quellen
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrungskartei.
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrenmitglieder vor 1945.

 

Viktor Paschinger, geboren am 27.11.1882 in der Steiermark, gestorben am 22.1.1963, war Geograph, Gletscherforscher und Alpinist. Er bekam die Ehrenmitgliedschaft der Universität Innsbruck für seine Verdienste in der „alpinen Gletscherforschung und der Kärntner Landeskunde“. Raimund Klebelsberg schrieb Paschinger zum 70. Geburtstag 1952 ein öffentliches Glückwunschschreiben, indem er dessen wissenschaftlichen Errungenschaften hervorhob.

Quellen
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrungskartei.

 

Friedrich Prenn, geboren am 18.5.1878 in Bruneck Südtirol, gestorben am 8.6.1964, studierte in Innsbruck Biologie, Mathematik und Chemie. „In Anerkennung seiner Verdienste um die Libellenforschung und die faunistische Landeskunde Tirols“ bekam er die Ehrenmitgliedschaft der Universität Innsbruck verliehen. Er war von 1911 bis 1945 am Gymnasium in Kufstein als Lehrer tätig und veröffentlichte mehrere ornithologische Werke. Er wurde am 17.3.1938 in den Ruhestand versetzt, dies wurde jedoch wieder zurückgenommen, da er vom Landesschulrat bereits vorher als Leiter des Realgymnasiums Kufstein ernannt worden war. Er unterrichtete bis 1945 und ging dann mit 67 Jahren in den Ruhestand. Nach 1945 befasste er sich mit der Neuaufstellung und Inventarisierung der naturkundlichen Abteilung des Heimatmuseums auf der Festung Kufstein.

Quellen
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrungskartei.
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrenmitglieder vor 1945.

Literatur
Hanns Bachmann/Karl Amann, Friedrich Prenn, in: De natura Tiroliensi. Kufsteiner Buch IV (= Schlern-Schriften 188), Innsbruck 1958, 13-20.

 

Erich Seefeldner, geboren am 30.9.1887 in Werfen, gestorben am 25.7.1981, war Geograph, Gymnasiallehrer und Landesschulinspektor. Die Ehrenmitgliedschaft bekam er für Verdienste um die „alpine Geomorphologie“. Das Amt des Landesschulinspektors von Salzburg übte er bis 1945 aus und ging 1947 endgültig in den Ruhestand. Nach 1947 setze er seine Forschungstätigkeiten in Geographie bis 1973 fort und erhielt 1971 das Ehrendoktorat der Universität Salzburg.

Quellen
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrungskartei.

 

Alwin Seifert, geboren am 31.5.1890 in München, gestorben am 27.2.1972, war u.a. Gartenarchitekt, Landschaftsgestalter, Hochschullehrer und Naturschützer. Er bekam die Ehrenmitgliedschaft der Universität Innsbruck für die „wissenschaftliche Grundlage um den Gau Tirol-Vorarlberg“. Seine Mitgliedschaft bei der Thule-Gesellschaft ist nicht bewiesen, jedoch war er beim völkischen Widar-Bund, Mitglied der DNVP und ab 1937 Mitglied der NSDAP. 1934 wurde er dem Stab des Beauftragten (später Generalinspektor) für den Autobahnbau Fritz Todt zugeordnet und 1940 zum „Reichslandschaftsanwalt des Generalinspektors für das deutsche Straßenwesen“ ernannt. Als Landschaftsplaner und Gartenarchitekt war er an zahlreichen NS-Prestigeprojekten beteiligt und gestaltete auch Privatgärten von NS-Größen. Nach Kriegsende wurde Seifert im Entnazifizierungsverfahren zunächst als „Mitläufer“, später als „unbelastet“ eingestuft. Er wirkte u.a. als Vorsitzender des „Bund Naturschutz“ in Bayern und als Professor an der Technischen Hochschule München und erhielt größere öffentliche Aufmerksamkeit durch seine Ratgeber über Kompost und biologischen Gartenbau.

Quellen
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrungskartei.

Literatur
Christoph Kopke, Kompost und Konzentrationslager. Alwin Seifert und die „Plantage“ im KZ Dachau, in: Annett Schulze/Thorsten Schäfer (Hrsg.), Zur Re-Biologisierung der Gesellschaft. Menschenfeindliche Konstruktionen im Ökologischen und im Sozialen, Aschaffenburg 2012, 185-207.
Frank Uekötter, The Green and the Brown. A History of Conservation in Nazi Germany, Cambridge 2006, 76-98.

 

Robert Ritter von Srbik, geboren 10. 11.1878 in Wien, gestorben am 26.10.1948, war Offizier und Geologe. Er erhielt die Ehrenmitgliedschaft der Universität Innsbruck „in Anerkennung für seine Verdienste um die Landeskunde von Tirol und Kärntens“. Er war der Zwillingsbruder des Historikers Heinrich von Srbik. Ab 1900 besuchte er die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt. Bis 1910 setzte er seine militärische Ausbildung fort und wechselte dann als Lehrer an die Kadettenschule nach Innsbruck, wo er bis 1914 diente. 1910 begann er gleichzeitig ein Studium der Geschichte und Deutschen Philologie an der Universität Innsbruck. Er wurde 1914 promoviert und diente im Ersten Weltkrieg im Generalstabskommando. Nach Kriegsende widmete sich Srbik dem Studium der Geologie und verschrieb sich der geologischen, geographischen sowie ab 1925 in Zusammenarbeit mit dem Alpenverein insbesondere der glaziologischen Forschung. Von 1928 bis 1938 hielt er an der Universität Innsbruck Vorlesungen. Er publizierte rund 150 Arbeiten aus verschiedenen Fachbereichen der Geschichte, Geographie, Geologie und Meteorologie.

Quellen
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrungskartei.
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrenmitglieder vor 1945.

Literatur
W. Neuner, Robert von Srbik, in: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950, Bd. 13, Wien 2007, 59-61.

 

Georg Strele, geboren 1861 in Meran, gestorben am 19.3.1950, war Forstwissenschaftler. Die Ehrenmitgliedschaft der Universität bekam er „in Anerkennung für seine Verdienste, die er sich als Fachmann für Wildbachverbauung und um die Geschichte der Technik in Tirol erworben hat“.

Quellen
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrungskartei.
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrenmitglieder vor 1945.

 

Karl Toldt (Karl Anton Maria Toldt oder Karl Toldt jun.), geboren am 7.1.1875 in Wien, gestorben am 25.1.1961, war Kustos der Säugetiersammlung des Wiener Naturhistorischen Museums und arbeitete im Ferdinandeum an der Säugetier-Systematik. Er bekam die Ehrenmitgliedschaft der Universität Innsbruck „in Anerkennung seiner Verdienste um die Säugetierforschung und um die zoologische Erforschung Tirols“.

Quellen
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrungskartei.
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrenmitglieder vor 1945.

Literatur
Hans Strouhal, Hofrat Dr. Karl Toldt (jun.) zum Gedenken, in: Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien 66 (1963), 5-9.

 

Josef Weingartner, geboren am 10.2.1885 in Osttirol, gestorben am 11.5.1957 in Meran, war römisch-katholischer Geistlicher, Kunsthistoriker, Denkmalpfleger und Schriftsteller. Er bekam die Ehrenmitgliedschaft der Universität Innsbruck „in Anerkennung seiner Verdienste um die Kunstgeschichte Tirols“. Im Jahr 1946 erwarb Weingartner zusammen mit Karl Innerebner die Burg Schrofenstein bei Landeck im Oberinntal für einen „Schätzpreis“ von 40 Schilling. Gemeinsam mit dem Innsbrucker Architekten Alfred von Stegner bemühten sie sich um eine fachkundige Restaurierung der Ruine, wobei die Instandsetzungskosten vor allem von Karl Innerebner getragen wurden. 1947 erhielt er die Dozentur für kirchliche Kunst an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck und wurde Mitglied der rechtshistorischen Staatsprüfungskommission der Juridischen Fakultät. 1949 wurde ihm das Ehrendoktorat der Universität Innsbruck verliehen, 1951 wurde er zum Ehrendomherrn von Brixen ernannt. 1954 erhielt Weingartner den Ehrenring des Landes Tirol.

Quellen
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrungskartei.
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrenmitglieder vor 1945.

Literatur
Eva Gadner, Aus der Fülle. Leben und Werk von Propst Josef Weingartner (1885-1957), Innsbruck 2007.

 

Martin Wutte, geboren am 15.12.1876 in Kärnten, gestorben am 30.1.1948, war Landesarchivdirektor in Graz von 1923 bis 1942. Er bekam die Ehrenmitgliedschaft der Universität Innsbruck „in Anerkennung seiner Verdienste um die Kärntner Geschichtsforschung“. 1942 bekam er den neugeschaffenen Wissenschaftspreis der NSDAP Kärnten und trat anläßlich der Verleihung der Partei bei.

Quellen
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrungskartei.
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrenmitglieder vor 1945.

Literatur
Martin Fritzl, „…für Volk und Reich und deutsche Kultur“. Die „Kärntner Wissenschaft“ im Dienste des Nationalismus, Klagenfurt 1992, 73-90.

 

Ignaz Zibermayr, geboren am 2.6.1878 in St. Florian bei Linz, gestorben am 19.10.1966, war Historiker und von 1903 bis 1946 Leiter des oberösterreichischen Landesarchivs. Er bekam die Ehrenmitgliedschaft der Universität Innsbruck „in Anerkennung seiner Verdienste um die Geschichtsforschung im Gau Oberdonau.“ 1934 wurde er korrespondierendes und 1951 wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 1940 korrespondierendes Mitglied des archäologischen Reichsinstituts in Berlin. Nach 1945 wurde er Vorsitzender des Verbands österreichischer Geschichtsvereine.

Quellen
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrungskartei.
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrenmitglieder vor 1945.

Literatur
Hans Sturmberg, Ignaz Zibermayr. Archivar und Historiker (1878-1966), in: Mitteilungen des Oberösterreichischen Landesarchivs 9 (1968), 5-20.

 

Kunibert Zimmeter, geboren 1872 in Tramin Südtirol, gestorben am 19.8.1952, war der Begründer des Verbands für Heimatschutz in Tirol. Er bekam die Ehrenmitgliedschaft der Universität Innsbruck „in Anerkennung seiner Verdienste um die Kunstgeschichte Tirols und das Tiroler Landesmuseum“. Nach dem Kriegsende 1945 wurde er zum Vorstand des Ferdinandeums gewählt.

Quellen
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrungskartei.
Archiv der Universität Innsbruck, Ehrenmitglieder vor 1945.

 

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