Gruppenbild Dies Academicus
Die Ehrungen von fünf verdienten Persönlichkeiten waren der Höhepunkt des diesjährigen Dies Academicus an der Uni Innsbruck.

Verdiente Persönlichkeiten geehrt

Beim Dies Academicus wurden heute fünf Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich wertvolle Verdienste um die Universität Innsbruck erworben und durch ihre wissenschaftlichen Spitzenleistungen überzeugt haben. Ehrendoktorate der Naturwissenschaften erhielten MED-EL-CEO Ingeborg Hochmair-Desoyer und der Umweltwissenschaftler Christoph Schär von der ETH Zürich.

Am heutigen Großen Ehrungstag der Uni Innsbruck fanden sich Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, darunter Landesrätin Annette Leja und die Innsbrucker Stadträtin Christine Oppitz-Plörer, in der Aula der Uni Innsbruck ein, um am traditionellen Dies Academicus teilzunehmen. „Es gibt in Österreich keine Universität, die so breit aufgestellt ist, wie die Universität Innsbruck, von Architektur bis Zoologie. Und internationale Rankings belegen immer wieder, dass unsere Universität unter den ein bis zwei Prozent der weltweit besten Universitäten positioniert ist“, betonte Rektor Tilmann Märk in seiner Ansprache. „Trotz schwierigen Bedingungen sind wir diesen erfolgreichen Weg auch in den vergangenen Monaten weitergegangen, was viele Universitätsangehörige durch großen persönlichen Einsatz ermöglicht haben. Nach den erfolgreich abgeschlossenen Leistungsvereinbarungen mit dem Ministerium blicke ich deshalb auch sehr zuversichtlich in die Zukunft. Die Universität Innsbruck wird weiterhin ein wesentlicher Impulsgeber für die Gesellschaft und ein wichtiger Motor für die Wirtschaft in der Region und weit darüber hinaus sein.“

Die Geehrten sind:

Ehrendoktorat der Naturwissenschaften

  • Univ.-Doz. Dr. techn. DDr. med. h.c. mult. Ingeborg J. Hochmair-Desoyer
    Ingeborg Hochmair-Desoyer (*1953) ist Mitgründerin und geschäftsführende Gesellschafterin der MED-EL GmbH und gilt in internationalen Fachkreisen als Pionierin auf dem Gebiet der Hörimplantate. Ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen führten zur Entwicklung des ersten technischen Ersatzes für ein Sinnesorgan – das moderne Cochleaimplantat. Für ihre herausragenden Leistungen wurde Hochmair-Desoyer international bereits vielfach ausgezeichnet, etwa mit dem renommierten Lasker-DeBakey Clinical Medical Research Award und dem Russ Prize der National Academy of Engineering. Einen besonderen Beitrag zur Entwicklung des Forschungsstandortes Tirol leistete Ingeborg Hochmair 2012 durch die Finanzierung der Stiftungsprofessur für Mikroelektronik und Implantierbare Systeme am Institut für Mechatronik. Zur Förderung exzellenter Wissenschaftlerinnen schreibt die Universität Innsbruck darüber hinaus seit 2016 Ingeborg-Hochmair-Frauenprofessuren aus. Mit diesem Programm werden Frauenkarrieren insbesondere in Naturwissenschaft und Technik gefördert. Ingeborg Hochmair-Desoyer unterstützt dieses Projekt finanziell und stellt als ideales Vorbild ihren Namen und ihre Reputation zur Verfügung. Für diese außerordentlichen Verdienste verlieh die Universität Innsbruck Ingeborg Hochmair-Desoyer das Ehrendoktorat der Naturwissenschaften.
     
  • Univ.-Prof. Dr. Christoph Schär
    Christoph Schär (*1958) ist Professor für Klima und Wasserkreislauf an der ETH Zürich. Mit seiner Affinität zur und seinem profunden Wissen und Verständnis in der numerischen Modellierung hat Christoph Schär viele der wichtigen und fundamentalen Entwicklungen der Klimawissenschaften der jüngsten Zeit maßgeblich mitgeprägt. Schärs Erfahrung und sein Wissen über die Dynamik der Atmosphäre und sein Interesse für die Computerwissenschaften versteht er meisterhaft zu koppeln und schafft damit massiven Mehrwert für die Klimadiskussion. Mit der Universität Innsbruck und besonders mit dem Institut für Atmosphären- und Kryosphärenwissenschaften verbinden ihn zahlreiche Kooperationsprojekte und reger wissenschaftlicher Austausch – gehören die Atmosphären- und Klimawissenschaften doch auch zu den primären Forschungsschwerpunkten der Universität Innsbruck. Mit dem Ehrendoktorat der Naturwissenschaften würdigte die Universität nunmehr Schärs herausragende Leistungen.

Ehrenbürgerschaft

  • OstR Dr. Hermann Niedermayr
    Hermann Niedermayr (*1955) ist klassischer Philologe und unterrichtet seit 1978/79 die Fächer Griechisch und Latein am Akademischen Gymnasium Innsbruck. Als Brückenbauer zwischen Schule und Universität hat Niedermayr jahrzehntelang neben seiner Lehrtätigkeit an der Schule Lehrveranstaltungen an der Universität abgehalten. Sein intensives Engagement um die Klassische Philologie in Tirol und Österreich zeigt sich auf mehreren Ebenen: Ihm ist es zu verdanken, dass der Austausch zwischen den an der Schule und an der Universität wirkenden Klassischen Philologen so befruchtend abläuft. Als eines der treuesten und engagiertes Mitglieder der Gesellschaft für Klassische Philologie Innsbruck zeigt er sein ehrliches Interesse an den Fortschritten dieser Wissenschaft und seine starke Verbundenheit zu seiner Alma mater. Als einschlägiger Fachdidaktiker war er von Anfang an auch im Redaktionsteam der über Österreich hinaus bekannten Zeitschrift Didaktische Informationen, für die er hunderte Rezessionen verfasste und immer noch verfasst.
     
  • Mag. Dr. Veronika Sandbichler
    Die Kunsthistorikerin Veronika Sandbichler (* 1967) leitet seit 2010 das kunsthistorische Museum Schloss Ambras in Innsbruck. Als Absolventin der Universität Innsbruck hielt sie stets Kontakt zu ihrer Alma Mater und ist bis heute hier als Lehrende tätig. Im Jubiläumsjahr der Universität Innsbruck 2019 konnten dank der tatkräftigen Unterstützung von Veronika Sandbichler zwei große Ausstellungs- und Kunstprojekte realisiert werden. In Anerkennung ihrer besonderen Verdienste um die wissenschaftliche und öffentlichkeitswirksame Zusammenarbeit zwischen Schloss Ambras und der Universität Innsbruck wurde Veronika Sandbichler heute die Würde einer Ehrenbürgerin verliehen.

Ehrenzeichen

  • Dr. Jutta Wiesmann
    Jutta Wiesmann (*1943) gehört seit 1994 dem Kuratorium des Forschungsinstituts Brenner-Archiv an. Die Enkeltochter Ludwig von Fickers vertritt in diesem Gremium die Familie des Schriftstellers und Herausgebers der Kulturzeitschrift „Der Brenner“, Namensgeber des Archivs. Die Medizinerin ist dem Forschungsinstitut Brenner-Archiv und seinen Mitgliedern seit Jahrzehnten eng verbunden. Ihr Interesse gilt vor allem den wissenschaftlichen Arbeiten zu Ludwig von Ficker und dem Brenner-Kreis. Ihre Expertise, was den Familienverband anbelangt, ist für die Forschung von großem Nutzen. Als Zeichen der Anerkennung für ihr jahrzehntelanges Ehrenamt im Dienste des Forschungsinstituts erhielt sie nun das Ehrenzeichen der Universität Innsbruck.

Amtseinführung und Auszeichnungen für Studierende

Im Rahmen der Ehrungen wurden auch die Best Student Paper Awards für hervorragende Leistungen von jungen Nachwuchsforscher*innen an der Universität Innsbruck verliehen. Andrea Auer, Yannick Back, Lisa Blasch, Alexander Erhard, Patrick Oswald, Victoria Reibenspiess und Tanja Vogler erhielten jeweils 1.000 Euro, zur Verfügung gestellt vom Unternehmen MED-EL und der Universität.
Im Rahmen des Festakts fand auch die Amtseinführung von Anna Buchheim als Vizerektorin für Personal und Wolfgang Streicher als Vizerektor für Infrastruktur statt. Sie haben bereits im März 2020 ihre Funktion im Rektorat der Universität Innsbruck übernommen, aufgrund der Pandemie konnte die feierliche Zeremonie zur Amtseinführung aber erst jetzt stattfinden.

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