Mathias Rotach
Institut für Geo- und Atmosphärenwissenschaften
Mathias Rotach studierte Umweltphysik an der ETH Zürich, wo er 1992 zum Thema Turbulence within and above an Urban Canopy’ promovierte. Ein erstes Postdoc führte ihn nach Dänemark (Risø National Laboratory), ein zweites zurück an die ETH, wo er schliesslich eine Forschungsgruppe zur Grenzschichtmeteorologie – mit einem Schwerpunkt der Grenzschichtstruktur über nicht-idealen Oberflächen - etablierte. Es folgten verschiedene Auslandaufenthalte [2000 am Pacific Northwest Laboratory in Richmond (USA), 2001 Gastprofessor an der Ecole Central de Nante (F), sowie 2002-03 am National Center for Atmospheric Research, NACR, in Boulder (CO)] und schliesslich der Wechsel zum Schweizer Wetterdienst (MeteoSchweiz) als Leiter Forschung und Entwicklung.
2010 wurde Mathias Rotach als ordentlicher Professor an die Universität Innsbruck auf die Professur in Atmosphärendynamik berufen. Hier hat er bald auch die Leitung des Instituts für Meteorologie und Geophysik – später umbenannt in Institut für Atmosphären- und Kryosphärenwissenschaften – übernommen und dieses über 14 Jahre geführt. An der LFUI hat er zahlreiche Funktionen inne, wie z.B. den Vorsitz im Fakultätsrat, die Sprecherfunktion des Forschungszentrums ‘Climate-Cryosphere and Atmosphere’, Mitarbeit in Leitungsgremien des Forschungsschwerpunkts ‘Alpiner Raum’ sowie des FZ High Performance Computing’, Mitglied des Senats (2016-2020). Ausserhalb der Universität war er unter anderem Mitglied von mehreren Arbeitsgruppen der WMO (World Meteorological Organisation), der ICDM (International Commission on Dynamical Meteorology of IAMAS (International Association of Meteorology and Atmospheric Science), Wissenschaftlicher Beirat des Deutschen Wetterdienstes und der Geosphere Austria, Ko-Leiter des Programmrats des Hans-Ertel Zentrums für Wetterforschung sowie korrespondierendes Mitglied der ÖAW.
Das Forschungsinteresse von Mathias Rotach galt der Dynamik von atmosphärischen Grenzschichtprozessen, insbesondere über komplexen Oberflächen, wie sie im Gebirge oder in einer Stadt vorherrschen. In seiner Zeit an der LFUI hat er unter anderem die ‘i-Box’ (Innsbruck Box), ein weltweit einzigartiges Messnetz von ‘Grenzschicht’-Stationen in komplexer Topographie aufgebaut. Darüber hinaus war er massgeblich am internationalen Forschungsprogramm TEAMx (Multi-scale Transport and Exchange processes in the Atmosphere over Mountains – programm and eXperiment) beteiligt, das er (mit-)initiiert und geleitet hat. 2025 wurde er mit dem Sergej Zilitinkevich Memorial Award ausgezeichnet.
