Traumberuf Linguist*in?

 

„Was kann man denn nach diesem Studium werden?“ - eine Frage, die Studierenden unseres Faches wohl sehr häufig gestellt wird.

Antwort: Das Studium Sprachwissenschaft lässt eine Vielzahl an Spezialisierungen zu und somit viele berufliche Möglichkeiten offen. 

 

„Philologinnen und Philologen verfügen aufgrund ihres Studiums über viele Fähigkeiten und Stärken, die sie für Arbeitgeber zu attraktiven Bewerbern machen. Gerade sie zeichnen sich über die so hoch angesehenen Soft Skills aus. Nicht nur exzellentes Fachwissen zählt, Arbeitgeber achten auf weiter gehende Qualifikationen: Aufgrund veränderter Aufgabenabläufe und Führungsstrukturen mit komplexen Arbeitsprozessen in häufig international agierenden Unternehmen wird von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erwartet, dass sie motiviert und belastbar sind. Sie sollen sich schnell und flexibel in fremde und neue Sachverhalte einarbeiten, analytisch und vernetzt denken können, über organisatorische Fähigkeiten, gutes Ausdrucksvermögen und Kommunikationsfähigkeiten für ihre Arbeit in einem Team verfügen. All das sind Fähigkeiten, die Philologinnen und Philologen sich in ihrem wenig strukturierten Studium aneignen und trainieren können.“ (Ickstadt, Darmstadt 2004, S.8f.)

 

Gemeinsam mit unseren Absolvent*innen haben wir einige Beispiele für berufliche Werdegänge nach diesem Studium sammeln können – mit genug Platz und Möglichkeiten zur Erweiterung.


Berufsfeld Medien/Presse/PR/Marketing
  • JournalistIn – Arbeit als JournalistIn/RedakteurIn bei Printmedien, Regionalzeitungen, Online-Communities oder wissenschaftlichen Fachzeitschriften
  • Verlagswesen – Arbeit bei Literaturverlagen
  • TexterIn bei Werbeagenturen
  • diverse Tätigkeiten in der Werbung (z.B. Tirol Werbung, Cine Tirol)
  • Tätigkeit im Marketing – inkl. Online-Marketing und Web-Design

Berufsfeld Medizin
  • Klinische Linguistik
  • Entwicklungsdiagnostik (Therapieplanung und Evaluation)
  • Therapie
  • Beratung
  • Qualitätsmanagement, Aus- und Fortbildung, Forschungs- und Methodenentwicklung
  • Medizinische Technologie (z.B. MedEl)
  • Logopädie (mit Zusatzausbildung)

Berufsfeld Gehörgesschädtigten-Institutionen
  • GebärdendolmetscherIn
  • Pädagogik
  • Management

Berufsfeld soziale Dienste/Institutionen
  • BetreuerIn in Beratungsstellen und Flüchtlingsheimen
  • Tätigkeit in der Sozialarbeit
  • Sprachbetreuung für Asylanten oder Menschen mit einer anderen Muttersprache

 Berufsfeld Informationstechnologie & Kulturmanagement
  • Technische Redaktion – Benutzerhandbücher
  • Technische Dokumentation
  • Tätigkeit im EDV-Bereich eines internationalen Unternehmens
  • Tätigkeit im Kulturmanagement
  • Computer/Software/Neue Medien (Gestaltung, Bewertung und Entwicklung „Neuer Medien“, Produktion von (Lern-Software), Planung/Entwicklung/Realisierung von Hypertexten/Hypermedia, Kommunikation/neue Technologien,… )

Berufsfeld Erwachsenenbildung/Sprachunterricht
  • Erwachsenenschulen – Management, Organisation Sprachkurse, einschlägige Aktivitäten
  • Vortragende für Erwachsenenbildung (u.a. DAF (Deutsch als Fremdsprache))
  • Alphabetisierung

Berufsfeld Übersetzen/Dolmetschen
  • Übersetzen/Dolmetschen – selbständig oder in (international tätigen) Unternehmen, vor allem auf fachlichem Gebiet
  • LiteraturübersetzerIn
  • Informationstransfer zwischen Angehörigen verschiedener Sprach-, Kommunikations- und Kulturgemeinschaften

Berufsfeld Forschung/Universität
  • Linguistische Lehre und Forschung
  • universitäre Administration

Berufsfeld Fortbildung/Personalarbeit
  • ExpertIn für mündliche und schriftliche Kommunikation
  • Fortbildung, Personalarbeit und -entwicklung in Unternehmen, öffentlichen Verwaltungen, Verbänden, Vereinen, Organisationen oder Kliniken
  • Training, Schulung, Beratung, Coaching (Erarbeitung von Lösungsansätzen für Kommunikationsprobleme)
  • Moderation und Prozessbegleitung in und mit Gruppen (Steuerung und Organisation von Kommunikationsprozessen)
  • Unternehmenskommunikation

Berufsfeld interkulturelle Kommunikation
  • interkulturelle/r KommunikationstrainerIn (Vermittlung von interkulturellen Kompetenzen für Arbeitsplätze im Ausland, internationale Teams oder institutionelle Beratungssituationen im Inland)
  • MediatorIn (Konflikte lösen, deren Ursache in kulturellen Unterschieden liegen und vorbeugend bei international konfliktiven Kooperationen)
  • BeraterIn und kulturelle/r MittlerIn (erschließen Auslandsmärkte oder spezifische, kulturell bestimmte Inlandsmärkte und begleiten Maßnahmen zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund)

Sonstige
  • Genealogie/Ahnenforschung

Mit Zusatzausbildungen können Studierende der Sprachwissenschaft sich überragende Qualifikationen aneignen, und somit stehen ihnen beruflich zahlreiche Möglichkeiten offen.

Für mehr Informationen noch zwei Literaturempfehlungen:
Becker-Mortzek, Brünner, Cölfen (2000): Linguistische Berufe – Ein Ratgeber zu aktuellen linguistischen Berufsfeldern. Frankfurt am Main, Peter Lang.

  • Becker-Mortzek, Brünner und Cölfen leiten ihr Werk mit dem Kapitel „Linguistik für den Beruf studieren" ein. Aufbauend auf diese Einleitung werden verschiedene linguistische Berufsfelder genauer behandelt – Fortbildung/Personalarbeit, Interkulturelle Kommunikation, Presse/Medien/Public Relations, Technische Dokumentation, Computer/Software/Neue Medien, Klinische Linguistik, Übersetzen/Dolmetschen und Sprachunterricht.

Ickstadt, Heinz (Hrsg.) (2004): Berufe für Philologen. Darmstadt, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt.

  • Ickstadt porträtiert zum Beispiel den Weg eines Vertragsleiters, einer Medienagentin, einer Drehbuchautorin und Fernsehjournalistin, einem Public Relator bei Volkswagen, eine Online-Redakteurin beim ZDF, einer Osteuropareferentin an der TU München oder einer Literaturübersetzerin – welche diesen Weg über ein philologisches Studium gefunden haben.

 

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