WissenAmFreitag #8
Guten Morgen,
Wissenschaft fasziniert – gerade der Bereich der Biowissenschaften bringt mich als Teil des Kommunikationsteams der Uni Innsbruck in Gesprächen mit Wissenschaftler*innen immer wieder zum Staunen: Forscher*innen der Uni Innsbruck züchten künstliche Haut, programmieren Hautzellen in Nervenzellen um oder sehen Zellen beim Atmen zu.
Ein Problem bei der Vermittlung dieser faszinierenden Forschungsarbeiten mittels Texten ist allerdings ihre Komplexität. „Das kann man leider so einfach nicht sagen“, ist ein Satz, den ich in Gesprächen mit diesen Wissenschaftler*innen bei meinem Versuch, das Gehörte für mich zusammenzufassen, oft zu hören bekomme. Allein eine menschliche Nervenzelle kommuniziert über tausende Signalwege mit anderen Zellen im Körper. Wird einer dieser Signalwege – zum Beispiel durch ein Medikament – blockiert, ist die Zelle ohne Probleme in der Lage, Umwege zu finden. In der Biowissenschaft gibt es also nie schwarz oder weiß, A kann zu B führen aber auch zu C, D oder zu X. Das erklärt auch, warum sich einzelne Forschungsgruppen auf kleine Teilbereiche, wie zum Beispiel die Funktionsweise eines noch relativ unbekannten Proteins oder das grundlegende Verständnis eines Signalweges fokussieren. Auch wenn die Frage nach dem Zweck dieser Forschungsfragen nicht immer auf den ersten Blick erkennbar ist, können ihre Ergebnisse ein wichtiges Puzzlestück sein, um dem Verständnis des großen Ganzen näherzukommen. Aber so einfach kann man das vermutlich nicht sagen...
Einen meiner Versuche, es so zu sagen, oder besser zu schreiben, finden Sie in der aktuellen Ausgabe unseres Wissenschaftsmagazins wissenswert: Der Molekularbiologe Jerome Mertens nutzt neue Methoden, um die zellulären Zusammenhänge zwischen dem Altern und der Entstehung von Alzheimer zu verstehen.
Ein schönes Wochenende!
Susanne Röck
Kommunikationsteam der Universität Innsbruck