Dossier: Coronavirus
Zahlreiche Uni-Angehörige stellen während der Corona-Krise ihr Know-How für Lösungen zur Verfügung: Kreative Köpfe arbeiten an Methoden, das Virus zu detektieren, machen sich Gedanken über die Welt nach Corona und sorgen dafür, dass die forschungsgeleitete Lehre auch aus dem Homeoffice funktioniert. In dieser Reihe stellen wir einige dieser Initiativen und Ideen vor.
Neues SARS-CoV-2-Testinstitut an der Uni Innsbruck
Das ADSI (Austrian Drug Screening Institute) der Universität Innsbruck wurde kürzlich vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz offiziell für COVID-19 Testungen zugelassen. Damit können nun auch am ADSI COVID-19-Tests für interessierte Kunden ausgewertet werden.
Nicht mit historischen Seuchen vergleichbar
Die Erreger der aktuellen Corona-Pandemie mit jenen der Spanischen Grippe oder anderen früheren Epidemien zu vergleichen und deren Infektionszahlen gegenzurechnen, ist sinnlos, erklärte die Medizinhistorikerin Elisabeth Dietrich-Daum der APA. Stattdessen solle man soziale Reaktionen untersuchen, mit denen man solche Krisen bewältigte und altbewährte Maßnahmen wie Quarantäne schätzen.
Schnellere Forschung gegen Covid-19 durch heimische Technologie
Österreichische Forscher des Austrian Centre of Industrial Biotechnology (acib), der Universität Innsbruck und der BOKU Wien entwickeln eine revolutionäre Plattformtechnologie, mit der die Pharmaindustrie sowohl die Suche und mögliche Produktion potenzieller SARS-CoV-2-Wirkstoffe beschleunigen und sicherstellen als auch effizientere Antikörpertests herstellen könnte.
Verkehrsbeschränkungen: Stickoxidwerte stark gesunken
Messungen der Uni Innsbruck zeigen, dass die Stickoxidwerte in der zweiten März-Hälfte deutlich zurückgegangen sind. Die Auswirkungen der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus hinterlassen somit Spuren in den Messdaten des Atmosphärenphysiklabors. Die Ergebnisse können helfen, die Auswirkungen von Verkehrsbeschränkungen auf Luftschadstoffe und Klimagase besser zu beurteilen.
Abwassertests als Corona-Frühwarnsystem
Dank einer neuen Methode konnte das Erbgut von SARS-CoV-2 von Innsbrucker und Wiener Wissenschaftlern erstmals im Zulauf österreichischer Kläranlagen nachgewiesen werden. So lässt sich ein regionales Auftreten der Viren frühzeitig erkennen.
Angst steigt und hilft Krise zu bewältigen
Die Angst vor dem Coronavirus nimmt zu. Als Alarmzeichen-Emotion hat Angst aber durchaus positive Aspekte, erklärte die Notfallpsychologin Pia Andreatta von der Uni Innsbruck der APA. Damit steigt die Bereitschaft, sich selbst und andere zu schützen.
Corona-Testverfahren erfolgreich im Einsatz
Nach Ausbruch der Corona-Pandemie in Österreich im März dieses Jahres wurde an der Universität Innsbruck umgehend mit der Entwicklung und Evaluierung eines neuartigen Corona-Testverfahrens zum Nachweis des SARS-CoV-2-Virus begonnen. Dem Team um Michael Traugott und dem Uni Spin-Off Sinsoma GmbH ist es gelungen, ihr eigens entwickeltes Verfahren erfolgreich in der Praxis anzuwenden.
Coronaviren im Abwasser als Gradmesser der Infektionsverbreitung
Neueste Studien zeigen, dass 20 Prozent oder mehr an COVID-19-Erkrankten Sars-COV-2 über den Stuhl ausscheiden. Dutzende Wissenschaftler*innen weltweit, auch an der Universität Innsbruck, arbeiten nun an einem Abwasser-epidemiologischen Testverfahren, mit dessen Hilfe sie Aussagen darüber treffen können, wie sich die Anzahl der Infektionen im Einzugsgebiet einer Kläranlage verändert.
Covid-19: Online-Kurs zu Krisenbewältigung
„Organizing in Times of Crisis: The Case of Covid-19” lautet der Titel eines neuen Kurses, der gänzlich digital angeboten wird und eine Zusammenarbeit zwischen mehreren österreichischen und deutschen Universitäten darstellt. Leonhard Dobusch wirft dabei gemeinsam mit sieben KollegInnen einen wissenschaftlichen Blick auf zahlreiche Aspekte des Krisenmanagements und der Krisenbewältigung.
COVID-19-Strategien: Positives Stimmungsbild bei Schulumfrage
„Distanzunterricht“ lautete das Stichwort an Österreichs Schulen ab Mitte März 2020. Mit welchen Strategien darauf reagiert wurde, haben nun Innsbrucker Schulforscherinnen in einer umfassenden Studie untersucht: Mehr als 500 Schulleiter_innen aller Schultypen wurden österreichweit befragt. Die Ergebnisse zeugen trotz der Herausforderungen von einem insgesamt positiven Stimmungsbild.
Das INTRAWI in den Zeiten von Corona
In Zeiten wie diesen gilt es, Anpassungsfähigkeit zu beweisen und kreativ zu werden. MitarbeiterInnen und Studierende vom Institut für Translationswissenschaft (INTRAWI) erzählen von ihrem Quarantäne-Alltag und füllen die Website sowie sozialen Netzwerke des INTRAWI mit mehrsprachigen Beiträgen und Fotos, um so in Kontakt zu bleiben.
Desinfektionsmittel für Einsatzkräfte
Chemiker der Uni Innsbruck produzieren in ihren Labors Handdesinfektionsmittel und leisten so einen wertvollen Beitrag zur Bekämpfung des Corona-Virus. Die ersten Fläschchen wurden am Dienstag den Einsatzkräften der Feuerwehr und des Roten Kreuzes als Spende übergeben.
Die Motivation von Studierenden im Schatten von COVID-19
„Distance Learning“ lautet die Devise an österreichischen Hochschulen seit Mitte März. Forscher*innen der Universitäten Innsbruck, Salzburg und Klagenfurt sowie dreier deutscher Universitäten gehen der Frage nach, welche Veränderungen das für Studierende mit sich bringt.
Die Welt nach Corona bewusst gestalten
In welcher Welt wir künftig leben, hängt davon ab, wie die durch die Corona-Krise notwendig gewordene Neuordnung des globalen Systems gelingt. Richtungsweisend könnte bereits die Verteilung der Mittel aus den staatlichen Rettungsschirmen sein, meint Wirtschaftshistoriker Andreas Exenberger. Er beleuchtet die Lage aus der Sicht eines Globalisierungs- und Armutsforschers.
Ein Mittel gegen das Virus
Ähnlich wie das neue Coronavirus hielt das Poliovirus in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Welt in Atem. Unterstützt aus Mitteln der Nachwuchsförderung der Uni Innsbruck untersucht die Medizinhistorikerin Marina Hilber den Umgang mit der Kinderlähmung im Nachkriegsösterreich. Sie präsentiert ihre Studie beim 1. Virtuellen Österreichischen Zeitgeschichtetag in dieser Woche.
Isolation: Studienaustausch in Zeiten von Corona
Internationale Studierende mussten in Innsbruck wegen Corona in Quarantäne. Die Isolation war für die jungen Leute zum Teil eine sehr schwierige Zeit. Die Uni Innsbruck hat mit Einkäufen, persönlicher Ansprache und Unterhaltung geholfen.
Mobiler Hilferuf in Krisenzeiten
Das ursprünglich für Seniorinnen und Senioren konzipierte Ruf- und Ortungssystem in Pflege- und Betreuungseinrichtungen soll in Krisenzeiten in provisorischen Krankenpflegeeinrichtungen eingesetzt werden. Die 2PCS Solutions GmbH, ein Spin-off der Uni Innsbruck, bietet im Kampf gegen den Corona-Virus ihre Hilfe an.