„Für Medizinhistorische Museen und Sammlungen bietet der Blick auf akustische Phänomene und auditive Kulturtechniken vielfältige Anknüpfungspunkte und ein bislang wenig ausgeschöpftes Potential, schließlich lagern in deren Depots unzählige Objekte, die vor dem Hintergrund der Sound Studies einer Neubewertung und perspektivischen Erweiterung unterzogen werden können.“
(Alois Unterkircher, Deutsches Medizinhistorisches Museum Ingolstadt)
Vor diesem Hintergrund luden das Institut für Alte Geschichte und Altorientalistik, das Deutsche Medizinhistorische Museum Ingolstadt und die Forschungsgruppe Theorizing the Body/CGI zu einem museumsdidaktischen, körper- und medizinhistorischen Austausch ein. In fünf Panels wurde den Fragen nachgegangen, wie Klänge in Quellen aufgespürt, beforscht, archiviert und vermittelt werden können und wie Sinneswahrnehmungen mit Körperlichkeit in Wissensdiskursen verknüpft werden. Es wurden auch Sinnespraktiken in Pflegegeschichte und Museologie exemplarisch aufgespürt. In allen Panels wurde dem geschlechtlich markierten Körper sowie dem Gender Bias ein besonderes Augenmerk geschenkt. Die Vortragenden boten ein Panorama an Quellen, Themen, Fragestellungen, museumsdidaktischen Aufbereitungen sowie Sammlungssystematiken. Die Diskussion lebte von den anregenden Präsentationen sowie den unterschiedlichen Kontexten der Vortragenden.
Das inhaltliche Programm wurde ergänzt durch vier Exkursionen, die das Thema des Symposiums auf je eigene Weise bereicherten: Antike Sinneswahrnehmung und Darstellung von Körperlichkeit wurden im Archäologischen Museum der Universität Innsbruck von Florian Müller präsentiert. Einblicke in die Anatomische Sammlung der Medizinischen Universität Innsbruck erhielten die Teilnehmer:innen von Romed Hörmann. Töne und Geräusche hautnah erlebten die Teilnehmer:innen im Audioversum Science Center Innsbruck. Eine Führung durch das Schloss Ambras mit Blick auf Körperlichkeit, Heilpraktiken und Reinigungsrituale in der Vergangenheit bildete den Abschluss der Veranstaltung.
(Kordula Schnegg)
