Publikum bei einer Veranstaltung im historischen Lesesaal der ULB Tirol.

80 Gäste waren beim Auftakt der Wanderausstellung Ein Prozess – Vier Sprachen im historischen Lesesaal der ULB Tirol dabei.

Auss­tel­lungs­er­öff­nung: Ein Pro­zess – Vier Spra­chen

Am 7. November 2022 fand im historischen Lesesaal der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol die Eröffnung der Ausstellung Ein Prozess – Vier Sprachen des Instituts für Translationswissenschaft (INTRAWI) mit Unterstützung des internationalen Verbandes der Konferenzdolmetscher*innen AIIC statt.

Nach der Eröffnung durch Rektor Tilmann Märk sowie seinen und den Grußworten von Hofrätin Eva Ramminger (Universitäts- und Landesbibliothek Tirol), Kulturstadträtin Uschi Schwarzl und Denise Tschager (AIIC Österreich) begrüßte Univ.-Prof. Dr. Martina Behr im Namen des Instituts für Translationswissenschaft (INTRAWI) alle Anwesenden im Saal bzw. per Streaming zugeschalteten Gäste und sprach allen Beteiligten ihren Dank für die Unterstützung zur Vorbereitung der Ausstellung aus.

In ihrem daran anschließenden Vortrag Der Nürnberger Prozess als Geburtsstunde des Simultandolmetschens ging Martina Behr auf die Vorbereitung, Bedingungen und Herausforderungen des Simultandolmetschens beim Nürnberger Prozess 1945/46 ein. Sie zeigte anhand vieler Bilder, die auch in der Ausstellung zu sehen sind, welche technischen Entwicklungen die Einführung des Simultandolmetschens bedingten und schlug den Bogen bis zu den Inhalten der inzwischen etablierten, aber immer noch vergleichsweise jungen Dolmetschwissenschaft. Die Eröffnung und Vortrag wurden von Studierenden der Master-Spezialisierung Konferenzdolmetschen ins Englische gedolmetscht.

Nach dem offiziellen Teil der Eröffnung folgte ein Empfang im Foyer des historischen Lesesaals, in dem auch verschiedene Originalexponate aus der damaligen Zeit zu sehen waren.

Ausstellung und Führungen

Die vom INTRAWI organisierte und vom Internationalen Verband der Konferenzdolmetscher*innen AIIC bereitgestellte Ausstellung Ein Prozess – Vier Sprachen wird zum ersten Mal in Österreich gezeigt. Zu sehen ist die Ausstellung noch bis einschließlich 25. November in der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol in Innsbruck.

Die Ausstellung ist kostenfrei zugänglich, ebenso die Führungen durch die Ausstellung, die von Studierenden des INTRAWI in den Sprachen Deutsch, Italienisch und Russisch angeboten werden. Studierende des INTRAWI haben im Unterricht zur Audiovisuellen Translation mehrsprachige Untertitel für einen Film erstellt, der damals gezeigt wurde, um die unbekannte Technik des Dolmetschens zu erläutern. Dieser Film ist inkl. der Untertitel ebenfalls in der Ausstellung zu sehen. Folgendes Video gibt einen ersten kleinen Eindruck von der Ausstellung:

Vortragsprogramm

Ergänzt wird die Ausstellung durch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit weiteren, interdisziplinären Vorträgen im historischen Lesesaal sowie Filmabenden und Beiträgen der Berufsverbände (AIIC Österreich und UNIVERSITAS Austria). Dabei geht es nicht nur um die Geschichte des Dolmetschens, sondern auch um Gegenwart und Zukunft dieses Berufes. Entsprechend werden alle Vorträge im historischen Lesesaal von Studierenden des INTRAWI simultan gedolmetscht. 

An die Mikros, fertig, los!

Wer selbst einen Eindruck davon bekommen möchte, was es bedeutet, simultan zu dolmetschen, kann im Rahmen eines „Schnupper“-Nachmittags am 18. November auch selbst in der Dolmetschkabine Platz nehmen und bei einigen Übungen – schallisoliert allein in einer Kabine – ausprobieren, wie es sich anfühlt, gleichzeitig zuzuhören, mitzudenken und zu sprechen. Für Schulklassen werden auch separate Termine angeboten.

Eindrücke von der Eröffnung

Die Organisatorinnen der Ausstellung freuen sich auf zahlreiche Besucher*innen!

(Natalie Mair)

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