Die Bautätigkeit der Oesterreichisch-Ungarischen Bank und der Oesterreichischen Nationalbank im europäischen Kontext (1878–1938)
GEFÖRDERT DURCH DEN JUBILÄUMSFONDS DER OESTERREICHISCHEN NATIONALBANK – PROJEKT-NR. 18975

Filialnetz

Karte der Bankbezirke der Oesterreichisch-ungarischen Bank, 1886 © OeNB/Bankhistorisches Archiv

Die Einrichtung von Filialen hatte bereits zwei Jahre nach der Gründung der Oesterreichischen Nationalbank 1816 begonnen, um den Banknotenumlauf in der gesamten Monarchie sicherzustellen. 1847 erhielt der Standort Prag weitreichende Kompetenzen, die ihn zu einer regelrechten Filiale bzw. Zweiganstalt des Hauptsitzes in Wien machten. In den 1850-er Jahren wurden zahlreiche weitere Filialen mit dem Ziel eingerichtet, das Staatsgebiet zu einem einheitlichen Wirtschaftsraum zusammenwachsen zu lassen und die Wirtschaft durch Kreditvergabe zu maßvollen Zinsen zu fördern. Alle Geschäftsräume dieser Standorte, die 1875 auf 24 angewachsen waren, hatte die Bank in zentral gelegenen repräsentativen Wohn- und Geschäftshäusern angemietet. Dafür mussten bestehende Mieträume an die Bedürfnisse der Bank adaptiert werden, ohne dabei jedoch die Zweckmäßigkeit und Sicherheit von richtigen Bankgebäuden zu erreichen.

1878 wurde in Folge der Ausgleichsverhandlungen zwischen Österreich und Ungarn die Oesterreich-ungarische Bank als Noteninstitut beider Landesteile gegründet. In den Statuten war neben der Einrichtung einer zweiten Hauptanstalt in Budapest die Erweiterung des Filialnetzes festgeschrieben, und mit jeder weiteren Erneuerung der Verträge zwischen Österreich und Ungarn (1887/1899/1911) wurde die Gründung neuer Standorte vertraglich festgelegt. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges war die Zahl der Zweiganstalten auf 103 angewachsen.

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