Die Bautätigkeit der Oesterreichisch-Ungarischen Bank und der Oesterreichischen Nationalbank im europäischen Kontext (1878–1938)
GEFÖRDERT DURCH DEN JUBILÄUMSFONDS DER OESTERREICHISCHEN NATIONALBANK – PROJEKT-NR. 18975

Akteure

Gouverneur Gyula Kautz (1829–1919). @ OeNB/Bankhistorisches Archiv
Generalsekretär-Stellvertreter Josef Pranger de Rohoncz (1849–1931). © OeNB/Bankhistorisches Archiv

Initiiert wurde das Bauprogramm der Oesterreichisch-ungarischen Bank unter der Führung von Gouverneur Gyula Kautz (1829–1909), der im Generalsekretariat auf zwei besonders reformfreudige Mitarbeiter bauen konnte: Generalsekretär Emil von Mecenseffý (1834–1919) hatte Buchhaltung und Kontrollwesen der jungen Oesterreichisch-ungarischen Bank erneuert und begrüßte die von seinem Stellvertreter vorgebrachten Initiative, mit dem seit mehreren Jahrzehnten bestehenden, ineffizienten Mietsystem bei den Filialen zu brechen und dafür den vorteilhaften Bau eigener Bankhäuser zu beginnen.

Abschrift der Vorlage für die Generalratssitzung, in welcher der Bau des ersten Filialgebäudes beschlossen wurde. © OeNB/Bankhistorisches Archiv
Unterschriften von Gouverneur Kautz, Generalsekretär Emil von Mecenseffý und Generalsekretär-Stellvertreter Pranger unter der Vorlage an den Generalrat. © OeNB/Bankhistorisches Archiv

Dieser Generalsekretär-Stellvertreter war Josef Pranger (1849–1931), 1898 als Pranger de Rohoncz geadelt, ein umtriebiger und in engem Kontakt mit dem Finanzministerium stehender Mann. Pranger wiederum hatte seine Idee aus der Praxis vor Ort erhalten, und zwar von Friedrich Hinghofer, dem langjährigen Vorstand der Czernowitzer Filiale, der die Verhältnisse vor Ort gut kannte, auf die Unhaltbarkeit der dortigen Mietverhältnisse hinwies und die zahlreichen Vorteile des Baus eigener Häuser begründete. Mit der Unterstützung von Gouverneur Kautz (im Amt 1892–1900) wurde der Antrag schließlich erfolgreich im Generalrat vorgebracht. Der Filialbau wurde unter seinen Nachfolgern Leon von Biliński (Amtszeit 1892–1909) und Sándor Popovics (Amtszeit 1909–1918) durch die neu verhandelten Bankstatuten, die so genannten Privilegien, nochmals gesteigert (1887/1899/1911) und bis zum Ende des Ersten Weltkriegs weitergeführt.

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