Die Bautätigkeit der Oesterreichisch-Ungarischen Bank und der Oesterreichischen Nationalbank im europäischen Kontext (1878–1938)
GEFÖRDERT DURCH DEN JUBILÄUMSFONDS DER OESTERREICHISCHEN NATIONALBANK – PROJEKT-NR. 18975
Dimensionen
Die Filialen der Oesterreichisch-ungarischen Bank hatten je nach Bedeutung des Standorts unterschiedliche Größenverhältnisse. Der überwiegende Teil gehörte dem kleinen Typus an, in dem zwischen zwei und sechs Beamte sowie ein oder zwei Diener angestellt waren. Für diese Zweiganstalten mit einer Kasse gab es ein standardisiertes Raumprogramm sowie nur geringfügig voneinander abweichende Möblierungspläne. Etwa ein Viertel der Filialen lässt sich dem mittleren Typus zuordnen, in dem sieben bis elf Beamte sowie drei bis sechs Diener arbeiteten. Raumprogramm und Möbelstellung unterscheiden sich nicht wesentlich voneinander, passen sich aber in der Zahl der Arbeitsplätze an, besitzen zusätzliche Archivräume und Garderoben – so etwa die Filialen Graz, Arad, Triest, Temesvár und Czernowitz.
Ganz individuell auf ihren speziellen Geschäftsbetrieb zugeschnitten waren die umsatzstärksten Zweiganstalten Prag, Lemberg, Krakau, Debrecen und Brünn. Sie zeichneten sich durch deutlich mehr Büroräume und Arbeitsplätze aus, hatten bis zu drei Kassen und teilweise mehrere Tresore.
Die Größe der Bankgebäude und ihr äußeres Erscheinungsbild stand jedoch nicht zwangsläufig in einem Zusammenhang mit der Anzahl der dort beschäftigten Mitarbeiter und dem Geschäftsumfang: Durch die Einrichtung zusätzlicher Mietwohnungen zu Renditezwecken konnten selbst „kleine“ Filialen mitunter eine stattliche Größe erreichen.