Die Bautätigkeit der Oesterreichisch-Ungarischen Bank und der Oesterreichischen Nationalbank im europäischen Kontext (1878–1938)
GEFÖRDERT DURCH DEN JUBILÄUMSFONDS DER OESTERREICHISCHEN NATIONALBANK – PROJEKT-NR. 18975
Baubüro
Für die Organisation der Bautätigkeit der Oesterreichisch-ungarischen Bank war das Generalsekretariat in Wien zuständig. Als Finanzbehörde nicht mit der Abwicklung von Bauprojekten erfahren, wurde in Cisleithanien zunächst das renommierte Architekturbüro Fellner & Helmer in Wien mit Entwurf und Ausführung der Filialen betraut (1895–1903), während in Transleithanien mit Architekt József Hubert bereits vor 1900 ein zuverlässiger und dauerhafter Partner gefunden wurde, der ebenfalls mit der Wiener Hauptanstalt zusammenarbeitete.
1904 wurde mit dem ehemaligen Hochschullehrer und Architekten Viktor Schwerdtner ein externer technischer Konsulent angestellt, der hauptberuflich die Kontrolle der Bankbautätigkeit in beiden Landesteilen ausübte.
Erst 1909 trat mit Sebestyén Mészner ein technischer Inspektor ins Generalsekretariat ein und arbeitete dort in enger Abstimmung mit der Bankleitung, der Buchhaltung und dem Ökonomat (Beschaffungsdienst). In Vorbereitung auf das dritte Privilegium der Notenbank wurden 1911 zusätzlich zwei Hochbaubeamte, Ferdinand Glaser, und Rudolf Eisler, eingestellt, die ihre Expertise bei der Durchführung öffentlicher Bauprojekte einbrachten. Sie halfen nicht nur Mészner bei der Kontrolle von Bauplänen, Kostenvoranschlägen und Rechnungen, sondern fertigten auch die anspruchsvollen Entwürfe von mindestens zehn Filialen selbst an; Unterstützung erhielten sie vom technischen Revidenten Julius Hückel. Diese Struktur wurde auch beim Übergang zur Oesterreichischen Nationalbank beibehalten, bis Sebestyén Mészner 1925 Wien verließ. Glaser und Eisler entwarfen als Zweigestirn noch drei moderne Filialen für die junge Institution, bevor das Baubüro 1934 aufgelöst wurde.



