Die Exkursionsgruppe im Ausgrabungsareal von Herculaneum.
Die Exkursionsgruppe im Ausgrabungsareal von Herculaneum.

Neapel sehen – und wiederkehren

Von 29. April bis 4. Mai fand eine durch das Land Tirol, das Italienzentrum, das Institut für Romanistik, die ÖH und die Uni Innsbruck großzügig geförderte Neapel-Exkursion statt, die es neunzehn Studierenden und zwei Lehrpersonen des Instituts für Romanistik ermöglichte, kopfüber in die bunte Welt dieser faszinierenden mediterranen Metropole einzutauchen.

Die organisatorische Grundlage der Reise ergab sich aus den koordinierten Vorarbeiten zweier italianistischer Lehrveranstaltungen mit Neapel-Bezug. So waren es im Rahmen der von Gerhild Fuchs geleiteten Lehrveranstaltung „Escursione a Napoli“ die studentischen TeilnehmerInnen selbst, die nicht nur Reise und Unterkunft, sondern auch einen Großteil des Exkursionsprogramms planten und vorbereiteten, indem sie zu Hintergründen, Besonderheiten und Sehenswürdig­keiten der Stadt intensive Recherchen anstellten (z.B. „Die Müllkrise in Neapel“, „Armut und Immigration in Neapel“, „Kleine Geschichte der Camorra“) und diverse thematische Stadtführungen ausarbeiteten (von „Napoli musicale“ über „Napoli borbonica“ hin zu „Napoli vulcanica“ oder „Napoli sotterranea“). Hinzu kam ein literatur- und kulturwissenschaft­licher Input durch das von Universitätsprofessorin Sabine Schrader geleitete Seminar „Napoli nel cinema e nella letteratura“, dessen TeilnehmerInnen ausgewählte Filme und literarische Werke mit Neapel-Bezug bearbeiteten, ob Roberto Saviones Gomorra in der Verfilmung Matteo Garrones, Filme der zeitgenössischen „Scuola napoletana“ oder Romane von Raffaele La Capria und Diego De Silva. Die so entstandenen Texte von Studierenden beider Lehrveranstaltungen wurden, gemeinsam mit einigen klassischen Texten über Neapel (etwa von Walter Benjamin oder Matilde Serao) in einem „Napoli-Reader“ zusammengestellt und dienten sozusagen als Reiselektüre. Darüber hinaus wurden die interessantesten Ergebnisse aus beiden Gruppen im Rahmen eines „Studientags“ am 26. Mai, wenige Tage vor der Abreise, in Vortragsform präsentiert.

Von dem fünftägigen Aufenthalt in Neapel konnten die Studierenden, nicht zuletzt durch die intensiven Vorarbeiten, maximal profitieren. Süditalienische Lebensrealität wurde für sie (wie auch für die beiden Lehrenden) hautnah erlebbar, die im Studium erworbenen sprachlichen Kompetenzen konnten ständig erprobt und die im Vorfeld angeeigneten Kenntnisse über die Stadt reflektiert, angewandt und überprüft werden. Die zentrale Lage des gebuchten Hotels (eines universitären Kollegs) gestattete auch in den Zeiten außerhalb des Besichtigungs­programms ein kontinuierliches Eintauchen in das außerordentlich lebendige Treiben auf den Straßen, Gassen und Plätzen der Stadt, in die – so war man sich am Ende einig – eine Rückkehr in jedem Fall lohnte. In freier Abwandlung eines bekannten Sprichworts: „Vedi Napoli e poi torni“.

Den oben erwähnten Fördergebern, ohne deren Unterstützung all dies nicht möglich gewesen wäre, sei abschließend mit großem Nachdruck gedankt!

 

(Gerhild Fuchs)

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