Jogger
Die Pandemie verändert unsere sportlichen Aktivitäten, wie genau, das untersuchen Innsbrucker Sportwissenschaftler.

Lock­down ver­än­dert Sport­ver­halten

Die Tiroler Bevölkerung hat während des ersten Lockdowns im Frühjahr weniger Sport betrieben als sonst. Nun untersuchen Sportwissenschaftler der Uni Innsbruck das Sport- und Bewegungsverhalten während des zweiten Lockdowns in Tirol und den angrenzenden Regionen. Sie wollen herausfinden, welche langfristigen Auswirkungen die Pandemie-Maßnahmen auf das Verhalten der Menschen haben

Die strikten Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie hatten und haben große Auswirkungen auf die Menschen. Neben persönlichen Schutzmaßnahmen, Reisewarnungen und Grenzkontrollen, werden phasenweise Geschäfte und Schulen, aber auch öffentliche Parks und Sportanlagen geschlossen sowie das Sporttreiben weitgehend eingeschränkt. In Tirol war zwischen Mitte März und Anfang April die Möglichkeit, sich im Freien zu bewegen, auf ein Minimum reduziert, wobei Sportarten wie Joggen oder Wandern nicht erlaubt waren. Eine Umfrage des Instituts für Sportwissenschaft der Universität Innsbruck zum Sport- und Bewegungsverhalten in dieser Zeit hat bestätigt, dass die Tirolerinnen und Tiroler während der Ausgangsbeschränkungen im Frühjahr weniger Sport ausübten als vor und nach den Einschränkungen. „Zudem haben wir festgestellt, dass ein Großteil der über 500 Befragten die Maßnahmen befolgte, Outdoor-Sportarten mit Ausnahme von Spazierengehen vermied und stattdessen mehr Heimtraining absolvierte“, erzählt Stefanie Schöttl vom Institut für Sportwissenschaft.

Aktuelle Umfrage zum Bewegungsverhalten

Nach dem neuerlichen Lockdown wollen die Forscherinnen und Forscher um Stefanie Schöttl und Martin Schnitzer nun mit einer weiteren groß angelegten Online-Umfrage in Tirol, Südtirol, Trentino, Oberbayern und Vorarlberg das Sport- und Bewegungsverhalten vor und während der Covid-19 Maßnahmen im März/April, während der gelockerten Covid-19 Maßnahmen im Sommer und während der November/Dezember-Maßnahmen eingehender untersuchen. „Wir haben bewusst diese 5 Regionen ausgewählt, da sie ähnliche topographische und klimatische Bedingungen aufweisen, jedoch unterschiedlichen Covid-19 Maßnahmen unterlagen. Ziel der Studie ist es zu überprüfen, welche Faktoren und Lebensumstände, hervorgerufen durch die Covid-19-Krise, Einfluss auf die Sportpartizipation nehmen“, schildert Stefanie Schöttl das Ziel der neuen Studie. „Wir hoffen wieder auf rege Teilnahme der Bevölkerung.“ Der Sportpsychologe Martin Kopp, Dekan der Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft, ergänzt: „Bewegung im Freien ist generell und gerade in Zeiten der Pandemie eine wichtige Voraussetzung für die körperliche und geistige Gesundheit und kann als menschliches Grundbedürfnis betrachtet werden. Umso wichtiger ist es, zu verstehen, wie sich die Pandemie-Maßnahmen auf das Verhalten der Menschen auswirken.“

 

Zur Umfrage

 

Das Projekt wird vom Förderkreis 1669 der Universität Innsbruck finanziert. Die Schirmherrschaft übernimmt der EVTZ Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino.

Links

Nach oben scrollen