Symbolbild
Die Uni Innsbruck ist mit drei Lead-Anträgen im Rennen.

Ex­zellenz­zen­tren: Starke Beteili­gung der Uni Inns­bruck

Das neue Exzellenzzentren-Programm des Wissenschaftsfonds FWF ist mit bis zu 70 Millionen Euro für zehn Jahre dotiert und damit die mit Abstand höchste Forschungsförderung Österreichs. Drei Konsortien unter Führung der Universität Innsbruck streben eine Förderung an. Insgesamt können nach der ersten Prüfungsphase 36 Forschungscluster Konzeptanträge einreichen.

Die neuen Exzellenz-Cluster bilden die erste von drei Säulen der Förderungsoffensive excellent=austria, um den Wissenschaftsstandort Österreich in der internationalen Spitzenklasse weiter zu stärken. Dimension und Reichweite der in einem Cluster umgesetzten Forschung gehen deutlich über das hinaus, was in den bestehenden FWF-Programmen bisher möglich war. Nach der formalen Prüfung der Forschungsabstracts durch den FWF hat sich die Bewerberzahl auf 36 reduziert. Im nächsten Schritt müssen die Konsortien ihr Forschungsvorhaben in einem ausführlichen Konzept vertiefen. Evaluiert werden diese von einer internationalen Jury im Hinblick auf Exzellenz, Innovationspotenzial und Synergien. Sie erstellt bis Sommer 2022 eine Shortlist. Die verbleibenden Teams werden schließlich einen Vollantrag erstellen, die endgültige Entscheidung fällt im Frühjahr 2023. Erwartet wird, dass zwischen vier und sechs Vorhaben tatsächlich realisiert werden können. „Die drei Lead-Anträge, die in unserem Schwerpunktsystem fest verankert sind, greifen wichtige Forschungsfragen aus den Themenbereichen Quantenphysik, Klimaforschung und Ökonomie auf“, betont Vizerektorin Ulrike Tanzer. „Darüber hinaus sind Forscher*innen der Universität Innsbruck an weiteren Konsortien aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen beteiligt, von der Informatik über die Chemie und Astrophysik bis hin zu den Geo- und Geisteswissenschaften. Das spiegelt die fachliche Bandbreite an exzellenter Forschung wider, die an der Universität Innsbruck betrieben wird.“

Uni Innsbruck führt drei Konsortien an

Laut FWF haben 15 Anträge ihren Schwerpunkt in den Bereichen Naturwissenschaften und Technik, elf in der Biologie und Medizin und zehn in den Geistes- und Sozialwissenschaften. Bereits im Vorfeld zusammengetan hat sich die heimische Quantenphysik. Unter dem Titel „Quantum Science Austria“ (quantA) rittert ein Verbund unter der Leitung von Gregor Weihs vom Institut für Experimentalphysik um die Millionenförderung. Mit dabei sind außerdem das Institute of Science and Technology Austria, die Akademie der Wissenschaften, die Technische Universität Wien sowie die Unis Wien und Linz. Konzentrieren will man sich nicht auf konkrete Entwicklungen etwa eines Quantencomputers, sondern „blickt weiter in die Zukunft und geht vollkommen ungelöste Fragen am Rande unseres Verständnisses an“, schreiben die Forscher in ihrem Abstract.
Ein Konsortium, das sich im Forschungsschwerpunkt Alpiner Raum gebildet hat und vom Sprecher des Schwerpunkts, Stefan Mayr vom Institut für Botanik, geleitet wird, widmet sich Gebirgsökosystemen im globalen Wandel (Future Alps). Daran beteiligt sind auch die Universität für Bodenkultur Wien und die Universität Wien. Der Verbund „Prosoziales Verhalten: Mechanismen und globale Probleme“ unter Leitung von Rudolf Kerschbamer vom Institut für Wirtschaftstheorie, -politik und -geschichte besteht aus Forscher*innen der Uni Innsbruck, der Central European University, der Universität Wien und der Wirtschaftsuniversität Wien.

Beteiligung an sieben weiteren Verbünden

Wissenschaftler*innen der Universität Innsbruck sind außerdem an den Konsortien „Wissenschaft des menschlichen Ursprungs“ sowie „Materialien für Energiekonversion und -speicherung“ unter Führung der Universität Wien, „Trustworthy Systems“ der Technischen Universität Wien, „Alpine Geogefahren und Risikodynamik in einer Welt im Wandel“ der Universität für Bodenkultur Wien, „Multidrohnen-Systeme“ der Universität Klagenfurt sowie „Kosmische Materie“ und „Eurasische Transformationen“ der Österreichischen Akademie der Wissenschaften beteiligt.

Eine Zuerkennung bedeutet für die beteiligten Institutionen auch einen erheblichen finanziellen Aufwand, kommen doch lediglich 60 Prozent der Mittel für ein Exzellenzzentrum vom FWF, weitere 40 Prozent müssen die Unis und Forschungsstätten selbst aufbringen.

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