Porträtfoto von Robert Steiger

Robert Steiger beleuchtet die Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Tourismus. 

#IMC25-Stim­men: „Klimaveränderungen erfor­dern inter­dis­zi­pli­näre Zusammenarbeit“

Wissenschaftler:innen der Universität Innsbruck geben Einblick in die derzeit stattfindende International Mountain Conference (IMC) und ihr (Gebirgs-)Forschungsgebiet. Ökonom Robert Steiger spricht darüber, wie sich Klimawandel und Tourismus gegenseitig beeinflussen und was dies für die Zukunft bedeutet.

An Tag 3 der International Mountain Conference (IMC), die derzeit in Innsbruck stattfindet, gibt Robert Steiger, Professor am Institut für Finanzwissenschaft an der Universität Innsbruck, Einblick in seine Forschung und betont die Bedeutung der IMC für die interdisziplinäre wissenschaftliche Zusammenarbeit.

Zu welchem Thema werden Sie auf der International Mountain Conference referieren?

Ich leite eine Session am Dienstag zum Thema „Klimawandel und Tourismus“. Klimawandel und Freizeitgestaltung im Freien sind eng miteinander verbunden. Einerseits verändert der Klimawandel die natürlichen Ressourcen, die die Grundlage vieler Outdoor-Aktivitäten bilden, wie Gletscher, Schneeverhältnisse und thermischer Komfort. Andererseits trägt der Tourismus erheblich zu den Treibhausgasemissionen bei. Außerdem halte ich einen Vortrag zur klimatischen Sicherheit von Veranstaltungsorten der Internationalen Biathlon Union (IBU).

Welche offenen Fragen oder Herausforderungen sehen Sie in Ihrem Forschungsfeld?

Es ist an der Zeit, integrativer zu forschen:  Anstatt innerhalb von Systemgrenzen der einzelnen Forschungsbereiche denken, gilt es, fächerübergreifend zusammenzuarbeiten.

Wie in jedem Forschungsbereich gibt es auch im Tourismussystem Abhängigkeiten und Rebound-Effekte, die Klimaveränderungen beeinflussen können. Um die Auswirkungen des Klimawandels in der Gesamtheit erfassen zu können, müssen wir alle Faktoren miteinbeziehen.

Eine spannende Frage, mit der ich mich derzeit beschäftige, ist, inwieweit sich zunehmende Hitzewellen im Mittelmeerraum auf die touristische Nachfrage in Österreich auswirken – Stichwort „Urlaub als Hitzeflucht“.

Welche Chancen bietet die International Mountain Conference für Ihr Fachgebiet?

Durch die Interdisziplinarität der Konferenz ergibt sich die Möglichkeit, Forschungsthemen mit Kolleg:innen unterschiedlicher Fachbereiche zu diskutieren und Anknüpfungspunkte für neue, kooperative Forschungsprojekte und -fragen zu schaffen.

Was schätzen Sie persönlich an der International Mountain Conference?

Die International Mountain Conference bietet eine hervorragende Gelegenheit für wissenschaftliche Vernetzung. Sie bringt Kolleg:innen zusammen, die schon länger in diesem Gebiet tätig sind und die man immer wieder gerne trifft, sowie junge Forscher:innen, die frischen Wind und neue Ideen bringen.

 

Zur Person: Robert Steiger ist assoziierter Professor am Institut für Finanzwissenschaft. Seine Forschungsinteressen liegen in den Bereichen nachhaltige Tourismusentwicklung, Regionalökonomie, Verhaltensökonomie (Verhalten von Tourist:innen) und Auswirkungen des Klimawandels auf den Tourismus. Er beschäftigt sich seit mehr als zehn Jahren mit dem Thema Klimawandel und Tourismus und ist Mitautor des österreichischen Klimaberichts (AAR2).

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