Im Rahmen des European Forum Alpbachs wurden vergangenen Samstag innovative Ansätze für die Euregio – also die Region Tirol-Südtirol-Trentino – ausgezeichnet. Die jährlich vergebenen Euregio-Awards (Euregio-Jungforscher:innenpreis und Euregio-Innovationspreis) setzten sich dieses Jahr mit dem Thema „Wettbewerbsfähigkeit“ auseinander. Der Jungforscher:innenpreis ging dabei an Eva Casotti von der Universität Innsbruck. Mit ihrer Arbeit aus dem Bereich der Quantenphysik konnte sie sich gegen sechs weitere Finalist:innen aus verschiedenen Wissenschaftsfeldern durchsetzen.
Juryvorsitzende Ulrike Tappeiner, Präsidentin der Freien Universität Bozen, würdigte die Leistungen der jungen Wissenschaftler:innen:
„Mit neuen Ideen, Technologien und Strategien trägt die Forschung nicht nur zur Stärkung des Wissenschaftsstandortes, sondern auch wesentlich zur Entwicklung der Wirtschaft bei. Das Siegerprojekt und alle Finalistinnen und Finalisten untermauern, welche Forschungsleistung in der Euregio Tag für Tag betrieben wird.“
Die 1996 geborene Eva Casotti forscht seit 2021 in der Gruppe von Francesca Ferlaino am Institut für Experimentalphysik und dem Institut für Quantenoptik und Quanteninformation. Gemeinsam mit Teamkolleg:innen veröffentlichte sie bereits mehrere Forschungsarbeiten, beispielweise 2024 ein Paper in Nature zur erstmaligen Beobachtung von Quantenwirbeln in sogenannten Suprafestkörpern – für das sie nun mit dem Euregio-Jungforscher:innenpreis ausgezeichnet wurde. Die Ergebnisse ihrer Forschung könnten zum besseren Verständnis von Neutronensternen beitragen, in denen supersolid-ähnliche Phasen vermutet werden.
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Quantenwirbel liefern Beleg für Suprafluidität
Suprafestkörper sind eine neue Form von Quantenmaterie, deren Nachweis erst kürzlich gelungen ist. Ein Team um Francesca Ferlaino und Eva Casotti konnte ein noch fehlendes Merkmal von Suprafluidität nachchweisen, nämlich die Entstehung von quantisierten Wirbeln als Reaktion auf die Rotation eines solchen Systems.

